Gangster BTS

32| Gefühle sind scheiße

Hoseok
Alles ist richtig scheiße. Wie konnte das alles nur so aus dem Ruder laufen?
Ich meine, vor einem Monat waren wir noch die größte Gang Seouls, waren immer zusammen und nichts konnte uns sieben Jungs trennen. Und dann kamen Yuna und Seoyoung. Eigentlich habe ich nichts gegen die Mädels, ganz im Gegenteil, ich mag sie richtig, vor allem Seoyoung. Ach, Seoyoung...was machst du nur mit mir. Mir ist klar, dass ich mich in sie verliebt habe, aber nicht, dass es mich so verletzt.
Und jetzt bin ich hier der Trottel, und Namjoon Hyung hat sie mir weggeschnappt, mal wieder. Meine sonst so taffe und kalte Seoyoung. Und jetzt verstehe ich, warum man sich von Gefühlen und der Liebe fernhalten sollte, sie bringt nur Unglück und kramt alte Schmerzen hervor.

Ich seufze nur und ziehe mich um. Ich muss jetzt meine Gefühle unter Kontrolle bekommen, bevor ich komplett ausraste. Umgezogen trampele ich die Treppen hinunter in den Keller. Dort gehe ich in den Trainingsraum, wo ich mein Handy mit der Stereo-Anlage verbinde. Ich mache irgendein Lied an und tanze einfach drauf los. Ich lasse all meine Wut, Trauer und Zweifel raus. Es tut gut und beim loslassen bemerke ich nicht, wie jemand den Raum betritt. Erst als die Musik gestoppt wird, stoppe ich in der Bewegung und sehe mich außer Atem um. Seo steht neben der Anlage und sieht mich mitfühlend an. Minuten vergehen, in denen keiner etwas sagt.

"Hey", beginnt sie zaghaft.
"Hey", gebe ich nur zurück. "Kann ich etwas für dich tun?" "Was willst du denn tun?"
Sie kommt auf mich zu und nimmt mich wortlos in den Arm. "Dir helfen, deine Gefühle zu akzeptieren, sie zu kontrollieren und dich nicht alleine lassen."
Kurz weiß ich nicht was ich tuen soll, aber ich kann nicht anders, umarme sie zurück und vergrabe mein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Langsam kommen mir Tränen, nicht viele, aber es waren welche. All die aufgestauten Gefühle kommen wieder hervor. Und Seo sagt nichts und ist einfach da, damit ich nicht allein damit fertig werden muss.
Nach einer gefühlten Stunde lösen wir uns. Sie lächelt mich an. "Wir bleiben doch Freunde, oder? Denn es wäre schade, wenn es anders enden würde."
"Klar doch. Beste Freunde. Aber lass mir bitte noch ein wenig Zeit. Du weißt, zum verarbeiten und so." "Ja, natürlich, lass dir alle Zeit der Welt", sie lächelt wieder und umarmt mich noch kurz, bevor sie geht.
Achja, Namjoon-ah hat schon Glück mit ihr.

Seoyoung
Zufrieden verlasse ich den Raum, als ich plötzlich gegen eine Brust stoße. Ich sehe hoch und blicke in Namjoons Gesicht, doch dieses war ausdruckslos. Er hatte anscheinend das mit mir und Hobi gesehen. Shieeeeet.
Ich seuftze. "Du hast es gesehen?"
"Jap."
"Und denkst jetzt, Ich hätte was mit Hoseok-ah?"
"Ganz genau.", sagt er mit einem verbittertem Unterton.
"Lässt du mich es erklären?" "Kommt drauf, ob es was bringt. Weißt du, vor kurzem war ich der glücklichste Mensch auf Erden und jetzt bricht meine Welt fast zusammen. Und das alles nur wegen dir! Siehst du jetzt was du mit mir machst?! Aber ich bin nicht so ein Feigling der gleich weg rennt, wenn ihm was nicht passt. Oh nein, ich stelle mich. Also sag, hast du was mit Hoseok oder nicht?"
"Vertraust du mir?", frage ich ganz ruhig. Verdutzt sieht er mich an. "Ja, aber..." "Dann weißt du die Antwort.", unterbreche ich ihn und gehe mit einem traurigen Gesicht davon. Jetzt weiß cih was Namjoon von mir denkt...er vertraut mir nicht.

Traurig verschwinde ich in meinem Zimmer. Doch auf meinem Bett hat es sich Jin bequem gemacht. Dieses sieht auf und ist sofort bei mir.
Er sagt nichts, sondern nimmt mich gleich in den Arm und als ich mich beruhigt habe, erzähle ich Jin alles.
"Weißt du, Namjoon ist sehr verletzlich, auch, wenn er nicht so scheint. Er hat ein zerbrechliches Herz. Er wurde schon oft betrogen und verletzt. Bitte nimm es ihm nicht übel.", muntert mich Jin auf. Ich lächele nur matt und schlinge die Arme um Jinnie.

Nachdem eine gute halbe Stunde vergangen ist, und ich fast einschlafe, geht die Tür mit einem lauten Knall auf. Herein kommt ein aufgelöster Namjoon. Ich gucke ihn nur erstaunt an. "Ich muss mit dir reden", sagt er leise und sieht Jin eindringlich an. Dieser geht an ihm, mit warnenden Blick, vorbei. "Klärt das, und wenn ihr nicht wieder zusammen seid oder alles okay ist, regel ich das mit meinem Nudelholz!" Ich schmunzele, werde aber Ernst, als ich mit Namjoon alleine bin.
"Es tut mir so Leid, Jagi. Du und die Jungs seid alles für mich. Und das mit Hoseok ist auch geklärt, es tut mir so Leid, ich hätte dir einfach vertrauen sol-", ich unterbreche ihn, indem ich ihn zu mir ziehe und ihn küsse. Er legt seine eine Hand an meine Taille und die andere an meinen Nacken. So zieht er mich immer näher zu sich. Es war ein schöner, vertiefter Kuss und sicher einer den ich nie vergessen werde. Wir lösen uns langsam und sehen uns in die Augen.
"Saranghaeyo, Jagi."
"Nado Saranghae, Oppa "