καρıтεʟ zεнп

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Jungkook wachte am nächsten Tag ganz alleine auf. Es war schon Mittag, aber heute hatte er niemanden der ihn pünktlich aufgeweckt hatte. Er war ganz alleine. Es machte ihn traurig, aber übermorgen, ja schon in 2 Tagen wird Taehyung wiederkommen. Er freute sich schon auf den Älteren. Er legte sich auf den Rücken drehte sein Armband zurecht und stand unsicher auf. Gestern hatte er nichts zu Abend gegessen. Er wollte irgendwie nicht. Er vermisste Taehyung zu sehr. Dementsprechend groß war sein Hunger jetzt und er ging noch in Unterwäsche und Shirt in die Küche. Er wollte einen Kakao, aber wenn Taehyung ihn nicht machte, schmeckte es dem Kleinen nicht. Seufzend schob er sich ein Toast in den Toster und holte alles aus dem Kühlschrank. Taehyung hatte immer viel da. Das würde reichen. Ganz sicher, da musste sich Jungkook keine Sorgen machen. Bei seinen Eltern war es anders. Sie hatten ihn nie etwas...

Er schüttelte schnell den Kopf und schluckte schwer. Taehyung wird wiederkommen. Er liebt mich. Natürlich liebte der Ältere Jungkook. Das stand außer Frage. Sie waren immer schon zusammen. Die ganzen drei Jahre schon. Er aß das fahle Frühstück. Er wollte nur mit Taehyung frühstücken. Er vermisste ihn so sehr. So unfassbar sehr. Seine Gedanken waren voll mit ihm. Er dachte jede Sekunde an ihn, jedes Mal. Er wollte ihn nie vergessen. Er liebte den Älteren so sehr. Er konnte sich kein schöneres Leben vorstellen. Er wollte doch immer bei ihm bleiben. Immer bei Taehyung. Gelangweilt schaltete Jungkook den Fernseher an. Ohne Taehyung war es so langweilig. Er vermisste ihn. 

Es war bereits später Abend, als Jungkook endlich von der Couch aufstand. Er hatte den ganzen Tag nichts anderes gemacht. Nur der grelle Bildschirm beleuchtete den Raum und er gähnte müde. Er wollte so sehr mit Taehyung kuscheln. Er wollte von ihm geliebt werden. Vielleicht -wenn Taehyung es wollte- könnten sie wieder Sex haben. Es hat Jungkook gefallen. Er hatte die Zweisamkeit und Intimität mit dem Älteren genossen. Kichernd versteckte er seine roten Wangen in seinen Händen. Was denke ich denn nur? 

Er zuckte plötzlich zusammen. Sein Herz schlug ihm viel zu schnell und ihm wurde übel. Nein. 
"Polizei! Machen Sie sofort auf!!" Es klopfte an der Haustür. Jungkook schluckte schwer, Tränen sammeln sich in den ängstlichen Augen. Rede mit niemanden. Mach niemanden auf. Sei leise. Immer wieder ermahnte sich Jungkook selbst und griff mit zitternden Händen nach der Fernbedienung. Er war leise. Er war immer leise. Schnell schaltete er das Gerät aus, als er ein weiteres Klopfen hörte. Jungkook hatte Angst. Er hatte solch unfassbare Angst. Er schluckte den bitteren Geschmack, der aufkommenden Übelkeit runter und stand unsicher auf. Mit wackligen Knien, die kleinen Hände dicht an seinen Mund gepresst und die Augen weit geöffnet, schlich er in die Ecke des Wohnzimmers. Er musste sich verstecken, aber seine Beine wollten ihn nicht weiter tragen. Sie haben mich! Sie haben mich gefunden! Taehyung! Taehyung... 

Der kleine Junge hatte Todesangst. Er zog seine Knie dicht an seinen Körper, verschloss seine Augen und kleine Tränen flossen ihm die Wangen runter. Er traute sich kaum zu atmen. Die Luft war stickig und er presste sich verzweifelt die Hände vor den Mund. Ganz so wie es Taehyung immer machte, wenn irgendjemand geklingelt hatte. Der Junge verfiel immer in Panik und doch war der immer Taehyung, der den Kleinen beruhigen konnte. Heute. Heute war er nicht da. Er hatte so eine Angst. Sie haben mich! Sie haben mich gefunden! Taehyung! Taehyung... Er wollte doch nur in den Armen des Älteren liegen. Es klopfte wieder und der Junge ließ leise ein Wimmern aus. Er presste sich dicht an die kalte Wand und kniff die Augen zusammen. Sie durften ihn nicht finden und doch hatte er keine Kraft mehr zu gehen. Sein Blut war wie erfroren, ihm war heiß. So heiß und der kalte Angstschweiß, ran ihm den Rücken runter, während der Schock seine Atmung lähmte. 

