Kapitel 10: „Samra Babe"

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„Rauch zieht aus dem Fenster, Steine funkeln in smaragdgrün."
                                                ~Tranquillo
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Immer wieder zog ich den Duft von seinem Pullover in mich rein und grinste glücklich.
Mittlerweile sass ich wieder vor Amila, die mich mit offenem Mund anstarrte.

„Er hat dir seinen fucking Hoodie gegeben?" Sie wirkte überrascht, aber ich merkte, dass sie sich trotzdem für mich freute.

„Ich hab mich nicht wohl in diesem Kleid gefühlt." Klärte ich sie auf, doch sie grinste daraufhin nur.

„Also ist es schon dank mir?"

Lachend nickte ich. „Du bist die Beste."

„Ich weiss." Sie zwinkerte mir zu. „Warte hier, ich geh bezahlen und dann können wir gehen. Ich hab immerhin immer noch dieses Kleid an und damit im dunkeln, in Hamburg rum zu laufen ist glaub nicht so ne gute Idee."

Ich nickte leicht, während ich zu sah, wie sie zur Kasse lief und eiskalt mit dem Kassierer zu flirten begann. Lächelnd schüttelte ich den Kopf, als ich merkte, wie der Kassierer rot wurde. Ich wusste, dass Amila immer direkt ihre Gedanken aussprach und der arme Junge musste nun wahrscheinlich alle ihre Fantasien anhören.

Aus dem Augenwinkel vernahm ich, wie sich jemand neben mich setzte und ich musste gar nicht zur Seite schauen, um zu wissen, dass es der Libanese war.

„Gib mir mal kurz dein Handy." Hörte ich ihn fragen und in meinem Magen begann es leicht zu kribbeln.

Mein Blick war immer noch auf Amila gerichtet, aber ich spürte, wie er mich musterte. „Warum?"

„Stell doch nicht so viele fragen." Mit diesen Worten zog er mein Handy aus meinen Händen und drehte mir den Rücken zu.

„Bist du Gestört? Gib mir mein Handy!" Ich stand von meinem Stuhl auf und versuchte wieder mein Handy an mich zu reissen.

„Sei mal nicht so ungeduldig!" Rief er laut lachend, während er immer noch auf'm Display rum tippte.

„Hussein ich meines Ernst!"

Doch Hussein grinste nur und stand ebenfalls auf, ehe er mein Handy hoch hob, so das ich niemals rankommen würde.

„Nimm's dir doch."

„Verarsch mich nicht, gib mir das Teil endlich." Zischte ich genervt und versuchte an mein Handy ranzukommen, aber ich war zu klein.

Grinsend packte er mich plötzlich an der Taille und drückte mich fest an sich. Ich konnte wieder seinen heissen Atem spüren und um uns herum wurde es leiser. „Du musst lernen geduldiger zu sein, habibi." Er betonte extra das habibi, woraufhin mein Herz schneller zu pochen begann.

Schluckend sah ich seine Augen, die wieder ein ticken dunkler geworden waren.
Er hatte immer noch dieses Grinsen auf den Lippen und schüttelte leicht den Kopf. Ich wollte abstand nehmen, doch sein Griff um mich war zu stark.

„Kannst du mich jetzt mal los lassen?" Murmelte ich leise und legte meine Hände auf seine breiten Schultern.

„Schreib mir." Hussein hielt mir mein Handy jetzt direkt vors Gesicht und ich musste meinen Kopf etwas zurück lehnen, um was zu erkennen.

Er hatte sich einfach bei mir eingespeichert.

Als samra babe.

Ich lachte leise auf und nahm endlich mein Handy aus seiner Hand. „Träum weiter."

Hussein legte den Kopf schief und legte nun auch seinen zweiten Arm um meine Taille.

Ich schluckte nervös und zwang mich nicht nach zu gucken, wer uns alles anstarrte. Ich hatte keine Lust jetzt auf ne Panickattacke.

Er merkte, dass ich mich absolut nicht wohl fühlte und nutzte das erbarmungslos aus. „Versprich mir, dass du mir schreibst."

Ich nickte hastig und versuchte meine Atmung zu beruhigen.

Er beugte sich leicht lächelnd zu mir. „Du hast echt ein Problem damit, wenn Leute dich anstarren oder?" Sein Blick wanderte tiefer, zu meinen Lippen.

„Das ganze Café guckt uns an, hab ich Recht?" Murmelte ich und schloss meine Augen.

Er entfernte sich wieder etwas von mir, liess jedoch seine Arme um meine Taille. „Keine Sorge. Wenn irgendjemand irgendwas falsches sagt, brech' ich dem die Nase."

Spöttisch zog ich meine Augenbrauen hoch. „Das beruhigt mich jetzt aber."

„Deine Freundin sieht so aus, als würd sie gleich umkippen." Wechselte er das Thema, während er mit seinem Kopf in Amilas Richtung nickte und seine Arme von meinen Hüften nahm.

Mein Blick schellte zur Kasse und tatsächlich, Amila‚s Mund stand offen und sie beobachtete uns mit grossen Augen.

Ach du Scheisse.

Das taten alle im Café.

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Wer hat noch nen Haufen Hausaufgaben zu erledigen, aber schreibt lieber ne Fanfiction?

Its me.

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