POV Louisiana:
Ich weiß er hat es nicht leicht. Heute habe ich es wieder bemerkt. Als er über sie gesprochen hat. Ich habe bemerkt wie sehr sein Herz an ihr hängt. Wie sehr er leidet, weil er immer noch glaubt Schuld an ihrem Tod zu sein. Es fällt ihm schwer. Es ist hart für ihn. Und ich will ihm auch die Zeit geben die er braucht, aber es ist auch für mich schwer. Es ist hart zu hören wie sehr an ihr hängt, aber noch härter ist es zum wiederholten Male zu hören, wie er energisch betont, dass er nicht mit mir zusammen ist, obwohl er mich eben noch geküsst hat. Ich habe gesagt ich gebe ihm Zeit. Und das will ich auch. Aber ich kann nicht anders. Ich werde es ansprechen müssen. Ich gebe ihm Zeit. Er muss nicht von heute auf morgen mit mir zusammen sein. Vielleicht stellt sich irgendwann heraus, dass er niemals soweit sein wird. Klar dann habe ich umsonst gewartet, aber ich will es riskieren, weil ich weiß, dass er tief in seinem Herzen sich danach sehnt wieder zu lieben. Und er ist jung. Er will eine Familie. Die perfekte Frau an seiner Seite darf da nicht fehlen, auch wenn felsenfest davon überzeugt ist, dass eine reine Zweckbeziehung mit irgendeinem Betthäschen genügen würde. Dennoch, egal wie viel Zeit ich ihm gebe, egal wie lange ich auf ihn warte. Ich muss ihn darauf ansprechen.
Wir sind vor 1 Stunde ca. zurückgekommen. Er redet gerade noch mit seiner Schwester, während ich bereits geduscht habe und im Schlafzimmer auf ihn warte. Da auch seine Mutter noch bis übermorgen bleibt, bleibt auch seine Schwester und das Gästezimmer ist restlos besetzt. Die Tür öffnet sich leise und er tritt herein. Er sieht durch aus. Richtig durch. Die Schatulle mit dem Medaillon hat er draußen auf sein Side Board gestellt. Zu dem Bild dazu. Ich habe die Chance heute genutzt und mir das mal genauer angesehen. Es ist... Es ist fast wie ein Altar. Auf dem Bild von ihr, hängt an der Ecke eine schwarze Schleife. Um das Bild herum standen noch die Kerzen die er dort hingestellt hatte, direkt darüber hängt ein Kreuz. Er ist sehr religiös das ist mir bereits aufgefallen. Und wieder wurde es mir bewusst. Er hängt an ihr. Er liebt sie. Er liebt sie immer noch. Und das nach 5 Jahren. Marius würde niemals so sehr um mich trauern, nicht mal wenn er wirklich Schuld an meinem Tod hätte. Gut, dass es mit ihm jetzt endgültig vorbei ist, auch wenn ich mich von einem Liebeschaos direkt ins nächste gestürzt habe.
Er schlüpft aus seinen Schuhen und lässt sich neben mich ins Bett sinken. „Raf?", frage ich vorsichtig. „Ja?", gibt er zurück. „Können wir kurz reden?", frage ich. Er knipst das Nachttischlicht an und setzt sich im Bett auf. „Ich höre", gibt er zurück. Seine Stimme klingt sanft auch wenn der Ton irgendwie ruppig ist. „Ich gebe dir Zeit. Das habe ich heute gesagt. Das habe ich auch so gemeint", fange ich an. Ich höre ihn seufzen. „Aber?", fragt er entnervt. Seine sanfte Stimme ist innerhalb von Sekunden in eine genervte Stimme umgeschlagen. „Aber ich habe Gefühle Raphael. Auch wenn dir das vielleicht nicht klar ist. Ich fühle. Und es ist wirklich nicht schön, 100 Mal zu hören wie du betonst dass wir nicht zusammen sind, obwohl ich in deiner Wohnung schlafe, dich nachts Wärme und du mich geküsst hast", spreche ich meine Gedanken schließlich aus. Er zuckt nur unbeeindruckt die Schultern. „Es steht dir jederzeit frei meine Wohnung zu verlassen", gibt er kalt zurück. Da ist er wieder. Das Arschloch. Das Arschloch dass er nun längere Zeit wie begraben hatte, ist zurückgekehrt. Ich glaube so benimmt er sich, wenn er nicht bereit ist seine wahren Gefühle frei zu lassen. „Sei nicht so. Du bist nicht so", sage ich leise und sehe auf meine verknoteten Finger.
„Wie bin ich nicht?", fragt er, als wüsste er nicht genau was ich meine. „Ein Arsch! Du bist kein Arsch. Aber im nächsten Moment, wenn du mal wieder nicht bereit bist deine Gefühle raus zu lassen bist du einfach kalt und richtig fies", sage ich leise. Immer noch starre ich auf meine Hände. Ich höre ihn Schnaupen. „Du glaubst auch nur mich zu kennen. Vielleicht kennst du mich auch. Aber lange nicht so gut wie du denkst. Und du redest davon mir alle Zeit der Welt zu geben. Heute, als ich dich geküsst habe erst hast du das gesagt und jetzt liegst du hier in meinem Bett und setzt mich unter Druck", gibt er zurück. Ich schüttle den Kopf. Tränen brennen in meinen Augen. Aber ich will jetzt nicht weinen. Nein auf keinen Fall. „Ich will dich doch gar nicht unter Druck setzten! Ich will... ich will dir nur sagen, ich habe Gefühle verdammt! Wenn dir so wichtig ist, dass niemand weiß was zwischen uns ist, dann nimm mich doch wenigstens nicht mit. Es tut weh nur zu hören ‚Wir sind nicht zusammen. Sie ist nicht meine Freundin' und das andauernd!", fahre ich ihn an. Tränen kullern nun doch über meine Wangen. „Was zwischen uns ist?", fragt er skeptisch und ich kann aus den Augenwinkeln sehen wie er eine Augenbraue hebt. „Was ist zwischen uns? Erklär es mir doch bitte?" Er macht eine Pause aber nicht lange genug als das ich etwas antworten könnte. „Nichts. Nichts ist zwischen uns passiert. Wir hatten noch nicht einmal Sex", gibt er kalt zurück.
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Raf Camora FF// Louisiana
FanfictionAuszug: "Und dann kommt da dieser perfekte, schwarze Ferrari um die Ecke. Ich bin für eine Sekunde unfassbar froh, dass wir vor einer Hauseinfahrt stehen und das Auto daher nicht allzu schnell unterwegs war, als Marius mich geschubst hat. Ich lande...