Müde öffnete April die Augen und erhob sich aus ihrem Bett. Sie griff nach ihren Schulsachen und ging nach unten in die Küche, dann schmierte sie Brot für ihren Bruder und ihre Eltern. Damit sie nicht wieder geschlagen wurde ging sie dann eilig aus der Haustür heraus, um zur Schule zu gehen.
Ich ging langsam, denn jeder Schritt fiel mir schwer. Das könnte daran liegen, dass ich nichts mehr gegessen hatte, seid ich von Paula und dem Rest der WG weg war. Für mich war das sehr gut. Denn inzwischen waren meine Rippen wunderschön zu sehen. Und meine Hüften ebenfalls. Traummmmmmmm
Endlich kam ich in der Schule an. Linea lächelte mich sogleich erschöpft an. Ich kannte das schwarzhaarige Mädchen einigermaßen gut, was heißt gut. Sie war in meiner Parallelklasse und ich sah sie ab und zu mal. "Hey", sagte sie und nun sah ich sie verwirrt an. Sie hatte mir noch nie irgendwelche Aufmerksamkeit geschenkt geschweige denn mich angesprochen.
Und jetzt tat sie es. Ich nickte ihr zu. "Geht es dir besser?", fragte sie freundlich und ich nickte. Warum wollte sie das jetzt wissen? "Das ist schön, du sahst damals echt nicht gut aus", meinte Linea und ich legte ein wenig verwirrt den Kopf schief. War sie damals das Mädchen an der Treppe? Wahrscheinlich schon! "Vielleicht unterhalten wir uns ja später mal, ich muss jetzt in den Klassenraum", sagte sie und nickte mir freundlich zu. Dann verschwand sie und ich blieb alleine zurück.
Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung zum Klassenraum. Dort setzte ich mich dann auf meinen Platz. "Du bist also auch wieder da", sagte ein Mädchen aus meiner Klasse und ich senkte den Kopf und zuckte mit den Schultern. Dann holte ich einen Collegeblock heraus und kritzelte gedankenverloren in diesem herum.
Nachdem sich die Klasse gefüllt hatte und der Unterricht begann konzentrierte ich mich wieder ein wenig. trotzdem war ich froh, als endlich die letzte Stunde begann. "So, wir wollen heute etwas wichtiges besprechen", fing ihre Klassenlehrerin direkt an. Ich hörte nicht mehr wirklich zu. Was sollte schon wichtig sein?
"Ihr wisst ja, dass wir das Rettungsteam da hatten und es gibt drei Treffen. Das eine Treffen haben wir ja nun schon erledigt. In zwei Wochen ist dann das nächste Treffen. Wir werden gemeinsam mit der 9b in die Klinik am Südring fahren und uns das Ganze mal ansehen", erklärte die Lehrerin. Ich schrak auf, na prima. Es war gerade mal eine Wocheher, dass ich von Paula und dem Rest der WG weg war und dann musste ich da schon wieder hin...
"Gibt es noch Fragen?", fragte die Lehrerin nun, doch ich fragte natürlich nichts. "Ähm, wann sollen wir uns treffen?", fragte jemand. Nachdem alle Fragen geklärt waren entließ die Lehrerin sie und ich ging mit einem unguten Gefühl in den Park. Dort ließ ich mich auf eine morsche Bank fallen und holte meine Klinge heraus. Mal wieder ließ ich sie über mein Handgelenk gleiten. Ich weinte nicht, ich war wie in Trance.
Dunkelrotes Blut trat hervor und ich lächelte. Die silberne Klinge fuhr immer wieder hin und her, hin und her, hin und her. Es war so beruhigend, so wunderschön. Es entspannte sie ziemlich. Das Lächeln blieb die ganze Zeit auf ihren Lippen bestehen. Ich senkte den Blick und sah der Klinge dabei zu, wie sie über meine Haut fuhr.
Es war, als würde ich dabei zusehen, wie jemand anderes jemanden verletzen würde. Ich spürte nicht mal mehr Schmerz. Das frustrierte mich schon ziemlich... Also drückte ich in der Hoffnung, der Schmerz würde kommen noch fester zu. Endlich konnte ich ein wenig Schmerz an meinem Handgelenk vernehmen. Das beruhigte mich ungemein..
Runde 3/10
Ihr seid weiter, wenn ihr Paula Martinson mögt
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Und ewig werde ich rennen...
FanfictionDie 13 jährige Aprillia ist seit langer Zeit schon völlig am Ende ihrer Kraft. Sie ritzt sich, hat Selbstmordgedanken und ist magersüchtig. Auch reden tut sie überhaupt nicht mehr. Jedoch ist sie bisher immer gut davon gekommen und niemand merkt wie...