Nur für dich | SAMRA FF

Kapitel 42: „Frieden"

„Müssen den Duft dieser dreckigen Luft atmen. Überhol den Bus in nem Fluchtwagen."
~Tiefschwarz
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Überfordert sah ich auf den Controller in meiner Hand und versuchte Hussein's Anweisungen zu befolgen. „Augen auf den Bildschirm."

Mein Blick glitt zu dem Fernseher, auf dem wir gerade unser Fifa Turnier hatten.

„Jetzt musst du X drücken." Wies er mich an und ich drückte auf einen Knopf. „Nicht den Kreis alter. Ich sagte doch X?"

„Woher soll ich wissen, welcher Knopf welches Zeichen drauf hat, wenn ich auf den Bildschirm schauen soll?" Verteidigte ich meine Unfähigkeit.

„Was machst du da?!" Rief er plötzlich laut und zeigte auf den Fernseher.

„Was, was mach ich da? Ich habe keinen Plan." Verzweifelt versuchte ich zu verstehen, was im Spiel gerade passierte.

„Du hast ein Eigentor geschossen." Klärte er mich auf und nahm meinen Controller in seine Hand. „Ich spiel für dich."

„Aber wir spielen doch gegeneinander?" Fragte ich verwirrt, als es auf einmal klingelte.

Hussein drückte weiter auf zwei Controllern gleichzeitig rum und seine Augen waren auf den Fernseher fokussiert. „Das ist Cem, geh mal bitte aufmachen."

Verwundert stand ich auf. „Warum hast du Cem eingeladen? Ich dachte du hasst ihn?"

Endlich sah er vom Bildschirm weg und blickte mir direkt in die Augen. „Ich hab dir gestern doch gesagt, dass ich ihm was schulde. Er war da für dich, als ich es nicht sein konnte."

„Das ist so süss von dir." Grinste ich und wollte in seine Wange kneifen, aber er schlug meine Hand weg.

„Übertreib es nicht."

Es klingelte wieder und ich ging zur Tür, um Cem hereinzulassen. Kaum eine Minute später stand er schon in unserer Etage und umarmte mich kurz als Begrüssung.

„Und du hast echt keine Angst, dass er dich schlägt?" Fragte ich ihn leise, während er sich noch seine Schuhe auszog.

Cem lachte auf und betrat die Wohnung. „Chill mal. Ich bin hier, um mit ihm Frieden zu schliessen." Dann ging er direkt auf Hussein zu und ich beobachtete schockiert, wie sie sich einen brüderlich Handschlag gaben.

Hussein deutete ihn an, sich auf das gegenüberstehende Sofa zu setzen und drückte ihm dann eine Redbull Dose in die Hand, die auf dem Couchtisch gestanden hatte. „Also erzähl mal, was geht so?"

Ich setzte mich langsam neben Hussein und sah Cem abwartend an.

Der Türke lächelte. „Bei mir ist alles gut. Warum wurdest du festgenommen?"

„Wegen den Drogen, aber hab mich freigekauft." Grinste Hussein und warf mir einen kurzen Seitenblick zu.

„Capi hat dich freigekauft." Korrigierte ich ihn, woraufhin er mir einen Tritt gegen meinen Fuss verpasste.

„Guck mal, ich wollte mit dir über Jamila reden. Wir sollten mit der Vergangenheit abschliessen." Räusperte sich Cem.

Hussein wurde wieder ernst und ich merkte, wie seine Haltung angespannter wurde.

„Wir waren mal Brüder, Hussein." Fuhr Cem fort. „Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, aber du weisst, wie sehr es mir leid tut."

Hussein schwieg. Er schwieg Minutenlang und hielt seinen Blick gesenkt, ehe er endlich langsam zu nicken begann.
„Du hast Recht Bruder, wir sollten das vergessen."

Während ich noch versuchte zu realisieren, was Hussein gerade gesagt hatte, waren die zwei schon aufgestanden und hatten sich noch einen Handschlag gegeben.