63| Vergangenheit

213 7 3
                                    

einige Zeit später
Seo

Konzentriert starre ich auf den Bildschirm meines Laptops. Seit Tagen arbeite ich an einem neuem Logarithmus, aber es will einfach nicht so wie ich es möchte... und das ist frustrierend. Müde fahre ich mir durch das Gesicht und spüre dann auf einmal eine Hand auf meiner Schulter. "Hey", Namjoon lässt sich neben mich auf das Bett fallen und legt seinen Arm um mich. "Was machst du da?" Interessiert nähert er sich dem Bildschirm, doch ich schließe schnell die Programme. Namjoon ist nicht dumm, er würde sofort erkennen, was ich da mache und unnötig viele Fragen stellen und sich Sorgen machen. "Nichts", antworte ich also nur und klappe den Laptop zu, lege diesen auf Seite und kuschele mich unter die Decke. Namjoon sieht mich misstrauisch von oben an. "Seit Tagen sehe ich dich nur rumtippen, rechnen und tüffteln. Was beschäftigt dich so, hm?" Ich seufze und schließe meine Augen. "Du wirst nur versuchen, mir das auszureden, ich kenne dich doch." Als ich meine Augen wieder öffne, ist Namjoons Gesicht direkt vor meinem und er sieht mich sanft an. "Seo", sagt er und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht, "ich unterstütze alles, was du tust. Du hast deinen eigenen Sturkopf, und natürlich mache ich mir manchmal Sorgen um dich wenn du auf Alleingang gehst, aber das liegt daran, dass ich dich liebe. Und der Gedanke daran, dass du dich in Gefahr begibst oder dich verletzen könntest, möchte ich verhindern." Augenblicklich schießen mir Tränen in die Augen und ich drehe mich von Namjoon weg. "Jetzt bringst du mich noch zum weinen", sage ich leise und streiche mir über die Augen. Augenblicklich legen sich seine Arme um mich und ich spüre seinen Atem in meinem Nacken. "Wäre dann jetzt der beste Zeitpunkt dir zu sagen, dass ich aus versehen deinen Spiegel kaputt gemacht habe?" Ich muss leise lachen und drehe mich wieder zu ihm. Als ich ihm ins Gesicht blicke, schließt er seine Arme noch etwas enger um mich und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. "Versprich mir, dass du den anderen nichts erzählst", sage ich und sehe ihm in seine Rehbraunen Augen. Namjoon nickt nur und ich lege meinen Kopf auf seine Brust und lausche seinem beruhigenden Herzschlag.

"Weißt du noch, als Yuna und ich zurück nach Seoul gekommen sind?" Ich spüre, wie er nickt und fahre fort. "Naja, unser Plan war es eigentlich nicht, dass wir uns ein Battle gegen euch liefern", wir beide müssen kurz leise Lachen, "wir kamen eigentlich mit einer anderen Mission zurück. Du weißt wahrscheinlich auch, dass ich hier geboren bin, aber es gibt ein Thema, über das ich nie rede." "Dein Vater, oder?" Überrascht sehe ich ihn wieder an. "Jin hat geplaudert und alte Babyfotos gezeigt." Ich nicke nur und will mir gar nicht vorstellen, was das für Bilder waren. "Ja, mein Vater. Meine Mutter hat uns damals kurz nach meiner Geburt verlassen und mit unserem Vater alleine gelassen. Er war bereits tief in dieser ganzen Gangster Sache drin und hat zuerst Jin alles beigebracht, und dann, als ich 2 Jahre alt war, hat er angefangen, mich so zu erziehen... Ich habe mit 4 meine erste Waffe gehalten, mit 6 den ersten Menschen umgebracht und es war die Höhle für mich. Er hat mich für seine dreckigen Machenschaften missbraucht und mich zerstört. Zuerst ist Jin abgehauen, kurze Zeit später wurde unser zu hause dann von anderen Gangmitgliedern beschossen und ich bin dann auch abgehauen und kurze Zeit später hat mich dann Kevin von der Straße aufgegabelt und mich vor meinem Vater beschützt." Zum Ende hin wird meine Stimme immer leiser und Namjoon fährt mir beruhigend durch meine Haare. "Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört und ich habe mir geschworen: Ich will ihm ins Gesicht sehen, ich will das er sieht was aus mir geworden ist und ich will ihn fragen, wieso zum Teufel er das Jin und mir angetan hat und wo er war... und ob er uns überhaupt je geliebt hat." Für kurze Zeit herrscht Stille zwischen uns beiden. "Dein Vater macht mich so wütend, wer tut sowas seinen Kindern nur an?!", ich kann Namjoons Wut förmlich spüren, "ich werde dir helfen dieses Arschloch zu finden, das verspreche ich dir." "Ich will dich da nicht mit reinziehen, Yuna hat eine ähnliche Vorgeschichte wie ich und wir wollen beide unsere Väter finden. Ob Yunas Mutter noch lebt, dass wissen wir nicht, also bleibt das auch noch offen." Ich seufze und löse mich von Namjoon, der mich jetzt verwirrt ansieht. "Ich geh kurz runter", sage ich nur leise, klettere aus dem Bett und bewege mich runter in die Küche. Es ist bereits halb 2 Uhr morgens, aber das hält mich nicht davon ab, den Schrank zu öffnen und eine Wein Flasche heraus zu holen. Ohne zu zögern nehme ich einen großen Schluck aus dieser und lehne mich an die Küchentheke an. Ich bin schnell bei der Hälfte angekommen, als mich eine Stimme erschreckt.

