Kapitel 30: „Ein Drink zu viel"

1.1K 62 88
                                    

„Obwohl ich dachte, dass du mir nicht wichtig bist. Warum fickst du mich? Jolina, ich vermisse dich."
~Jolina
-
„Du bist doch die von Insta." Sprach er mich an und ich trat instinktiv etwas hinter Hussein, doch der schien gar nicht zu bemerken, dass ich eingeschüchtert war. Dachte ich jedenfalls.

Überfordert beobachtete ich wie er Cem begrüsste, ehe er seinen Kopf zu mir drehte und mich spöttisch musterte. „Komm schon habibi, du hast doch Interesse an ihm?"

Ich schüttelte kaum merklich den Kopf und sah ihn flehend an, aber Hussein schien das komplett egal zu sein. „Ich lass euch mal alleine und warte im Auto." Dann wandte er sich wieder zu Cem. „Pack sie dir Bruder."

Sprachlos sah ich ihm zu, wie er in sein Auto stieg und die Türe laut zu knallte.

„Warum plötzlich so schüchtern Süsse?" Sprach mich Cem erneut an und lies seinen Blick auf meinen Körper wandern. „Gestern scharf auf mich und heute auf Samra oder was?"

„Ne, du hast schon in dem Moment verkackt, als du Nacktbilder wolltest." Meine Stimme klang selbstbewusst, auch wenn ich innerlich am sterben war.

Er lachte laut auf und kam mir näher. „Du brauchst keine Bilder zu schicken, du kannst es mir auch jetzt hier zeigen."

„Du widerst mich an." Ich verschränkte meine Arme und sah zu Husseins Auto. Wie konnte ihm das egal sein?

Lächelnd strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Jetzt sei nicht so. Wir haben uns doch eigentlich total gut verstanden."

„Bitte hör auf mich anzufassen." Ich schlug seine Hand weg und trat einen Schritt nach hinten.

„Okay wie du willst." Er hob unschuldig seine Hände. „Ich hab nen Vorschlag. Geh mit mir was trinken und wenn du danach immer noch kein Interesse hast, lass ich dich in Ruhe. Versprochen."

Ich öffnete schon den Mund, um seinen Vorschlag genervt abzulehnen, doch dann fand ich die Idee gar nicht mehr so schlecht. Wenn Hussein mit so vielen Mädchen Kontakt haben durfte, warum sollte ich dann keinen Kontakt zu Jungs haben dürfen? Vielleicht war ich etwas naiv, da das Treffen mit Iwan auch schief ging, aber wenn Hussein mit Cem befreundet war, dann konnte er doch kein schlechter Mensch sein. Also nickte ich langsam und lächelte. „Ein Treffen. Aber lass mich kurz Hussein bescheid sagen."

Cem wirkte überrascht, aber fing sich schnell wieder und strahlte glücklich. „Mach das, ich warte."

Wieder nickte ich und ging mit schnellen Schritten zu Husseins Auto. Ich sah durchs Fenster, wie er wieder auf seinem Handy rumtippte und auch als ich die Beifahrertür aufriss, hob er seinen Blick nicht.

„Hast du seine Nummer geklärt?" Sprach er plötzlich und sah mich immer noch nicht an.

„Nein." Ich schnappte mir meine Handtasche, die auf meinem Sitz lag. „Aber dafür ein Treffen."

„Was?" Endlich drehte er seinen Kopf zu mir und liess sein Handy sinken.

„Wir gehen was trinken, aber nur als Freunde." Als ich bemerkte, wie seine Augen wütend zu funkeln begannen versuchte ich das ganze noch zu retten. „Du kannst ja mitkommen, wenn du willst."

„Was für ihr geht als Freunde? Lak du kennst den nichtmal, wie könnt ihr Freunde sein?" Seine Stimme wurde lauter und er setzte sich etwas auf. „Hat dir das Ereignis mit Iwan nicht gereicht? Scheisse man, warum bist so naiv?"

„Aber du bist doch mir Cem befreundet, also ist er kein Schlechter Mensch!" Versuchte ich mich zu verteidigen, aber Hussein reagierte darauf nicht wirklich und erwiderte meinen Blick genervt.
„Oder?" Ich wollte meine Vermutung bestätigt bekommen, sonst würde ich nicht mit Cem mitgehen. Ich vertraute Hussein, wenn er mir sagen würde, dass Cem keine Gefahr wäre, würde ich ihm das sofort glauben.

Nur für dich | SAMRA FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt