Part X
San PoV
„Hm? Natürlich kannst du mich duzen, San. Solange du mich in der Schule wieder siezt ist es mir recht.", sah mich Mr Jung verblüfft an, als ich Mr Song während der Nachhilfe mit Mingi angesprochen hatte und Mr Song Mr Jung erklärt hatte, dass dies ja viel besser für mich sei. „Nenn' mich Yunho.", grinste er dann, weshalb ich nickte, ehe ich meine Hausaufgaben weiter machte. „Ich muss dann auch schon los, meine Mutter kommt heute Abend zu besuch.", stand der größere von den beiden auf, streckte sich dabei. „Grüß sie von mir.", lächelte Mingi breit, begleitete ihn noch bis zu Tür. Verwirrt sah ich ihnen nach: „Kennen Sie sich schon länger? Sie und Mr Jung?" „Du sollst mich doch duzen. Aber ja, Yunho und ich sind seit der Schulzeit mit einander befreundet. Wir gehen zusammen durch dick und dünn. Wieso fragst du?", setzte sich Mingi wieder neben mich, legte seinen Arm dabei über die Lehne. „N-nur so. Es wirkt sonst nicht so, als würdet ihr euch länger kennen.", stotterte ich wieder vor mich hin. „Weißt du, San, du bist manchmal viel zu süß für diese Welt.", grinste er wieder, klopfte mir dabei zwei Mal auf den Oberschenkel. Die röte schoss mir dabei in die Wangen.
Solche Komplimente oder Äußerungen kamen öfter. Ich sei süß, hübsch, klug und so weiter. Es gefiel mir von jemand anderen gelobt und geachtet zu werden als von meinen Eltern. Deshalb bat ich meine Eltern auch darum, dass ich öfter bei Mingi lernen dürfte, so kam es, dass ich jeden Tag mit ihm fuhr, sofern er Zeit dafür hatte. Auch in den Ferien behielten wir es bei, dass ich mindestens einen Tag die Woche zum Lernen kommen würde, so auch in den Sommerferien. Es war warm und ich saß mit einem lockeren Tanktop vor einem Ventilator in Mingis Wohnzimmer, sah dabei fern. „Mir ist so warm~", stöhnte ich genervt auf, legte mich flach auf den Fußboden. Mingi kam nickten mit einem Eis zu mir: „Ja... und Yunho sitzt schön im Urlaub am Meer..." „Du bist aber nicht wegen mir hiergeblieben, oder?", fragte ich sicherheitshalber noch ein weiteres Mal nach. „San, nein. Wie oft noch. Ich hab nach den Ferien noch mal eine Prüfung und bin dann richtiger Lehrer, ich muss selbst noch lernen.", lachte er, wuschelte mir durch die verschwitzten Haare: „Wie sieht es mit Wooyoung und Yeosang aus?" „Sind beide mit ihren Familien im Urlaub. Die sind zusammen geflogen, kennen sich ja schon etwas länger.", brummte ich, da mir langweilig war und ich dennoch Sehnsucht nach Wooyoung hatte. Auch wenn er mir schmerzen zufügte hatte ich mich so sehr daran gewöhnt, dass ich ihn immer noch liebte. „Warum denn so am Schmollen? Du hast Ferien unternimm doch mal etwas.", lachte er, setzte sich dabei auf meinen Rücken. Ich hatte mich daran gewöhnt, das Mingi komische und unerwartete Dinge tat. Es störte mich nicht mehr, die Nervosität war auch verflogen. „Ich weiß ja nicht, ob du es schon wusstest, aber viele Freunde habe ich nicht grade.", keuchte ich unter seinem Gewicht, lachte kurz darauf auf, als er anfing mich zu kitzeln. „Hm... wollen wir was trinken?", legte er sich lachend neben mich, was mich verdutzt drein Blicken lies: „Du bist immer noch mein Lehrer!" „Ja und? Muss ja niemand erfahren. Dann übernachtest du hier. Ich ruf auch bei deinen Eltern an und sag ihnen, dass du vom vielen lernen zu müde bist, oder ich sag es regnet zu dolle.", dabei zeigte er aus dem Fenster. Es schüttete wie aus Eimern und schien auch nicht so bald aufzuhören. „Aber ich hab keine Wechselklamotten mit...", murmelte ich, was Mingi wieder zum Lachen brachte: „Gott, San! Wie unschuldig bist du!" Schmollend sah ich wieder zum Fernseher, wo erneut von dem Pädophilen berichtet wurde. „Haben die ihn immer noch nicht gefunden?", fragte ich unnötigerweise, da schon seit Tagen nichts anderes mehr in den Nachrichten lief, „Mich wundert's, dass sie noch immer nicht sein Gesicht veröffentlicht haben, um die Menschen zu warnen." „Weißt du, die wollen die Menschen nicht in Angst und Schrecken versetzen. Möglicherweise wird dann noch der falsche beschuldigt wegen Verwechslung oder dergleichen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die kein Bild von ihm haben.", schlussfolgerte er, weswegen ich ihn fragend ansah: „Meinst du?" „Ja, ich geh uns eben was zu trinken holen.", mit den Worten schaltete er den Fernseher aus und lief in die Küche, aus der er mit zwei Sixpack Bier wieder kam: „Ich wollte eigentlich mit Yunho trinken, aber der ist ja nicht da..." „A-aber ich darf doch noch gar n-" „San, sei nicht immer so vernünftig. Du darfst auch mal was Verbotenes tun. Lass das aber bitte nicht Yunho wissen. Das ist unser kleines Geheimnis.", unterbrach er mich grinsend, hielt mir dabei eine Dose hin. Ich hatte keine gute Erfahrung mit Alkohol gemacht, deswegen war ich auch nicht erpicht darauf. „I-ich trinke a-aber n-" „Du verbindest mit Alkohol etwas Negatives wegen der Sache mit Wooyoung, Alkohol trinken ist nichts Schlimmes. Ich pass auch auf dich auf.", unterbrach er mich, weswegen ich skeptisch das Bier in die Hand nahm und einen Schluck trank, nachdem wir angestoßen hatten. Es schmeckte erst bitter, aber lange nicht so schlimm wie der Cognac. „Trink noch einen Schluck, es ist kühl und erfrischend.", forderte mich Mingi auf, welcher ich auch nachkam.
So kam es, dass wir beide recht schnell die beiden Sixpacks ausgetrunken hatten und Mingi noch einen weiteren aus dem Kühlschrank holte. Meine Eltern hatte Mingi auch irgendwann zwischendurch angerufen und ihnen erklärt, dass Mingi mich bei diesem Unwetter nicht nach Hause fahren würde. Ich merkte nicht, wie betrunken ich eigentlich schon war. Mingi und ich lachten viel, sehr viel und ich verlor meine Hemmungen mich störte es auch nicht, dass seine Hand die ganze Zeit auf meinem Oberschenkel lag und diesen leicht drückte. Mich störte es einfach nicht. Mich störte so vieles nicht mehr, deswegen schlief ich auch irgendwann in seinen Armen ein. In den Armen meines Lehrers.

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My life has changed
RandomMein Leben hat sich geändert. Ich lernte, was es hieß zu leben, fand heraus wie es sich anfühlte innerlich zu sterben. Es war schmerzhaft. Aber es gab auch jemanden für den ich bereit war zu sterben. Ich war bereit alles für die beiden zu tun. Wirkl...