"Alkohol ist keine Lösung", sagt Namjoon und lehnt sich an den Türrahmen an. "Alkohol ist dein größter Feind, aber in der Bibel steht, du sollst deine Feinde lieben.", sage ich nur und nehme noch einen Schluck, als Namjoon mir die Flasche aus der Hand nimmt. "Du machst dich selber kaputt", sagt er leise und sieht mich an. "Ich will doch nur wissen... Bin ich wirklich so unliebenswert?", hauche ich. "Hör sofort auf so zu denken", er umschließt mein Gesicht und sieht mir fest in die Augen, "du wirst von so vielen Menschen geliebt, okay? Von den anderen Jungs, die dich lieben wie ihre Schwester, von Jin, von Yuna. Kevin, der wie ein Vater für dich ist und dich aufgenommen hat- er war mehr Vater als dein Erzeuger! Und ich- ich", er sieht mich an und schweigt für einen Moment, "ich liebe dich wie noch niemanden zuvor. Du bist der liebenswerte Mensch den ich kenne, die Person mit der ich mein gesamtes Leben verbringen möchte." Ungläubig sehe ich ihn an und mir fehlt die Sprache. "Ich weiß nicht was ich sagen soll", sage ich, "das du meine Liebe erwiderst, ist das größte Geschenk das du mir je machen konntest." Namjoon lächelt mich nur an und wir beide nähern uns, bis sich unsere Lippen treffen. Aus dem einfachen und sanften Kuss wird einer voller Leidenschaft und Namjoon hebt mich hoch und setzt mich auf der Theke ab. Er stellt sich zwischen meine Beine und ich lege meine Arme um seinen Hals.

"Mittlerweile ist man hier ja nirgends mehr sicher."
Namjoon und ich schrecken auseinander und sehen zu Yoongi, der angeekelt in der Tür steht. "Jetzt tu nicht so, du und Yuna seid schließlich auch nicht so unschuldig wie ihr tut", sagt Namjoon und mit einem grummeln holt sich Yoongi was zu trinken und geht dann wieder. Ich muss leise lachen und Joonie sieht mich wieder an. "Wie wärs wenn wir das in unser Zimmer verlegen?", fragt er und ich grinse ihn an und springe von der Platte runter. Er greift nach meiner Hand, doch bevor er mich mitziehen kann, klirrt es laut hinter uns. Erschrocken drehe ich mich um und sofort stellt sich Namjoon beschützend vor mich und zieht seine Waffe heraus. Verdammte scheiße, meine liegt oben.

❀••════ஓ๑♡๑ஓ════•°•❀

Das vorletzte Kapitel 🙆🏼
Ich musste den Epilog in zwei teilen, sonst wäre er zu lange geworden haha

Gangster BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt