Nur für dich | SAMRA FF

Kapitel 36: „Es tut mir leid"

„Wenn ich spreche, dann Arabisch, meine Fresse unsympathisch und ich fresse dich zum Nachtisch."
~Calle
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Cem stolperte ein paar Schritte zurück und hielt sich die Nase.

"Wiederhol doch mal, was du gesagt hast du Hurensohn." Ich ging auf ihn zu und wollte wieder meine Faust heben, aber Capi zog mich zurück.

"Bruder, sie würde das niemals wollen. Beruhig dich." Redete er auf mich ein und ich konnte endlich einen Blick auf Darya werfen. Mein Herz zog sich zusammen, als ich merkte, wie blass und zerbrechlich sie aussah. Ihre Augen waren geschlossen und sie wirkte so unglaublich schwach, dass ich schlucken musste. Wieder stiegen Schuldgefühle in mir auf und ich liess mich auf einen leeren Stuhl fallen, der neben dem Bett stand.
Meine Hände begannen wieder zu zittern, da ich wieder wütend auf mich selber wurde. Schnaufend strich ich mir übers Gesicht und spürte dann eine Hand auf meiner Schulter.

"Alles gut?" Hörte ich Amilas Stimme und sah zu ihr auf. Wie armselig musste ich wohl aussehen, wenn sogar sie Mitleid mit mir hatte?

Ich erwiderte darauf nichts, woraufhin auch Capi und Vincent auf mich zu kamen. "Brauchst du was?" Fragte mich nun Vincent und ich schüttelte den Kopf.

Amila räusperte sich. "Ich denke wir sollten ihn und Darya wirklich mal alleine lassen."

"Ach auf einmal bist du nicht mehr dagegen?" Grinste Capi, woraufhin ich ihm einen genervten Blick zuwarf.

Amila verdrehte die Augen und wandte sich dann zu Cem. "Benimm dich nicht wie ein kleines Kind. Sie wohnen zusammen, Hussein würde ihr niemals was tun. Lass sie alleine."

Ich lächelte leicht und wollte sie am liebsten Umarmen. Cem wollte ihr widersprechen, aber Capi unterbrach ihn. „Jetzt geh doch einfach raus man."

Alle Blicke lagen jetzt auf Cem und man sah ihm deutlich an, wie nervös er wurde. Schliesslich nickte er, aber sah trotzdem noch unzufrieden aus. "Wenn ihr unbedingt wollt."

Endlich verliessen alle nacheinander das Zimmer, nur Capi blieb noch kurz bei mir und klopfte auf meinen Rücken. "Du packst das Bruder." Danach folgte er den anderen und ich blieb alleine mit Darya.

Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich mich erhob und mich langsam ihrem Bett näherte, um mich zu ihr zu setzten. Vorsichtig legte ich meine Fingerspitzen auf ihre Wange und strich darüber. Schweigend betrachtete ich ihre vollen Wimpern und ihre weichen Lippen. Sie sah so unschuldig aus und ich bekam so ein schlechtes Gewissen, denn ich hatte sie Zwei Mal geküsst und sie dann fallen gelassen. Ausserdem würde sie hier nicht liegen, wenn ich sie nicht nach Berlin geholt hätte. Es war alles meine Schuld. Seufzend strich ich mir wieder übers Gesicht. Fuck, seit wann war mir dieses Mädchen so wichtig?

Ich erschrak mich kurz, als sie plötzlich ihre Augen öffnete.

"Sind endlich alle weg?"

Ich realisierte erst nicht, was sie damit meinte, doch als es mir bewusst wurde begann ich zu grinsen. "Wie jetzt, warst du die ganze Zeit wach?"

Sie nickte. "Hast du Cem geschlagen?" Ihre Stimme war heiser und in ihren Augen lag Erschöpfung, doch sie riss sich zusammen.

"Er hat scheisse gelabbert." Versuchte ich mein Handeln zu erklären.

Darya lächelte. "Ich weiss. Er hat die Faust verdient."

Ich lachte leise. Sie überraschte mich immer wieder. "Warum hast du so getan, als würdest du schlafen?"

"Ich mag nicht die Aufmerksamkeit von so vielen Leuten gleichzeitig. Dann werde ich immer so rot." Murmelte sie ehrlich und ich nickte verstehend. Mir fielen wieder die ganzen Momente ein, in denen sie sich geschämt hatte, nur weil sie die vielen Blicke nicht ertrug.

"Wo warst du eigentlich?" Riss sie mich aus meinen Gedanken und ich wich ihren Blick aus.

Ich wusste, die Wahrheit würde sie verletzen und ich wollte ihr das nicht antun. Niemals. Aber falls ich lügen würde und sie das irgendwie herausfindet, wäre sie noch mehr enttäuscht.

Sie schien meine Gedanken gelesen zu haben und sah auf ihre Finger. "Ich verstehe schon."

Sie zeigte es nicht, aber ich spürte, dass sie verletzt war und das tat auch mir unglaublich weh. "Es tut mir leid." Flüsterte ich.

"Schon okay. Du konntest es ja nicht wissen." Sie klang etwas genervt, aber überspielte es.

Ich versuchte das Thema zu wechseln. "Wann kannst du nachhause?"

"Ich glaube schon morgen." Sie sah mich immer noch nicht an und ich stand auf.

"Dann hol ich dich morgen ab. Soll ich die anderen rufen? Ich sag sie sollen einzeln reinkommen." Ich wollte hier so schnell wie möglich weg, da mein schlechtes Gewissen immer schlimmer wurde.

Darya nickte. "Mach das." Sie war deutlich enttäuscht, doch ich konnte sie nicht mehr ansehen. Sonst wurde der Hass auf mich selber immer grösser.

Also verliess ich schweigend das Zimmer.
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Frustriert schlug ich die Autotür zu und betrat das Studio. Vincent und Capi waren noch im Krankenhaus und ich hatte zum Glück etwas Ruhe. Hecktisch dursuchte ich alle Schubladen, bis ich das kleine Päckchen fand. Dann liess ich mich auf das Sofa fallen und legte einige Lines auf den Couchtisch, ehe ich mich darüber beugte und endlich zog.

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Heute ist das Kapitel etwas kurz, tut mir leid😬Das nächste kommt Mittwoch oder Donnerstag:)