Mit einem sehr lauten Krach wurde die Tür der kleinen Wohnung der beiden aufgebrochen. Jungkook erschreckte sich so sehr, dass er zusammen zuckte und ihm ein Schluchzen entwich. Nein. Nein. NEIN! Er weinte heftig, als die grellen Taschenlampen in sein Gesicht leuchteten. Er hatte Angst. So eine Angst. Taehyung. "WIR HABEN IHN!", schrie einer der Männer in der hässlichen Uniform und sie beugten sich zum verängstigten Kind. Jungkook drehte sich näher zur Wand, hoffte das ganze wäre nur ein Alptraum und er wird wieder in Taehyungs Armen aufwachen. Doch der Schmerz tief in seinem ganzen Körper nahm ihm die Hoffnung. "Er ist verängstigt. Das arme Kind.", hörte er. 

Sie verstanden ihn nie. Sie verstanden Jungkook nie. Nicht, als er mit den ganzen hässlichen Flecken in die Schule kam, oder jetzt. Er hatte Angst. Aber nicht wegen Taehyung, sondern wegen ihnen. Starke Arme griffen die Arme des Jungen und Jungkook schrie laut auf. Er schrie, trat um sich und weinte. Er wehrte sich. Und wie er es tat. Sie rissen ihn aus seinem Traum. Sie zerrten ihn aus seinem Glück. Sie machten seine Liebe kaputt. Sie waren nicht gut. Taehyung war es. Die Polizisten schalteten das Licht ein und sahen sich im Raum um. Sie verstanden die Panik des Jungen nicht. "Es ist alles gut, du bist jetzt in Sicherheit." 

Die redeten albern. Sie redeten Müll. Sicher? Jungkook war nur bei Taehyung sicher. Taehyung war nicht da. Jungkook war alleine. Er sehnte sich nach nichts, außer ihm. "Jungkook! Jungkook!", schrie eine bekannte Stimme und dünne Arme legten sich um den Jungen. Es war Jimin. Er hatte das alles zu verantworten. Jimin weinte sehr stark. Er hatte seinen besten Freund endlich gefunden! Jungkook wollte aber nie gefunden werden. Sie verdrehten alles. Alles. "Jungkook. Endlich. Du musst nicht mehr weinen. Er kann dir nicht mehr weh tun." Jungkook verstand die Worte nicht. Über was reden sie? "Der böse Mann ist nicht hier.", versicherte Jimin. Jungkook schüttelte panisch den Kopf. Nein. Das stimmt nicht. Taehyung! Er war doch nie böse. Jungkook wollte alles sagen, aber er war doch immer so brav. Rede mit niemanden. 

"Durchsucht die Wohnung! Schaut in die Schränke! Schaut überall! Schaut auch den Müll durch.", schrie man durch die Wohnung. Jungkook hatte eine Decke um seine Schultern gelegt bekommen. Er klammerte sich ängstlich an Jimin. Den einzigen, den er kannte. Inzwischen den bösen Männern. Jimin streichte ihm durch die kurzen, braunen Haare, während Jungkook wie nicht anwesend auf den ausgeschalteten Fernseher sah. Taehyung... "Wir haben etwas gefunden!", schrie einer der Polizisten. Sie brachten Fotos in das Wohnzimmer. "Ist das der Mann?" Man zeigte Jimin die Fotos. Es war ein Schokoladenkuchen drauf. Taehyung saß dicht neben Jungkook und dieser lächelte glücklich in die Kamera. Es war Jungkooks sechzehnter Geburtstag. "Das...das ist vor 2 Tagen entstanden...", hauchte Jimin. Er wischte sich die Tränen weg. "Ja, das ist er.", versicherte er dem Polizisten. Jungkook schaute kurz auf das Bild in den hässlichen fremden Händen. Er riss es dem Polizisten aggressiv aus den Händen, sodass sogar Jimin zusammen zuckte. 

Es war der zweite Tag ohne Taehyung. Jungkook war nie am Fenster. Er war auch nie an der Tür. Er war immer leise. Er war immer brav. Jungkook tat immer das, was man ihm sagte. Er war immer vorsichtig. Und dennoch... 

Jungkook presste das Bild mit Taehyung stark an seine Brust und biss sich stark auf die Unterlippe. Er schmeckte den metallischen Geschmack von Blut in seinem Mund.

...dennoch hatte man ihn gefunden. Man hatte den Jungen, der glücklich war, gefunden. Man hatte ihn aus seinem Paradies gezerrt. Brutal aus den liebenden Händen des Älteren. Man hatte ihn gefunden, obwohl der Junge nie gefunden werden wollte...   

SТºCKHOLM || TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt