Kapitel 3

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Mein Kopf dröhnte noch immer unaushaltbar und plötzlich
überkam mich ein heftiger Hustenanfall, ich sah
Blut, dann die weiß gekachelten Fliesen
und dann war alles schwarz...

Marion Fröhlich P.o.V.

Ich blickte dem Mädchen unsicher hinterher, dann wandte ich mich an die braungebrannte blonde Schönheit neben mir. "Wie heißt das Mädchen das solche Angst hatte?", fragte ich sie. Langsam drehte sie sich zu mir um und ich erkannte zwei funkelnde grüne Augen hinter der Brille. "April. Ihr Name ist April", sagte sie dann und nickte mir zu. April also, dachte ich mir. "Marion, kommst du? Wir wollen draußen noch etwas vorbereiten", holte Alex mich aus meinen Gedanken. "Hmm? Ja, ich komme", antwortete ich ihm schnell und folgte dann meinen Kollegen zum RTW. Wir wollten den Kindern die Chance geben sich einen anzusehen, und das nicht als Patient. Wahrscheinlich würde April sich diesen nicht ansehen, mutmaßte ich. Die blonde Frau ließ uns alleine und ich blickte Alex zu wie er den RTW wieder mit den Sachen einräumte die wir mit nach oben genommen hatten. "Hey, ist irgendetwas?", fragte Phil mich und stupste mich leicht mit dem Ellenbogen an. "Was? Ach so, ja! Das Mädel, April ist ihr Name, die solche Angst vor mir hatte, um die mache ich mir Sorgen", erklärte ich ihm, "Warum? Weil sie Angst vor dir hatte?", spaßte er etwas herum und ich knuffte ihm in die Seite, sehr wohl wissend das er wahrscheinlich eh nichts spürte. "Nein, sie war wahnsinnig blass, hätte man auch mit einer Leiche vergleichen können. Außerdem hatte sie glasige Augen und extrem starke Augenringe und sie war sooo unendlich dünn", erklärte ich ihm. Phil nickte nachdenklich. "Blöd, das sie Angst vor uns hat sonst könnte ich sie mir einmal ansehen, aber so? Ich weiß nicht ob das klappt", meinte er und ich wusste das er recht hatte. Ich beschloss sie trotzdem nocheinmal anzusprechen. Irgendetwas musste ja sein. Endlich klingelte es zur Stunde und wir warteten bis alle da waren, damit wir starten konnten. Aber April fehlte, wo war sie verdammt? Wenn sie wirklich krank war konnte sonst was passieren! Ich probierte mir so gut es ging nichts anmerken zu lassen aber meine Sorge stieg von Minute zu Minute.

April

Langsam öffnete ich meine Augen. Meine Kopfschmerzen waren keineswegs besser geworden. Ich blickte zur Seite, anscheinend war ich ohnmächtig geworden. Ich hievte mich hoch und blickte entsetzt auf den Boden. Vom Waschbecken tropfte ein wenig Blut hinunter. Und auf dem Boden waren ebenfalls rote Flecken zu erkennen. Ich streckte mein dünnes Handgelenk nach dem Waschbecken aus und zog mich ätzend hoch. Als ich stand musste ich erstmal ein paar Augenblicke verharren ehe ich weitermachen konnte. Ich hob meinen Blick, das Waschbecken war voller Blut und als ich den Spiegel sah erschrak ich. Aus meinem Mund war ein dickeres Rinnsahl von getrocknetem Blut zu erkennen. Fuck! Wie lange lag ich hier?, schoss es in meine Gedanken. Schnell rubbelte ich es ab und betrachtete mich. Nichts mehr zu sehen. Gut so, und jetzt schnell zum Unterricht, dachte ich mir, schulterte meinen Ranzen und trabte nach draußen was mein Kopf mit starken Kopfschmerzen bestrafte und für einen kurzen Moment verlor ich die Orientierung. Jedoch fasste ich mich schnell wieder und schlüpfte so unauffällig wie möglich hinter die anderen. Allerdings spürte ich den Blick der rothaarigen Notärztin oder was auch immer sie war auf mir brennen. Hoffentlich sagt sie nichts, dachte ich. Es klingelte, jetzt schon? War ich ernsthaft fast 90 Minuten ohnmächtig? Was solls? Ich wollte mich entfernen als sich eine Hand auf meine Schulter legte. "April? Ich würde dich ganz gerne einmal untersuchen, ja?", fragte sie und wieder fing mein Körper an sich alleine zu kontrollieren. Da war nur noch Panik. Einfach nur Panik. Meine Atmung ging unkontrolliert, mein Herz raste sodass ich für einen kurzen Moment die Angst hatte es würde sich selbstständig machen und davonhüpfen. "Hey, hey, hey! Ganz ruhig weiteratmen! Ein und aus", fing die Frau an, ihre Hand ruhte noch immer auf meiner Schulter.
Die hat gut reden! Kann die nicht einfach verschwinden!, hämmerte es in meinen Gedanken. Aber sie wollte einfach nicht loslassen. Ich merkte aus dem Augenwinkel wie sie mich in Richtung RTW führte. Da brannten bei mir alle Sicherungen durch. Ich riss mich von der Frau los und rannte. Zunächst stolperte ich und taumelte etwas ungelenk zur Seite wodurch mein rechter Fuß in Mitleidenschaft genommen wurde. Egal, weiter laufen. Ich rappelte mich wie gut es ging hoch und sprintete den Rest ins Badezimmer, dort fiel ich einfach um und blieb am Boden liegen. Mein Kopf schmerzte so unerträglich stark und auch sonst war alles furchtbar empfindlich. Langsam normalisierte sich das ganze wieder und ich spürte wie mich eine ungewohnte Müdigkeit überkam. Ich blinzelte ein paar mal in der Hoffnung meine Augen würden offen bleiben, jedoch gelang es mir nicht wirklich und so schloss ich sie nach kurzer Zeit. Schwärze umgab mich.

Marion Fröhlich P.o.V

Nur noch 10 Minuten dann würde die Stunde enden, und immer noch keine Spur von April. Das konnte doch nicht war sein! Ich wollte mich gerade umdrehen, da sah ich wie April sich hinter ihre Klassenkollegen schlich. Sie blickte mir einmal in die Augen und wandte sich dann ab. Es klingelte und sie sah überrascht auf, also hatte sie nicht geschwänzt vermutete ich. Als ich bemerkte das sie sich wieder aus dem Staub machen wollte eilte ich zu ihr und legte gerade noch rechzeitig meine Hand auf ihre unfassbar knochige Schulter. "April? Ich würde dich ganz gerne mal untersuchen, ja?", fragte ich sie auch wenn ich nicht glaubte das es so funktionieren würde. Richtig vermutet, sofort fing sie wieder an zu hyperventillieren. Nur war es diesmal noch schlimmer. Ich wollte jedoch in keinem Fall meine Hand von ihrer Schulter nehmen. "Hey, hey, hey! Ganz ruhig weiteratmen! Ein und aus", probierte ich mein Glück. So unauffällig wie möglich probierte ich sie zum RTW zu locken, aber sie schien es bemerkt zu haben denn sie riss sich los und taumelte etwas benommen nach rechts. Ich sah nur noch ihren Fuß wegknicken dann fasste sie sich wieder und rannte weiter. Ich hätte sie besser halten sollen, dachte ich mir und ging in die Schule um sie zu suchen.

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Hey ihr!
Was meint ihr? Wird sie gefunden?
Und was hat April wohl?😉
LG Pauly❤

Und ewig werde ich rennen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt