Kapitel 32

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Pov April

Ich spürte etwas schweres auf meinen Beinen, als ich wach wurde. Langsam öffnete ich meine Augen und musste kurz husten. Sofort verschwand das Gewicht von meinen Beinen und ich sah in das besorgte Gesicht von Paula. "Hey Süße", begrüßte sie mich und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich nickte ihr kurz zu, sagte aber nichts weiter dazu. "Wie geht es dir?", fragte Paula an mich gewandt und ich nickte erneut, um zu zeigen, dass es mir gut ging, stimmte zwar nicht so ganz aber wenn ich nun den Kopf schüttwln würde, dann würde sie mich bestimmt komisch betrachten, dafür kannte ich sie jetzt schon zu gut, leider. Ich wollte Paula nie kennen lernen, sie war viel zu besorgt, sie sollte sich lieber mit sich selbst beschäftigen aber kit mir konnte man nichts anfangen, ich war eine Belastung für alle. Am liebsten würde ich mich umbringen, das wäre dann eine Erleichterung für alle.

"Woran denkst du?", fragte Paula an mich gewandt und riss mich damit wieder aus meinen Gedanken. Ich sah sie an und zuckte dann hilflos mit den Schultern, dann ging plötzlich die Tür auf und eine Frau in weißem Kittel trat ein. Ich hob ängstlich den Blick und fing an schneller zu atmen, ich hasste Ärzte. "Hallo April, ich bin es dich nur, Charlotte", meinte die Frau und mein Atem beruhigte sich wieder ein wenig, es war eine von Paulas Freunden aus der WG. Sie hatte mal mit ihr zusammen gelebt, wenn auch nur eine kurze Zeit, aber es war schön... irgendwie... keine Schläge... kein Anschreien, keine Probleme... Ich würde gerne bei ihnen einziehen, aber das würde ein großes Problem darstellen. Erstens wollte ich die anderen nicht belasten, zweitens waren da noch meine Eltern und zu guter Letzt war das alles sowieso nur ein Traumdenken. "Wie geht es dir April?", fragte Charlotte mich nun und somit wurde ich erneut aus meinen Gedanken gerissen.

Ich zeigte den Daumen nach oben und Charlotte seufzte auf. Ich legte den Kopf schief, dass waren doch eigentlich gute Neuigkeiten? Oder irrte ich mich da. "Willst du nicht doch langsam mal reden?", fragte Charlotte mich und ich blinzelte kurz. Was sollte das? Es lag ja wohl auf der Hand, dass ich nicht wieder reden würde, niemals, niemals, niemals. Ich schüttelte trotzdem zur Antwort brav den Kopf und sah zu Charlotte auf. Sie seufzte laut und kam auf die rechte Seite, Paula erhob sich nun auf der linken Seite und so war ich von Ärzten flankiert, gruselig.

"April... Wir machen uns große Sorgen um dich! Das geht so nicht mehr weiter", meinte Paula ernst und sah mich freundlich an. "Paula hat Recht, du siehst immer dünner aus, dein Körper braucht Nahrung ", schloss sich Charlotte an und mein Blick schweifte zu ihr herüber. "Und außerdem haben wir ziemlich viele Hämatome am ganzen Körper festgestellt", meinte Paula anschließend sodass ich wieder zu ihr blickte. "April, ich muss dich das jetzt fragen, gibt es bei dir zuhause Probleme von denen wir wissen sollten?", fragte Charlotte und sah mich aus hochgezogenen Augenbrauen freundlich an. Nun schüttelte ich etwas perplex den Kopf, sie hatten so ziemlich mit allem ins Schwarze getroffen, na ja, ich durfte mir nur nichts anmerken lassen, dann würde alles gut werden.

"Bist du dir sicher? Wir können dir helfen, wir können dir helfen, das Elend zu besiegen, du musst uns nur sagen, ob es so ist",meinte Paula und strich mir sanft über den Oberarm. Nun war ich an der Reihe die Augenbrauen hochzuziehen. Erneut zeigte ich den Daumen nach oben und nickte betont fröhlich, darin war ich ja sowieso schon in Übung....

Gewidmet an Flokke
24.12.13 - 27.10.19

Und ewig werde ich rennen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt