Kapitel 31: „Rosa"

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„Einer hat's geschafft, es war der Araber.
Jetzt bringen sie Baklava direkt aus Ankara."
                                             -Gott bietet mehr
-
„Ich wusste gar nicht, dass du Besuch hast." Murmelte ich und liess das blonde, nur in T-shirt bekleidete, Mädchen nicht aus den Augen. Sie hatte einen traumhaften Körper und mein Blick blieb bei ihren perfekten Kurven hängen.

Ich spürte, wie mir Hussein seine Hände auf meine Schultern legte und mich in die Richtung meines Zimmers schob. „Jetzt weisst du es ja. Geh pennen, du bist komplett betrunken."

„Nein Hussein jetzt warte mal." Mischte sich plötzlich die Blondine ein und kam zu uns. „Warum willst du uns einander nicht vorstellen?"

„Stell dich doch einfach selber vor." Seufzte Hussein genervt und liess meine Schultern los.

„Ich bin Rosa." Grinste sie und griff nach meiner Hand.

„Darya." Stellte ich mich vor und zog meine Hand weg. „Hast du eigentlich sehr viel für die gezahlt?" Lallte ich lachend und pikste in ihre Brüste. „Oder für die?" Ich zeigte auf ihre deutlich aufgespritzten Lippen.

Rosa hatte immer noch ein Grinsen auf den Lippen und nickte. „Klar waren die teuer, aber solange ich Hussein damit glücklich machen kann und er mir deswegen Geld gibt, bin ich zufrieden."

„Denkst du das juckt mich?" Zischte ich und spuckte dann in ihr Gesicht.

Ich hörte wie Hussein laut zu lachen begann und Rosas Grinsen verschwand. Plötzlich hob Rosa ihre Hand und wollte mir wahrscheinlich eine Schelle verpassen, aber Hussein packte ihr Handgelenk. "Übertreib es nicht." Sagte er ernst und sie liess ihren Arm sinken.

„Aber sie darf mich anspucken oder was?" Fauchte sie hysterisch, während Hussein sich vor mich stellte.

„Sei nicht so kindisch Rosa. Sie ist betrunken und wohnt hier, aber du warst hier nur für Sex und kannst jetzt wieder gehen." Er zeigte auf die Wohnungstüre und Rosa sah ihn fassungslos an.

„Ich dachte wir hätten unseren Streit geklärt und jetzt schmeisst du mich raus?"

Hussein ignorierte ihre Frage und drehte sich zu mir. „Habibi bitte geh jetzt pennen. Ich klär das mit-"

„Nenn mich nicht Habibi. Ich würde sehr gerne wissen, was du ihr zu sagen hast." Unterbrach ich ihn und stützte mich an der Wand ab, weil mir wieder schwindelig wurde.

Hussein fuhr sich angespannt durch die Haare und drehte sich dann wieder zu Rosa. „Geh jetzt verfickt nochmal nachhause."

„Aber warum kann ich nicht blei-"

„Weil wir gerade vorhin Sex hatten und du jetzt keinen Grund mehr hast zu bleiben!" Rief Hussein laut. „Der Streit ist geklärt, tamam. Ich werde deinen Bruder nie wieder anfassen, hab ich kapiert. Und jetzt verpiss dich."

Rosa sah ihn aus grossen Augen an und nickte dann. Ohne ein weiteres Wort zu sagen lief sie ins Wohnzimmer, um dort ihre Hose vom Sofa aufzuheben und schliesslich anzuziehen. Danach gab sie mir noch einen Todesblick und verliess die Wohnung.
Langsam sank ich an der Wand runter und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Alles begann sich plötzlich zu drehen und ich schluchzte. Eigentlich wollte ich nicht zeigen, wie verletzt ich durch seine Aktion war, aber durch den vielen Alkohol hatte ich nicht wirklich Kontrolle über meine Emotionen.

„Nein, bitte fang jetzt nicht an zu heulen." Murmelte Hussein und ging vor mir in die Hocke. Er zog sanft meine Hände von meinem Gesicht und wischte mir die Tränen weg. „Ich weiss es ist gerade alles zu viel für dich, aber du musst dich beruhigen. Ich bin da für dich." Flüsterte er auf mich ein.

Nur für dich | SAMRA FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt