"Was labberst du?" Hussein zog Cems Hand von meiner weg und stand wütend auf. "Sag das nochmal. Trau dich."
"Bruder beruhig dich mal." Sprach Chris, während Cem sich vor Hussein stellte.
Mein Blick lag immer noch geschockt auf den Türken, der Hussein anfunkelte. Warum hatte ich nicht bemerkt, dass er auf mich stand? Er hatte mir nie Andeutungen gemacht und ich hatte ihn immer nur als einen guten Freund gesehen.
"Du hast sie nicht verdient. Du weisst das selber." Hörte ich Cem sagen. "Du wirst sie nur verletzen."
"Das hat dich nicht zu jucken." Hussein hatte seine Hände zu Fäusten geballt und mein Blick lag alarmiert auf Chris. Dieser nickte mir kurz zu, ehe er ebenfalls aufstand und Hussein von Cem weg zog.
"Das juckt mich aber." Sprach Cem weiter. "Sie ist mir wichtig."
Chris stand immer noch zwischen den beiden und sah Hussein warnend an. "Du kannst ihn hier nicht schlagen, der Kellner ruft sowieso gleich die Polizei."
Hussein nickte. "Bring ihn raus."
Verwirrt beobachtete ich Chris dabei, wie er kurz auf seinem Handy rumtippte und gleich danach Hussein's Bruder und noch ein anderer breiter Mann das Kaffee betraten. Diese Aura die sie zusammen ausstrahlten war beängstigend und sogar die Gespräche im Laden wurden leiser.
Cem seufzte nur und sah mich verzweifelt an. "Mach diesen Fehler nicht. Fang nichts mit diesem Junky an."
"Schnauze." Rief Hussein's Bruder ihm zu, ehe er Cem am Nacken packte und ihn rausführte.
Chris zog sich seine Kapuze tiefer ins Gesicht und Hussein hängte sich seine Bauchtausche wieder um. Sie wollten wirklich einfach gehen, ohne mir zu erklären, was jetzt mit Cem passieren würde?
"Kommst du?" Blickte Hussein zu mir und kramte nach einer Zigarette.
Ich schüttelte den Kopf. "Ich brauch ne Pause."
Hussein liess sein Feuerzeug wieder in seine Bauchtasche fallen und drehte seinen Kopf zu Chris, der ungeduldig am Ausgang auf uns wartete.
"Geht schon mal vor. Wir kommen gleich." Rief Hussein ihm zu und setzte sich dann wieder zu mir. "Frag."
Überrascht hob ich meinen Kopf. "Was?"
"Ich weiss doch, dass du wieder unendlich viele Fragen hast."
Ich zögerte kurz und sah unsicher auf den Tisch. "Ich-"
Doch wir wurden von einem Kellner unterbrochen, der uns genervt ansah. "Entweder ihr bestellt jetzt oder ihr verlässt den Laden."
"Hast du Hunger?" Sah mich Hussein fragend an und ich schüttelte den Kopf. "Dann halt nur ein Wasser."
Der Kellner verschwand wieder und mein Blick fiel auf Hussein. "Was passiert jetzt mit ihm?"
"Er bekommt, was er verdient."
Ich schüttelte den Kopf. "Das war keine Antwort auf meine Frage."
Hussein seufzte auf und strich sich über sein Gesicht. "Warum willst du unbedingt die Details wissen?"
"Weil es meine Schuld ist."
"Ist es nicht." Widersprach er mir. "Woher solltest du wissen, dass er dich verraten würde?"
Ich schluckte. "Ich hätte vorsichtiger sein sollen."
"Ja ist egal jetzt. Es ist vorbei, tamam? Kein Cem mehr, keine Rosa und keine Jamila mehr."
Ich nickte zögernd und nahm das Glas Wasser vom Kellner entgegen. "Wie viele Feinde hast du eigentlich?"
Husseins Mundwinkel zuckten leicht nach oben. "Viel zu viele. Ich versuch dich aber aus allem rauszuhalten, mach dir keine Sorgen."
Dachte dieser Idiot wirklich mir ginge es hier um mich selbst? Ich machte mir doch um ihn Sorgen, was mit mir passieren würde war mir egal.
Trotzdem sagte ich nicht dazu und nickte nur. "Lass uns gehen."
"Ich muss noch was klären, du kennst ja den Weg." Er bezahlte noch das Wasser, während ich den Laden schon verliess.
Das Wetter war kühl und der Himmel dunkel. Ich verstärkte den Griff um meine Handtasche und verschnellerte meine Schritte. Meine Gedanken kreisten wieder um meinen Bruder, dem es jeden Tag schlechter zu gehen schien.
Ich musste meiner Mutter heute noch mein letztes, erspartes Geld schicken und morgen wieder anfangen zu arbeiten. Trotzdem war mein Gehalt zu wenig, ich brauchte dringend einen zweiten Nebenjob.
Ich wusste, dass ich ohne Husseins Wohnung keine Chance auf ein normales Leben gehabt hätte. Aber ich wollte das ändern. Ich musste fleissiger arbeiten und noch mehr Geld verdienen, damit ich mir auch manchmal was gönnen konnte. Damit ich auf niemandem mehr angewiesen sein musste.
Irgendwann würde es besser werden.
Das klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken und ich blieb mitten auf dem Gehweg stehen.
Ich zögerte kurz, als ne unbekannte Nummer auf meinem Display aufleuchtete, aber nahm trotzdem ab. „Ja?"
„Darya canim, hier ist Berfin. Was machst du grad?" Hörte ich die Stimme meiner Arbeitskollegin und begann automatisch zu lächeln.
„Eigentlich nichts, du so?"
„Super!" Rief sie glücklich. „Ich hol dich gleich ab."
Ich runzelte die Stirn. „Was? Wohin gehen wir?"
„Abwartend Süsse, bin gleich bei eurer Wohnung." Ich konnte sie förmlich Grinsen hören, doch ehe ich antworten konnte, hatte sie schon aufgelegt.
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Ich weiss das letzte Kapitel ist lange her, aber meine Motivation ist wieder da und ab jetzt kommen wieder regelmässig Kapitel:)) Jede Woche 1
Bin ehrlich freue mich so sehr das nächste kapitel zu veröffentlichen es wird andeeeers
Ich küss eure Herzen<3
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Nur für dich | SAMRA FF
FanfictionWIRD NICHT FORTGESETZT Ich wusste wie es ist. Ich wusste wie es ist, nichts zu haben. Niemanden zu haben. Auf mich allein gestellt zu sein. Er wusste wie es ist. Er wusste wie es ist, alles zu haben. Millionen von Fans zu haben. Nie wieder hungern...