Der kleine Junge saß weinend auf der Bank der Bushaltestelle.
Der Regen prasselte auf das metallene Dach der Bushaltestelle unter der ein Junge saß.
Es verängstigte den Jungen, dessen wilde Strähnen ihm tief über den Augen hingen. Er wischte sich übers Gesicht, um die paar Tränen zu trocknen. Seine Kleidung war nass vom Regen und er versteckte sich tiefer in den Schatten seines Pullovers. Ihm war kalt, unheimlich kalt und doch konnte er nicht nach Hause. Seine Eltern waren da. Er war nicht mehr alleine. Seine Eltern waren nun wieder da, vor allem aber seine Mutter. Er konnte nicht nach Hause.Die Autos, die durch die nassen Straßen fuhren, blickten nicht in die Schatten. Sie sahen den Jungen nicht, der vor Kälte nur so zitterte. Der Junge war glücklich. Niemand würde ihn sehen. Er war alleine. Die Nacht war noch lang und der unbarmherzige Regen wollte nicht enden. Bald schon fiel der Junge wieder in die Tränen. Er wollte so gerne ins Bett, aber er konnte nicht. Die roten Handgelenke und die mit blauen Flecken übersäten Beinen riefen ihm die Wahrheit wieder in den Sinn. Er durfte nicht Heim. Er wollte es nicht mehr. Es ist nicht schön dort. Der Junge hielt den Kopf gesenkt und die dünnen Beine angewinkelt, dicht an sich gepresst um die letzte Wärme nicht zu verlieren.
Als er Schritte hörte, konnte er nicht verhindern, dass ihm die Angst in die Knochen kroch. Er wollte nicht gefunden werden. Vorsichtig stand er auf. Die zu kleinen, kaputten Sneaker taten dem Jungen weh, als er sich schnell in die Ecke der Haltestelle setzte. Es war kalt und dreckig, aber er hoffte so nicht gefunden zu werden. Leise wartet er auf die Schritte. Sie stammen von einem zierlichen Jungen, der mit seinem Regenschirm Schutz suchte. Und zur Enttäuschung des kleinen Jungen setzte der Ältere -so sah er aus- auf die Bank, auf der er vor nicht einmal paar Minuten saß. Der Junge machte sich noch kleiner. Er wollte doch nur alleine sein. Wieso war er gekommen?
"Willst du dich nicht mit auf die Bank setzen?"
Die Stimme des Fremden klang so leise im Sturm, der draußen tobte. Der kleine Junge zuckte zusammen und die Angst verstummte ihn. Er konnte nicht reden, doch er befolgte stumm den Befehl, der ihm gesagt wurde. Die Knie taten ihm vom Sitzen auf dem Boden weh. Die kurze Shorts, die er trug, hatte die kleinen Knie nicht geschützt bekommen. Vorsichtig setzte er sich hin und so warten beide still, bis der Regen hoffentlich bald enden würde. Mit dem Geheimnis, das einer der beiden dann nicht nach Hause zurückkehren würde. Dem Kleinen entgingen die neugierigen Blicke des anderen nicht. Er störte sich aber auch nicht daran. Der Fremde spielte mit seinem Regenschirm und wippte mit dem Bein auf und ab. Hoffentlich spricht er mich nicht an. Dachte der kleine Junge ängstlich. Er konnte nicht leugnen, dass er gerne gehen würde, aber der Regen machte das Ganze unmöglich. Er ging nicht. Er fror. Er wollte nicht nach Hause.
"Ich bin Taehyung.", stellte sich der Junge neben dem Kleinen plötzlich leise lächelnd vor. Er drehte sich zu dem Jungen, dessen Strähnen ihm wirr über die Augen fielen. Sie saßen schon eine Weile hier. Er hatte sich schon mit seinem Handy beschäftigt. Leise ein paar Nachrichten verschickt, wie es der Kleine gesehen hatte. Er dachte nicht daran zu antworten. "Und du bist?", half der Ältere nach. Der Kleine zuckte mit den Schultern, als hoffte er, der andere würde aufhören zu reden und ihn in Ruhe lassen. Die entstandene Stille zog sich über Minuten hinfort. Dem Kleineren wurde immer kälter und er hatte unfassbaren Hunger bekommen. Es war schon lange her, seitdem es dunkel geworden war und der Regen angefangen hatte.
Der Regen prasselte auf das metallene Dach der Bushaltestelle unter der zwei Jungen saßen. Sie schwiegen einander an. "Hey...also kannst du mir sagen, wie du heißt?", fragte Taehyung dann nochmal leise nach. Der kleine Junge schaute ihm ins Gesicht, das so freundlich strahlte. Ein Auto fuhr an die Bushaltestelle und Taehyung stand sofort auf, doch er war nun traurig. "Schade, ich muss gehen.", entschuldigte er sich leise, obwohl es doch keine Entschuldigung bedarf. Er ging langsam zum schwarzen Auto und öffnete die Tür. "Jungkook.", verriet der Kleine endlich seinen Namen und zur Verwunderung dessen, drehte Taehyung sich um. "Jungkook. Komm steig ein. Wir nehmen dich gerne mit."
Der Junge zögerte nicht, als er das Angebot bekommen hatte. Er wollte nicht alleine warten, vielleicht würde irgendjemand kommen, der nicht so lieb und nett war, wie Taehyung. Er hatte Angst. Er fror und er konnte nicht nach Hause. Er wollte nicht nach Hause. Ohne zu zögern stieg er in das fremde Auto.
Der Regen prasselte auf das Dach der Bushaltestelle unter der niemand mehr saß...
DU LIEST GERADE
SТºCKHOLM || Taekook
Fanfiction"Jungkook! Er hat dich entführt und bei sich zu Hause eingesperrt!" Das stimmte nicht. Das war nicht richtig. Sie alle kennen sie nicht. Die Wahrheit. Nur ich habe es gesehen. Nur ich wusste, was Taehyung mit mir gemacht hatte. "Ich liebe ihn." "Nei...