„Worüber soll ich reden, außer was mir auf der Seele brennt?"
~Lieber Gott
-
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass meine Mittagspause gleich vorbei war und ich verliess mein Zimmer.
Eine menge Toiletten mussten noch geputzt werden und ich konnte mich damit wenigstens ablenken. Denn meine Wut auf diesen Samra war immer noch nicht verflogen. Zuerst log er mir dreist ins Gesicht, dass er mich Interessant fände und im nächsten Augenblick sah er ruhig dabei zu, wie ich wegen ihm angeschrien wurde.Mit einem lauten Rums knallte ich meine Türe hinter mir zu und lief mit schnellen Schritten zur Abstellkammer, die aber leer war. Dann müsste ich wohl die Abstellkammer im zweiten Stock aufsuchen. Frustriert seufzte ich auf und schritt zum Aufzug.
Ungeduldig drückte ich mehrere Male auf den Knopf, doch nichts tat sich.Warum brauchte das scheiss Teil heute so lange?! Ich war eh schon genervt und meine Laune schien immer mehr zu sinken. Gerade als ich wieder auf den Knopf hauen wollte, ging er plötzlich auf und mein Blick fiel auf ein mir allzu bekanntes Gesicht.Da er in sein Handy vertieft war, bemerkte er mich gar nicht und ich beschloss mich leise davon zu machen und die Treppen zu nehmen. Scheiss auf den Aufzug.
Doch mir kam der Gedanke zu spät, denn im selben Augenblick hob er den Kopf und seine gelangweilten Augen blickten direkt in meine.Ohne ein Wort zu sagen drehte ich mich wieder um und rannte schon fast zur Treppe.
„Darya, warte mal!" Rief er plötzlich und ich hörte seine Schritte hinter mir.
Keuchend verschnellerte ich meinen Gang und stolperte die Stufen hoch.
„Mädchen ich will dich nicht töten, jetzt bleib mal stehen!" Er griff nach meinem Arm und zwang mich anzuhalten.
Während ich noch versuchte meine Atmung zu kontrollierend platzierte er seine Arme links und rechts von mir am Treppengelände ab und nahm mir somit die Möglichkeit weiter abzuhauen.
„Ich habe deinem Chef nichts gesagt, es war diese Blonde." Seine Stimme war ernst und seine Augen suchten meinen Blick, den ich vermied.
Kurz schwieg ich und liess mir seine Wörter durch den Kopf gehen. Eigentlich würde diese Aktion sehr gut zu Sarah passen. Ausserdem sah Samra auch verwirrt aus, als mich mein Chef angepöbelt hatte.
Ich beschloss nachzugeben. „Tut mir leid das ich dich beschuldigt habe. Ich rede immer ohne nachzudenken."
Ich sah zu ihm auf und er entfernte erleichtert seine Arme von mir. „Schon gut, lass uns von vorne anfangen. Sie nennen mich Samra, aber ich heisse Hussein."
Er hielt mir die Hand hin und ich ergriff sie grinsend. „Sie nennen mich Darya, aber ich heisse Darya."
Er lachte leise. „Was hat dein Chef dir eigentlich gesagt?"
„Ach, nur das ich meinen Job verliere, wenn sowas nochmal vorkommt." Zuckte ich die Schultern und er legte den Kopf schief.
„Soll ich dieser blonden klar machen, dass das nicht in Ordnung war und sie sich um ihr eigenes Scheiss Leben kümmern soll?"
„Ich mach sie schon alleine fertig." Lächelte ich und wollte gerade weiter die Stufen hoch laufen, als er mich am Handgelenk fest hielt.
„Wohin gehst du?"
„Ich muss arbeiten, Hussein." Das war das erste Mal, dass ich seinen Namen aussprach und es schien ihn zu faszinieren, denn er sah mich einige Sekunden nachdenklich an, ehe er weiter sprach.
„Ich komm mit."
Wir waren mittlerweile im zweiten Stock angekommen und er kramte ne Zigarette aus seiner Bauchtasche raus. Ich wollte ihn gerade fragen, was er denn nun arbeitete, als ich plötzlich den Sohn meines Chefs aus dem Aufzug kommen sah. Schnell wirbelte ich Hussein herum und krallte mich an seinen Rücken.
„Was zur Hölle machst du da?"
Verwirrt versuchte er sich wieder umzudrehen, aber ich befahl ihm still zu halten. „Der blonde Junge darf mich auf keinen Fall sehen!" Zischte ich leise.
Hussein bewegte sich nicht mehr und richtete seinen Blick auf Simon. Der schien ihn auch bemerkt zu haben und begrüsste ihn von weitem. „Guten Tag Herr Akkouche!"
Hussein nickte ihm nur zu und zog an seiner Zigarette. Wieder hörte ich Simon rufen; „Das Rauchen ist in den Fluren nicht erlaubt." Husseins Körper vibrierte leicht, ehe er deutlich „ich weiss" zurück rief.
Ich grinste und liess Husseins Pullover los. Simon war ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwunden und ich dankte innerlich Gott, dass Hussein so breit gebaut war.
„Wer war der Typ?" Fragte er mich interessiert, während er noch einen Zug nahm.
Ich seufzte. „Der Sohn meines Chefs, er geht ihm alles mögliche petzen und ich sollte eigentlich arbeiten und nicht mit den Gästen plaudern."
Hussein verzog das Gesicht. „Mein Beileid."
„Naja wie dem auch sei, ich sollte jetzt wirklich arbeiten." Lächelte ich gequält und Hussein nickte.
„Wir sehen uns nacher." Mit diesen Worten verschwand er im Aufzug.
Kaum hatte ich meinen Blick von ihm abgewandt, wirbelte mich jemand am Handgelenk herum und drückte mich an den Schultern in die Abstellkammer. „Scheisse was soll das?!" Rief ich aufgebracht und versuchte das Licht an zu machen.
Schwach beleuchtete eine kleine Glühbirne nun den Raum und Sarahs Giftgrüne Augen funkelten mich wütend an.
-
Hatte voll Bock heute mal zwei Kapitel zu schreiben:)
DU LIEST GERADE
Nur für dich | SAMRA FF
FanfictionWIRD NICHT FORTGESETZT Ich wusste wie es ist. Ich wusste wie es ist, nichts zu haben. Niemanden zu haben. Auf mich allein gestellt zu sein. Er wusste wie es ist. Er wusste wie es ist, alles zu haben. Millionen von Fans zu haben. Nie wieder hungern...