36| Mental Breakdown

246 14 0
                                    

Seoyoung

Yuna setzt sich neben mich und sieht mich nur an und ich schaue einfach zurück. Dann umarmt sie mich, denn sie versteht mich sofort, durch ein Blick und mit einer Geste, weiß sie sofort, wie es mir wirklich geht.
Ich brauche gerade nur sie und keinen anderen. Ja, denn kaum habe ich mich anderen geöffnet, fängt es wieder von vorne an.
Zum Glück ist Yuna nicht vorher hereingekommen, denn dann hätte sie gesehen, wie ich wieder zusammengebrochen wäre.

Langsam lösen wir uns aus der Umarmung, doch unsere Hände bleiben ineinander verschränkt. "Es ist viel passiert", fängt sie an, "und ich glaube es wird noch viel, viel mehr passieren. Schon krass, wie sich alles verändert hat. Wir wollten nur ein neues Lebens anfangen und jetzt haben wir eine Familie. Das i-" "Yuna", unterbreche ich sie krächzend, "Es ist nichts wie vorher. Und es hat was mit mir gemacht, okay? Ich brauche jetzt Abstand. Von allem. Und nichts gegen dich jetzt, aber emotionale Reden kann ich grade echt nicht gebrauchen."
Ausdruckslos sieht sie mich an und fährt mir dann seufzend durch die Haare. "Schlaf ein wenig. Das wirst du brauchen." Ohne auch nur einen weiteren Blick oder ein Wort verlässt sie das Zimmer.
Ach scheiße. Das alles ist doch wirklich nur zum kotzen. Ob ich Yuna jetzt verärgert habe? Ich schüttele leicht den Kopf. Sie weiß, wie durcheinander ich bin, sie wird es sich nicht zu Herzen nehmen, sie kennt mich schon ihr ganzes Leben lang. Und ich weiß, dass sie sich so sehr einen Neustart gewünscht hat und wegen mir, allein wegen mir, es wieder nicht funktioniert.
Wir wissen beide, dass wir vor der Vergangenheit nicht weglaufen können.
Ich krieche unter meine Decke und ziehe meine Beine an meine Brust und langsam fangen die viele Tränen an, mir die Wangen hinunterzulaufen.

Namjoon
Müde blinzele ich mit den Augen und versuche mich aufzurichten, was leider nicht so funktioniert. Alles tut verdammt weh und mein Kopf brummt so.
Ich blicke mich umher und nehme das Krankenzimmer unseres Dorms wahr.
Ich kann mich nur noch schleierhaft an alles erinnern. Got7 hatte uns angegriffen und Seo wurde entführt. Dann wurden Hobi, Jin und ich schwer attackiert und dann gefesselt. Ich wurde gefoltert, ab da sind die Erinnerungen weg. Falls ich da überhaupt noch bei Bewusstsein war, wer weiß was diese Bastarde mit mir gemacht hatten...mit uns gemacht hatten. Ich hoffe nur, es geht allen gut.
Plötzlich geht die Tür auf und Jin kommt rein.
"Oh, du bist wach. Hast ja schwer leiden müssen, nh." "Ja, aber außer den ganzen Schmerzen geht es mir gut. Am wichtigsten, wie geht es Seoyoung?" Jins Blick wird sofort besorgter.
"Sie redet mit keinem außer mit Yuna und will nur alleine sein, sie sperrt sich daher in ihr Zimmer ein. "
Fuck, das kann doch nicht wahr sein! Ich habe Seo immer so für stark gehalten...aber jetzt weiß ich, dass das nichts als nur eine Maske war.
Das ist das letzte, was ich wollte, dass letzte was hätte passieren dürfen, dass ihre Vergangenheit sie einholt.

"Jin, was ist noch passiert? ", krächze ich.
"Ehm, Taehyung ist im Krankenhaus... Und es ist nur eine Frage der Zeit bis sie alles heraus finden. Dem Rest geht es gut. Es ist alles gesäubert und Jungkook hat alle Systeme wieder in Ordnung gebracht."
"Gut. Erstens, ich will zu Seo. Wenigstens sie nur sehen oder so. Zweitens, es werden sofort welche Tae da raus holen. Aber sofort! Drittens ich will ein Meeting, in einer Stunde!"
"Namjoon! Du kannst doch noch nicht mal gehen!" "Krücken, Rollator, MODERNE Technik! Und das Meeting kann auch hier stattfinden, oder?"
"Außerdem denke ich nicht, dass Seoyoung jetzt jemand sehen will."
"Aber ich muss sie sehen. Sonst verrecke ich hier doch noch! Außerdem bin ich ihr Freund!"
"Und ich bin ihr Bruder, aber bitte. Ich kann dich nicht aufhalten." Jin geht seufzend.
Na toll. Danke auch Seokjin!
Dennoch werden mir wenig später zwei Krücken vorbei gebracht. Mit denen begebe ich mich zu Seos Zimmer hier im Dorm.

Vor diesem angekommen, klopfe ich kurz dreimal. Keine Antwort. Zögernd trete ich ein. Ich sehe sie eingerollt auf ihrem Bett wie eine Sushirolle. Sie sieht so zerbrechlich aus, wie aus Porzellan.
Langsam setzte ich mich an ihren Bettrand und streiche ihr durch die Haare.
"Auch wenn du mich nicht hören kannst, möchte ich dir einiges sagen. Du bist das Beste was mir passiert ist. Du bist die Beste, egal was du vielleicht sonst über dich denken solltest. Und die einzige die mich so fühlen lässt. Ich hatte alles, von Geld bis zur Macht, aber irgendetwas fehlte immer. Und das warst du. Du erfüllst mich und gibst meinem Leben einen Sinn. Dafür wollte ich dir Danken. Auch wenn du deine Zeit brauchst, werde ich immer hinter dir stehen und dich unterstützen. Saranghaeyo, Seoyoung -ah."

Gangster BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt