Kapitel 10

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April

Als ich das nächste mal wach wurde blickten mich drei Gesichter an und ich erschrak. Was wollten die denn alle von mir? War ich wirklich so unglaublich interessant? Nur mit Mühe konnte ich mir ein Aufstöhnen unterdrücken. "Hast du gut geschlafen?" fragte jemand und mein Kopf schwenkte herum. Die kannte ich doch auch schon. Charlotte hieß sie wenn ich mich recht entsinnte. Ich nickte nur knapp. "Hast du Hunger?", fragte eine weitere Person und mein Kopf schwenkte zu dieser herum. Das war eindeutig Miriam, anscheinend die einzige hellblondhaarige in der WG. Nun schüttelte ich den Kopf, was mir ein paar skeptische Blicke von Miriam, Charlotte, Katharina und Paula einbrachte. Paula erhob sich und kniete vor mir nieder, schnell richtete ich mich auf und sah sie an. "Bist du dir sicher das du nichts essen willst? Ich meine du hast einen Tag geschlafen und den Tag den du wach im Krankenhaus verbracht hast, hast du auch nichts gegessen, du musst doch Hunger haben", meinte Paula, doch ich schüttelte erneut den Kopf. Konnten sie das nicht einfach akzeptieren?
Doch sie sah mich weiterhin besorgt an. "Wenigstens ein bisschen, ja?", meinte sie und ich wollte wieder den Kopf schütteln, doch sie erhob sich und kam kurz danach mit zwei Scheiben Brot Wurst und Käse wieder. Erneut schüttelte ich den Kopf. "Aber du musst was essen, süße!", stimmte Miriam ihrer Kollegin zu. Meine Augen funkelten die blonde an, erneut schüttelte ich den Kopf. "Aber wenn du heute mittag nichts isst, dann zwingen wir dich", meinte Katharina und seufzte kurz auf. Ich nickte, natürlich schon mit den Gedanken im Hinterkopf wie ich diesem umgehen könnte. "Da wäre noch eine Sache die wir besprechen müssen...", fing Paula sanft an. Ich legte den Kopf schief, beobachtete sie. "Weißt du.. ich würde gerne wissen warum du nicht redest, jetzt am besten. Ich möchte deine Stimme hören", sagte sie dann.

Ich blinzelte, Bilder schossen mir in den Kopf. Bilder die ich immer versucht habe zu verdrängen. Schlimme Bilder... Meine Bilder. Blut, überall Blut... Ich sehe mich selbst in einem Zimmer spielen, Schleichfiguren bewege ich. Dann, wie ich runter gehe.. Blut, überall Blut. Sie liegt da.. Mein Leben. Mein Blick hebt sich und das letzte was ich sehe sind Augen, meine Augen..

"April", reißt mich eine Stimme in die Gegenwart zurück. Paula fuchtelt vor meinen Augen rum.

Warum momentan nichts kommt?
Ich muss erstmal mit meinem Leben wieder klarkommen und gesund werden. Es ist ein Hin und Her mit dem Krankenhaus und Wlan. Wenn ich alles wieder geregelt habe, werde ich weiter schreiben

Und ewig werde ich rennen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt