PROLOG

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00 | LEMONADE & COFFEE

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00 | LEMONADE & COFFEE

Jimin fühlte sich anfangs wie frische Sommermorgen an. Der Bettbezug aus feiner Seide, die Blicke so süß wie die frischen Erdbeeren auf dem weißen Beistelltisch. Sein Lächeln war lebendig und triefte vor Morgenröte, die Lippen rosarot von den süßen Früchten.

Jimin war ein reinster Traum, besinnte einen auf den tiefsten Stand, den man in sich spüren konnte und trotzdem war er wie eine kurzatmige Limonade. Eine Limonade, die man viel zu schnell ausgetrunken hatte und von der man immer mehr wollte.

Auch als du eine Nacht mit ihm verbracht hattest, fühlte es sich an wie im Paradies. Du musstest dich um nichts Sorgen, hast dich in dem Licht von Jimin gebadet, welches er ohne große Mühe ausstrahlte. Selbst jetzt, ein Jahr danach, konntest du einfach nicht fassen, dass diese Nacht passiert war.

Er war wie ein kleines Geheimnis. Eine Goldgrube, die du mit niemanden teilen wolltest. Du hattest nur nicht gewusst, dass du bloß eine von vielen warst. Denn Jimin, der Star des Universums, hielt seine Sex-Eskapaden gerne geheim. Wollte unerreichbar wirken, doch hatte seinen luxuriösen Körper trotzdem mit jeder geteilt, die er gut genug fand.

Wenn du das vorher gewusst hättest, dann hättest du auch niemals von Jimin probiert. Du hattest gute Menschenkenntnisse, doch er schien ein Mysterium zu sein.
Von einem leuchtenden Schwarm, wurde er zu einem Rätsel. Man konnte ihn nicht mehr lesen, sein honigsüßes Lächeln wurde von einem finsteren Blick ersetzt.

Jimin's Name klang vorher wie die reinste Bereicherung und man hatte sofort an goldene Stunden gedacht, doch inzwischen hinterließ dieser Name einen bitteren Nachgeschmack auf der Zunge.

Er wurde zum bitteren Kaffee.

"Du träumst schon wieder." Jungkook stieß mit seinem Knie leicht gegen deinen Oberschenkel, holte dich damit aus deinem Gedankenfluss heraus und legte seine Lippen um den Strohhalm, der in seinen Bananen-Milchshake führte.

"Wann träume ich nicht?" Brummst du und beißt von dem Schokoriegel ab, welches sich in seiner anderen Hand befand und starrtest in die Ferne. Der Herbst hatte seinen Teil an Wind und Wetter bereits abgegeben und ließ wenige Regentropfen vom Himmel fallen.

Nur gut, dass ihr an einer Bushaltestelle saßt und auf eure Fahrt nach Hause gewartet habt.
"Ich weiß, dass du gerne Analysen schreibst, aber du hängst schon wieder deine komplette Zeit an Jimin." Gab Jungkook zu, erntete damit ein genervtes Seufzen von dir, begleitet von einem Ellbogenstoß in die Rippen. Empört nach Luft schnappend rieb er sich die Stelle, warf den angebissenen Schokoriegel auf deinen Schoß und saugte weiterhin beleidigt am Strohhalm.

"Bist du sauer, dass ich dir nicht den ganzen Tag meine eingebettete Aufmerksamkeit schenke?" Neckst du ihn, weißt, dass er das niemals zu ernst auffassen würde. Trotzdem verblieb eine gewisse, schwere Aura in der Luft. "Abgesehen davon bin ich doch gerade hier, neben dir." Fügst du bei, isst den Rest der Schokolade auf, bevor du die goldene Verpackung in deinen Rucksack gesteckt hattest und dein Notizbuch für Jimin rausholtest.

"Nicht richtig. Du bist mental komplett auf einer Jimin-Welle." Du musstest wieder an Limonade und bitteren Kaffee denken. Jungkook rieb seine dunklen Augenringe vor Müdigkeit und gähnte den grauen Himmel an, welcher nun nur noch mehr Regentropfen weinte.

"Ich will nur nicht, dass das wie mit Namjoon endet." Jungkook sorgte sich um dich, und das wusstest du auch. Schon immer hatte dein bester Freund so eine barsche Art, dir zu zeigen, dass er sich um dich kümmerte. Nur diesmal lag etwas komisches, dunkles in seiner Stimme. Als würde er zu viel wissen.

"Ich weiß nicht mal, warum du so auf Jimin fixiert bist. Es gibt noch andere Leute, die eine ähnliche 360 Grad Wendung gemacht haben." Du wolltest widersprechen. Jimin war faszinierend. Er war anders als die Anderen. Seine Veränderung war ganz plötzlich und extrem, nicht langsam und gesund.

Tatsächlich hattest du ganze Notizbücher gefüllt mit Analysen von Menschen. Aber Kim Namjoon war komplexer als gedacht. Du hast zwei ganze Jahre an diesem Mann gehangen, warst mit ihm in einer offenen Beziehung, die du von Anfang an sowieso als verflucht gepredigt hast.

Man hätte dich krank nennen können, obsessiv- und dennoch ist Jungkook bei dir geblieben. Dein einzig wahrer Freund. Vielleicht lag es auch einfach an der Tatsache, dass er genauso kaputt war, wie du.
Aber kaputt hieß nicht immer böse.

Jedenfalls dachtest du das immer.

"Aber Jimin ist nicht Namjoon." Erwiderst du, schlägst das samtig rote Notizbuch wieder auf. Samt, weil es dich an Jimin erinnerte. Weich und luxuriös, doch konnte bei falscher Behandlung schnell rau und filzig werden.

"Aber Zeit ist Zeit, YN. Wirst du diesmal wieder zwei Sommer für deine Analyse opfern?" Fragte er im vollmundigen Ernst, kündigte mit seinem starren Blick an, dass ihm diese Vorstellung überhaupt nicht gefiel.

"Diesmal ist es Herbst, Jungkook."

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Und hier haben wir mein nächstes Buch, auf welches ich mir unglaublich freue!

Ich wollte das nicht so kurzfristig machen, doch hier sind wir nun!

Macht euch gefasst auf viel stirnrunzelndes Zeug hehe.

Danke fürs Lesen ♡

- petty Lyn

AUTUMN FREAK | jjk & pjm x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt