Kapitel 5: „Verwirrung"

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„Fick die Scheine, fick den Ruhm, fick das Rampenlicht."
~kalt Bruder
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Schluckend taumelte ich ein paar Schritte zurück und prallte gegen Vladislav's Oberkörper, der mittlerweile hinter mir stand.

„Bra komm rein." Lachte er nun Hussein an und gab ihm nen Joint.

„Danke Bruder." Hussein nahm ihm den Joint ab und grinste zurück. „Aber sag mal, warum ist das Mädchen bei dir?"

Bevor Vladislav antworten konnte, rief ich dazwischen. „Du kannst das Mädchen auch selbst fragen."

Hussein hob ne Augenbraue hoch. „Hab ich vorhin und sie hat nicht geantwortet."

Seine raue Stimme mit der provozierenden Tonlage verpasste mir sofort eine Gänsehaut.

Dieser Mann roch sogar göttlich.

„Ich hab sie eingeladen eine zu kiffen. Sie arbeitet hier und sah ziemlich fertig aus. Hatte Schuldgefühle und so." Vladislav legte sich wieder auf die Couch und deutete uns mit ner Handbewegung uns zu setzen.

„Vladislav du musst keine Schuldgefühle haben, das ist mein Job." Lächelte ich leicht, während sich Hussein ebenfalls auf die Couch fallen lies.

„Kleine nenn mich Capi. Vladislav klingt so altmodisch." Lachte er und ich konnte nicht anders als mit ein zu stimmen.

Auch Hussein lachte leich und drehte seinen Kopf zu mir. „Warum setzt du dich nicht?"

„I-ich muss.." Warum zur Hölle stotterte ich immer wenn ich mit ihm redete?

„Du musst was?" Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen und ich sah sofort beschämt zu Boden.

„Junge Hussein, hör auf sie so nervös zu machen." Capi klang genervt und stopfte sich das letzte Stück Pizza in den Mund.

„Ich muss jetzt pennen gehen. Ich arbeite morgen nämlich wieder." Riss ich mich endlich zusammen und versuchte mein mittlerweile rotes Gesicht hinter meinen Haaren zu verstecken.

Husseins dämliches Grinsen war aber noch immer da. „Der Sohn von deinem Chef, Simom heisst er oder?"

Ich nickte verwirrt und trat nen Schritt näher zur Couch.

„Er suchte nach dir und schien ziemlich angepisst zu sein. Aber da du ja jetzt nach Gras riechst, würde ich ihm nicht unter die Augen treten."

„Was?!" Krächzte ich und begann hektisch ein und aus zu atmen.

Hatte ich heute etwa Nachtschicht? Meine Schicht endete doch um 6? Aber warum sollte Simon denn sonst nach mir suchen?

Ich musste mit Amila reden, sie war immer meine Rettung. Aber ich hatte keine Ahnung wo sie sich jetzt befand und mein Handy lag in meinem Zimmer.

Fluchend lief ich zur Türe und ignorierte Hussein's Blicke.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen verliess ich das Zimmer und hörte nicht auf die Rufe der beiden. Hecktisch rannte ich die wieder die Treppen runter, um keinen Fall Simon vielleicht im Aufzug zu begegnen.

Im Erdgeschoss angekommen, tapste ich so unauffällig wie möglich durch die Lobby.

Es war mittlerweile 21:00 Uhr und die Gästen liefen alle lachend raus um zu feiern.

Ich beneidete sie. Wie lang war es her das ich das letze Mal feiern war? Seit Jahren arbeitete ich mir nur den Arsch ab.

Die Zimmer der Dienstleute versuchte mein Chef völlig geheim vor den Leuten zu halten. Die Türe, die gleichzeitig auch der Eingang in den Flur der Dienstleute war, war in der Ecke der Lobby platziert und im selben Farbton gestrichen wie die Wand.

Nachdem ich die Türe aufschloss und den schmalen Gang betrat, atmete ich endlich auf. Hierhin würde Simon niemals einen Schritt hineinsetzen, seiner Meinung nach hatte er ein zu hohes Niveau für die „Putzleute".

Eilig lief ich an den ganzen Türen vorbei und blieb schlussendlich vor Amilas stehen.

Die Lichter die seitlich an den Fluren hingen leuchteten nur schwach und liessen die Purpurrot gestrichenen Wände schaurig aussehen.

Gegenüber von Amilas Türe lag Sarahs Zimmer. Ihre Türe war komplett in einem grellen Pink gestrichen und selbst ihre Fussmatte war lila. Wie Barbieg kann man bitte sein?

„Darya! Aşkim wo warst du?!" Amilas Stimme unterbrach meine Gedanken und liess meine Stirn runzeln.

„Warum denn? Ich hatte Feierabend, kann doch machen was ich will?" Ich schob meine beste Freundin etwas zur Seite und betrat ihr Zimmer, welches genau gleich wie meins ausgestattet war.

Sie knallte, den Kopf schüttelnd, die Türe hinter sich zu und setzte sich dann neben mich aufs Bett.

„Da gibts was, das du wissen solltest."

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Wieder mal ein sehr kurzes Kapitel, hoffe ihr mögt es trotzdem.

Nur für dich | SAMRA FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt