Kapitel 41

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Pov April

Ich lag nachdenklich im Bett und seufzte leise. Dann schwang ich meine Beine über die Bettkante und richtete mich auf. Seufzend sah ich mich in dem Zimmer um. Paula hatte mich jetzt doch adoptiert und sie hatten angefangen mein Zimmer zu renovieren. Eigentlich ging es mir inzwischen doch ganz gut, aber heute irgendwie nicht. Es war nicht schlimm, aber dennoch fühlte ich mich schlapp. Ich erhob mich von meinem Bett und für einen kurzen Moment tanzten schwarze Punkte vor meinen Augen umher. Dies legte sich jedoch nach kurzer Zeit wieder und ich konnte wieder klar sehen.

Langsam lief ich zum Fenster und sah hinunter und für einen Moment fühlte ich mich im Zimmer eingesperrt. Ich öffnete das Fenster also und schwang meine Beine über das Fensterbrett. Eigentlich wollte ich nicht mehr abhauen, aber im Moment fühlte ich mich einfach eingeengt, ich wollte alleine sein, draußen sein. Aber wenn ich die Tür benutzen würde, dann würde Paula sicherlich wieder mitkommen wollen. Momentan hatte sie nämlich frei... Das bedeutete einfach, dass sie sich so viel um mich kümmerte. Es war ja eigentlich ja nicht schlimm aber im Moment eben doch!

Ich kletterte nun also aus dem Fenster heraus und landete mit einem kleinen Knall auf dem Dach eines Schuppens. Ich keuchte kurz auf, hatte mir aber nicht ernsthaft wehgetan. Nun musste ich nur noch vom Schuppen herunter. Ich kletterte also an den Rand des Schuppens heran und sprang ab. Ich landete und kam erneut mit einem kleinen Keuchen auf. Doch es war alles in Ordnung und außerdem hatte Paula mich nicht gehört, das war sehr gut! Ich setzte mich also in Bewegung und floh. Mir war nicht wirklich klar wohin, aber ich musste raus und zwar dringend!

Ich lief also los, mein Tempo beschleunigte ich schon nach kurzer Zeit. Tränen liefen über meine Wangen und ich konnte meine Emotionen nicht mehr kontrollieren. Ich wusste nicht mal wirklich warum. Ich lief in die Stadt, die Leute wichen mir aus, einige warfen mir seltsame Blicke zu. Doch niemand reagierte. Ich lief in einen Laden hinein und lief dort zu einem der Regale. Ich wusste genau wonach ich suchte. Da, endlich entdeckte sie... Die Klinge... Ich griff mit meiner zitternden Hand nach dieser. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, ich brauchte das jetzt. Ich hatte Paula zwar gesagt, dass ich dies nicht mehr tun würde, aber es war jetzt einfach nötig!

Ich holte tief Luft und nahm die Klinge, dann folgte ich dem Ladenflur zur Kasse. Ich bezahlte eilig, wobei der Verkäufer mir einen seltsamen Blick zu warf, aber das war mir egal. Die Klinge drückte ich eng an meine Brust. Sie war sehr wichtig für mich! Langsam ging ich in Richtung Wald. Dort würde ich mich niederlassen. Dort würden nicht so viele Leute lang gehen. Nach kurzer Zeit wandte ich mich vom Weg ab und stolperte etwas verloren durchs Unterholz. Weinend ließ ich mich einen Baum hinunter gleiten. Meinen Ärmel zog ich zurück während meine Tränen weiter über meine Wangen liefen. Ich schluchzte relativ laut und ich wischte diese zur Seite. Dann setzte ich die Klinge an. Ich brauchte das jetzt einfach. Blut erschien und ich spürte einen heftigen Schmerz am Arm. Ich lächelte erneut, es tat gut. Paula hatte mir alle Klingen weg genommen, damit ich mich nicht wieder selbst verletzte. Ich wollte das ja auch eigentlich nicht... Aber ich hatte dies verdient und es gab keinen Ausweg drum herum.

Immer mehr Blut erschien auf meinem Arm. Immer mehr Schnitte kamen hinzu und das Lächeln in meinem Gesicht wurde immer größer. Es fühlte sich einfach gut an. Langsam dämmerte ich jedoch weg... Die Schnitte waren zu tief...

Und ewig werde ich rennen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt