Kapitel 13: „Gelangweilt vom Leben"

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„Ticker im Benz, gefährlich, intelligent."
~Für euch alle
-
Als ich nach 10 Minuten die Lobby betrat, war sie zu meinem Erstaunen leer, bis auf Amila. Meine beste Freundin stand nämlich bei den Sofas und war gerade dabei, die Kissen aggressiv zu schütteln.

Ich lachte leise auf und legte meine Hand auf ihre Schulter.  „Du sollst die Kissen nur aufrütteln, nicht kaputt schlagen."

Bei dem Klang meiner Stimme verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln. „Echt witzig." Dann legte sich ihre Stirn in Falten. „Warum abreitest du nicht?"

Natürlich würde ich ihr niemals die Wahrheit erzählen. Ich wusste, dass Amila selber Geldprobleme hatte und ich ihr nur eine weitere Last sein würde. Ich kannte sie doch, sie würde all ihr aufgespartes für mich ausgeben.

Doch genau das wollte ich nicht.

Also lächelte ich und erzählte ihr nur die halbe Wahrheit. „Hab Frei bekommen, dank Hussein."

Ihre Augen wurden gross. „Wie dank Hussein? Was hat er denn gemacht? Hat er unserem Chef was bezahlt oder sowas?"

„Er hat ihn nur gefragt." Zuckte ich die Schultern, woraufhin sie mir einen skeptischen Blick zuwarf.

„Wie jetzt? Hat er ihn bedroht?"

„Sowas in der Art." Zwang ich mir ein Grinsen auf. Ich hasste es meine beste Freundin anzulügen, aber mir blieb nicht wirklich eine Wahl.

„Und wohin gehst du jetzt?" Sie stellte die Kissen zurück an ihre richtigen Plätze.

„Keine Ahnung. Hussein meinte, ich soll mich überraschen lassen."

Ihr Kopf schellte sofort wieder zu mir und sie musterte mich aus grossen Augen. „Du hast ein Date mit ihm?"

„Also ich weiss nicht, ob man das date nennen kann." Ich strich mir nervös eine Strähne aus dem Gesicht und warf ein Blick auf die Terrasse.

„Meine beste Freundin datet einen berühmten Rapper." Rief sie plötzlich hysterisch und packte mich an den Schultern. „Was machst du noch hier? Yallah geh, lass ihn nicht warten."

Ich sah in ihren Augen, dass sie sich wirklich für mich freute und genauso aufgeregt war.

„Ich liebe dich." Rief ich ihr noch zu, während ich rückwärts zur Terrasse lief.

Sie grinste. „Ich dich auch, viel Spass euch!"

Sobald mich die kühle Luft umschlang und ich Hussein Breite Statue ausmachen konnte, begann mein Herz schneller zu pochen.

Er stand mit den Rücken zu mir und fuhr seine Hand immer wieder zu seinem Mund, wahrscheinlich um zu rauchen.
Seine andere Hand hatte er in seine schwarze Lederjacke geschoben und ich musterte seine dunkle Jogginghose, die erstaunlich gut mit der Lederjacke zusammen passte.

Er blies noch ein letztes Mal den Rauch aus, bevor er seine Zigarre weg schnipste. Dann drehte er sich plötzlich in meine Richtung und sein Blick wurde amüsierter.
Ich bewegte mich nicht und merkte, wie meine Beine weich wurden.
Ohne seinen Augen von mir abzuwenden kam er auf mich zu, bis ich wieder seinen Atem spüren konnte. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen."

Ich verschränkte meine Arme und versuchte mich zusammenzureissen. „Kannst du leise sein?"

Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen und er begann mein Outfit zu mustern, was mich schlucken liess. „Jogginghosen stehen dir ja fast besser als mir."

Nur für dich | SAMRA FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt