Überraschung!

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POV Louisiana Müller:

Wir haben noch sehr lange gekuschelt gestern bis er endlich eingeschlafen ist. Deshalb ist er heute auch dementsprechend geschlaucht. Es ist gerade kurz nach Mittag und er schläft wieder. Er kommt mir generell die letzten beiden Tage irgendwie seltsam vor. Wenn er mir so nah ist. So unfassbar nah ist. Dann kribbelt es. Es kribbelt überall. Ich finde da ist eine Anziehungskraft zwischen uns. Ich weiß nicht ob er es auch spürt. Aber irgendwas macht all das mit uns. Ich habe leise das Schlafzimmer verlassen um mich auf die Couch zu setzen. Ich muss ein bisschen Abstand zwischen uns bringen. Er hat heute mehrfach versucht mich abzuwimmeln, mich weg zu schicken. Und im nächsten Moment hatte er ganz und gar zweideutige Gedanken, sonst wäre er wohl kaum so rot geworden.

Ich höre einen Schlüssel im Schloss und erhebe mich überrascht von der Couch. Ich habe keine Ahnung wer da kommen könnte, keine Ahnung wer einen Schlüssel zu seiner Wohnung hat. Und ich glaube ich will es auch gar nicht wissen. Vielleicht eine seiner Exfreundinnen? Ich weiß nicht genau wie viele davon er hat, aber es wird wohl mehr als eine sein. Leise lausche ich auf den Gang. Das Geräusch von Absätzen hallt an den Wänden wieder. Definitiv handelt es sich um eine Besucherin. Plötzlich ist das Geräusch weg. So als hätte sie die Schuhe ausgezogen. Wohl eine Besucherin, die nicht vorhat, gleich wieder zu verschwinden oder eine Besucherin die möglichst leise sein will. Ich stehe um die Ecke, an die Kücheninsel gelehnt und warte. Bis... Der Geruch ihres Parfüms verrät sie schon bevor sie um die Ecke biegt.

„Hey", begrüße ich sie lächelnd und stoße mich locker von der Kücheninsel ab. „Hey", erwidert sie. Ich bin nicht wenig überrascht als sie mich zur Begrüßung in ihre Arme zieht. „Mein Bruder?" „Ist eingeschlafen", gebe ich zurück und lächle sie an. Gott diese Frau ist einfach so unfassbar schön. „Gut. Ich wollte sowieso zu dir" Erstaunt ziehe ich eine Augenbraue hoch. „Zu mir?" „Ja zu dir. Setzten wir uns", fordert sie und dirigiert mich zur Couch. Ich lasse mich neben sie fallen. „Also mein Bruder hat morgen Geburtstag. Ich vermute, er wird es dir gar nicht gesagt haben" Ich bekräftige ihre Vermutung mit meinem verdatterten Gesichtsausdruck vermutlich. „Jedenfalls gibt es heute Abend eine Überraschungsparty für ihn, ehe morgen unsere Familie kommt. Er weiß nichts davon, wäre ja sonst auch keine Überraschung. Er denkt keiner seiner Freunde hat Zeit für ihn. Ein Grund mehr warum er mit Sicherheit nicht von seinem Geburtstag gesprochen hat." Ich nicke. Ich kenne das Gefühl. Das Gefühl wenn niemand an deinem Geburtstag Zeit für dich hat. „Du bist die erste Frau, die er seit langem etwas mehr an sich ranlässt. Deshalb würde es mich sehr freuen, wenn du mitkommen würdest. Ich habe das alles organisiert. Ich führe ihn offiziell heute Abend zum Essen aus. Mein Freund wird um die Ecke warten. Du springst bei ihm in den Wagen und fährst mit zur Location. Ich werde mich leider zufällig verfahren und deshalb werdet ihr vor uns da sein.", erklärt sie mir.

Ich bin irgendwie baff. Viel bekomme ich nicht mit. Genug jedoch um dem Plan folgen zu können. Ich hätte niemals damit gerechnet zu seiner Party eingeladen zu werden. Ich weiß nicht was seine Schwester zwischen uns sieht, aber Raf versucht wo es geht mich weg zu schieben von sich. Immer dann wenn er mich gerade nicht benötigt. Wenn ich so darüber nachdenke, erinnert mich das stark an Marius. Der hat mich auch immer nur gebraucht und nie geschätzt. Wie auch immer. Jedenfalls scheint seine Schwester mehr in uns zu sehen. Als könnte sie im Gegensatz zu ihm diese unfassbare Anziehungskraft zwischen uns spüren. „Bist du dir sicher, dass er sich über mich freuen würde?", frage ich unsicher. Barbara schenkt mir ein Lächeln bei dem sie ihre perfekten weißen Zähne zeigt. „Auf jeden Fall. Lou du bist die erste Frau seit Ewigkeiten, die er so nahe an sich ran lässt. Also vom Sex abgesehen. Ich rede nur von Emotionen. Von Wahrheiten. Von Dingen die man beim Reden spürt" Ich mustere sie. Sie geht fast noch mehr auf als ihr Bruder. Sie scheint sich wirklich sehr darüber zu freuen. „Gibt es dafür einen Grund? Also dass er keine Frauen an sich heranlässt?", frage ich interessiert nach. Dieser Mann fasziniert mich ungemein. Nur zu gern würde ich wissen, woran es wirklich liegt, dass er nicht in festen Händen ist. „Ich sage mal so, die letzte Trennung war schwer. Sehr schwer, sehr schmutzig und sehr schmerzhaft. Es steht mir nicht zu mehr darüber zu sagen. Das muss er dir wenn selbst erzählen. Aber frag ihn nicht direkt danach. Sonst wird er dich zurück stoßen.", sagt sie und sieht mich plötzlich ernst an.

Raf Camora FF//  LouisianaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt