Auf dem Weg zurück zum Auto erzählt Roy mir: "Ich muss jetzt ein paar geschäftliche Dinge erledigen, unter anderem in der Shishabar, bei der wir gestern waren. Ich eröffne sie bald, und da muss noch einiges vorbereitet und fertig gestellt werden. Deshalb habe ich dich spontan von der Schule abgeholt, weil wir uns sonst gar nicht hätten sehen können. Ich bringe dich jetzt nachhause."
Enttäuscht stimme ich zu. Ich will nicht nachhause.
Nach einer Weile frage ich dann doch: "Kann ich nicht mitkommen?"
"Nein, Malia. Ich muss geschäftliche Dinge klären, auch mit Geschäftspartnern. Da hast du nichts verloren." Er drückt sanft meine Hand und sieht mich aufmunternd an. "Es ist ja nur heute. Morgen unternehmen wir wieder was miteinander. Und du nutzt einfach die Zeit heute und tust was für die Schule, okay?"
Ich gebe mich geschlagen. Es ist wirklich ganz gut, wenn ich mal wieder etwas für die Schule tue. Seit ich Roy kenne, ist das Lernen defintiv zu kurz gekommen.
"Apropos Schule. Magst du mir jetzt noch verraten wieso du in der Schule geweint hast?"
"Es war wegen Bella", gebe ich zu.
"Wegen eures gestrigen Streites?", hakt er nach.
"Sozusagen. Wir haben den heute noch vertieft. Es wurde von beiden Seiten richtig unschön und verletzend. Ich glaube, ich bin etwas über's Ziel hinaus geschossen", gebe ich traurig zu. Dass Bella meinetwegen weint wollte ich nun wirklich nicht.
"Worüber habt ihr euch denn überhaupt gestritten?", will Roy wissen und zündet sich beim Fahren eine Zigarette an.
"Naja, also.. Wir hatten verschiedene Ansichten und Bella ist ein ziemlich vorverurteilender Mensch, weißt du..", druckse ich rum, ohne auf den Punkt zu kommen.
"Sie hält nichts von mir", stellt er treffsicher fest.
Kann er eigentlich Gedanken lesen oder so?
"Wie kommst du darauf?", frage ich nach.
"Ich kenne Mädchen wie sie, weißt du. Sie gehört einfach zu den oberen Zehntausend. Sie kann da nichts für, sie wurde einfach so erzogen."
"Hm", mache ich. Es wundert mich, dass gerade er Partei für sie ergreift, und ein bisschen enttäuscht es mich auch.
Roy greift nach meiner Hand und erklärt: "Du kannst ihr das nicht verübeln, Malia. Du hattest anfangs auch kein allzu gutes Bild von mir, falls du dich nicht mehr daran erinnerst. Lade sie demnächst mal zu einer meiner Parties ein, dann kann sie mich kennenlernen und ändert vielleicht ihr Bild von mir."
"Danke, das ist wirklich lieb von dir", antworte ich gerührt.
Roy schenkt mir ein Lächeln und sagt: "Ich würde fast alles für dich tun, Prinzessin."
Den Abend verbringe ich, wie Roy es mir vorgeschlagen hat, mit lernen.
In den nächsten Tagen holt Roy mich an jedem Vormittag von der Schule ab und wir unternehmen etwas gemeinsam. Meistens gehen wir Essen, und danach mal ins Kino oder auch mal in eine Shishabar. Roy lässt sich immer etwas Neues einfallen, um mich zu überraschen und mir eine schöne Zeit zu bereiten.
In die Schule gehe ich sowohl Bella als auch Lion aus dem Weg, um jegliche Konfrontation zu umgehen.
Auch zuhause schaffe ich es meine Mutter und Detlef quasi gar nicht zu sehen.
Am Freitag fühlt es sich an, als sei nun endlich wieder ein bisschen Ruhe eingekehrt. Ich bin in der Schule relativ motiviert, da das Wochenende zum Greifen nah ist, und ich mich dank Roy sogar mal darauf freue.
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Rot wie die Liebe
ChickLitRot wie die Liebe. Rot wie ihr lächelnder Mund. Rot wie ihre Dessous. Rot wie ihr Blut. Rot wie das Rotlichtmilieu. _______________________________ 》Wenn die erste Liebe in der Hölle endet..《 Die hübsche aber unscheinbare Malia lernt mit 16 Jahren...