Kapitel 17: „Rettung"

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Ich frag' den Typ im Spiegel jeden Tag: „Wer bist du?"
~Marlboro rot
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Ängstlich nahm ich Abstand von Dany, bis ich die kalte Wand hinter mir spürte. Er lächelte und sagte kein Wort.

„Spinnst du?! Geh aus der Toilette!" Meine Stimme zitterte und ich beobachtete seine Bewegungen ganz genau.
Mit langsamen Schritten verringerte er den Abstand zwischen uns und fuhr dann mit seinen Finger über meine Wange. Angeekelt schlug ich seine Hand weg und schubste ihn zurück.
Wütend knurrte er auf und gab mir eine kräftige Schelle. Ich wimmerte auf und krallte mich aus Reflex ans Wachbecken. „Bist du bescheuert?!" Schrie ich und er hielt mir schnell meinen Mund zu. Ich versuchte mit aller Kraft seine Hand da zu entfernen, doch er war zu stark.
Er begann wieder hässlich zu grinsen und beugte sich zu meinem Hals.

Mit aller Kraft versuchte ich ihn von mir zu schubsen, doch es gelang mir nicht. Ich spürte seine Lippen an meinem Hals und mir wurde kotzübel. Seine Hand wanderte unter mein Shirt und ich schrie in seine Hand.
Mit letzter Kraft hob ich mein Knie und traf ihm genau in seine Weichteile.
Er schrie auf und lies mich, während er sich krümmte, los.
Ich schubste ihn zur Seite und rannte dann aus der Toilette. Mir flossen etliche Tränen die Wangen runter und ich zog mein Handy aus meiner Tasche raus.
Ich stürmte aus dem Club und lief einfach die nächste Strasse runter. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, aber ich wollte unbedingt weg von hier.
Weinend wählte ich die Nummer von Amila, die nach ein paar Sekunden schon ran ging. „Darya? Wie läuft das Date?"

„A-Amila I-ich.." Schluchtzte ich und versuchte mich zusammenzureissen.

„Was ist mit dir?! Weinst du etwa?!" Unterbrach sie mein Gestotter.

Ich ignorierte ihre Frage. „Ich muss hier weg, aber der Weg zur nächsten Bushaltestelle ist ne Stunde entfernt und ich weiss jetzt echt nicht was ich machen soll."

„Was ist mit Iwan?" Fragte sie verwirrt.

„Erklär ich dir später. Was soll ich jetzt machen? Ich bin auf mich allein gestellt." Rief ich aufgebracht und fuhr mir durch meine Haare.
Mein Kleid war sehr dünn und die Temperatur kühl, ich zitterte am ganzen Körper.

„Bist du nicht, ich schick dir jemandem. Wo bist du genau?"

Ich versuchte mich an die leuchtenden Buchstaben, die bei unserer Ankunft an dem Club hingen, zu erinnern und nannte ihr dann den Namen. „Aber ich bin die Strasse etwas runter gelaufen und wen schickst du?" Fügte ich noch hinzu und setzte mich auf einer der vielen Strassenbänke, die hier platziert waren.

Bei Amila raschelte kurz etwas. „Warte einfach dort, wir sehen uns später."

Und schon hatte sie aufgelegt.

Verwirrt verstaute ich mein Handy in meiner Tasche und verschränkte zitternd die Arme.
Als ich dann plötzlich Scheinwerfer vernahm und ein, mir gut bekanntes Auto, vor mir stehen blieb, stockte mir der Atem.

Amila hatte jetzt ernsthaft Hussein geschickt.

Sofort stand ich von der Bank auf und lief weiter runter. Niemals steig ich da wieder ein, dafür war mein Stolz zu gross. Ich weiss nicht was Amila ihm genau erzählt hatte, denn sie wusste nur, dass mein Date scheisse verlaufen war.
Der Klang einer zufallender Autotüre lies mich meinen Gang verschnellern, aber meine grosse Müdigkeit und die Kälte machten mir das schnelle Gehen echt schwer. Ich blinzelte ein paar Mal, um meine neu aufkommende Schwindelkeit wegzubekommen, doch das nächste was ich vernahm, war der eiskalte Boden auf dem ich landete.

„Mädchen, bist du behindert?!" Hörte ich Husseins Stimme neben mir und spürte dann zwei raue Hände auf meinen Schultern.

Mein Zittern wurde immer stärker und meine Schwindelkeit immer grösser. „H-Hussein, ich muss hier weg." Brachte ich zwischen meinen klappernden Zähnen hervor und liess meinen Kopf auf seine Schulter fallen, da er mittlerweile sich zu mir gekniet hatte.
Ich hörte ihn irgendwas zu mir sagen, aber meine Ohren waren nicht mehr in der Lage irgendwelche Wörter zu verstehen. Alles war wie weit in der Ferne und das einzige, was ich noch spürte war seine Jacke, die er um mich legte, bevor alles schwarz wurde.

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Mit einem lauten Schrei setzte ich mich auf und krallte mich an meinen schmerzendem Kopf. Schweratmend versuchte ich meine Augen aufzukriegen und bemerkte, dass ich in einem fremden Bett lag, in einer riesigen Suite. Als mir dann der vertraute Geruch von Husseins Parfüm in die Nase stieg, wusste ich, dass es sein Bett und seine Suite war.
Doch er war nirgends zu sehen oder zu hören und als ich an mir runterschaute bemerkte ich, dass ich seine Sachen anhatte.

Er hat mich doch nicht..? Hatte der mich wirklich jetzt nackt gesehen?

„Nein hab ich nicht, Amila hat dich umgezogen. Danke für dein vertrauen, ich meine ist ja nicht so, dass ich dich mitten in der Nacht gerettet habe." Hussein trat aus dem Badezimmer raus und funkelte mich dann mit wütenden Augen an.
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Mein Schlafrytmus ist so am Arsch🤦‍♀️ Wünsche das echt keinem

Nur für dich | SAMRA FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt