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Warning: Panikattacke, Blut, keine sexuelle Handlung

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11 | FEELINGS OVERDOSE

Es war noch früh und trotzdem war Jungkook hellwach, die schwarzen Augen direkt zur Morgendämmerung gerichtet. Die Woche verlief ruhig, sein Vater war die letzten Nächte nicht anwesend, während er deine Sorge ignorierte und nicht darauf einging, warum er den einen Tag gefehlt hatte.

Es war überwiegend still. Durch die übermäßige Abwesenheit seines Vaters nahm er die Chance, das Wohnzimmer aufzuräumen und den alkoholischen Duft aus dem Raum zu bekommen. Erst jetzt, in einem einigermaßen ordentlichem Zustand, konnte er die Bilder aus seiner Kindheit einigermaßen erkennen. Doch viele Erinnerungen hatte er nicht. Bilder waren eine Seltenheit, wie beispielsweise das Bild auf der Fensterbank, wie er als kleiner Junge im Sandkasten hockte und in die Kamera lächelte.

Er verstand nicht, wie er dazu damals in der Lage war, wenn er doch nächtelang dabei zuhören musste, wie sein Vater ihn im betrunkenen Zustand ausschmipfte. Es war ein Wunder, dass er überhaupt seine Windeln wechseln konnte und ihn nicht verhungern ließ. Jungkook erfüllte ein komisches Gefühl von Melancholie, schon die letzte Zeit kamen ihn immer wieder alte Erinnerungen in den Sinn- vor allem seine Mutter, die er nie kennenlernen konnte.

Jungkook wandte sich vom Fenster ab und wanderte durch das Wohnzimmer, noch immer verstaubt doch zumindest aufgeräumt. Der Raum wurde durch ein kleines Deckenlicht beleuchtet, während die roten Sonnenstrahlen die Wolken durchbrachen und Jungkooks Augen blendeten. Es war eine seltsame Stimmung.

Nach den alten Bildern an den vergilbten Wänden zu urteilen schien seine Mutter aber ein extrem lebendiger Mensch gewesen zu sein, voller Sonnenschein und Farbe, immer lächelnd und lachend. Stets motiviert und leidenschaftlich.

Das einzige Bild, auf dem Jungkook und seine Mutter anwesend waren, hing direkt über dem Fernseher. Jungkook war noch nicht mals auf der Welt, befand sich noch im Mutterleib seiner Mutter, die mit ihrem großen Bauch und einem weißen Sommerkleid in einem Feld voller Sonnenblumen stand. Er hätte sie zu gerne kennengelernt, sie schien wundervoll zu sein.

Manchmal wünschte er sich, dass sie bei der Geburt überlebt hätte, nicht Jungkook. Oder gar beide zusammen.

Vielleicht wäre er dann auch nicht so verdorben geworden. Vielleicht wäre er wie seine Mutter gewesen, eine strahlende Sonnenblume und kein verwelktes Blütenblatt. Er hasste das plötzliche Gefühl, jemanden zu vermissen und rieb sich über das ungewaschene Gesicht. Er wollte nichts spüren.
Ein weiteres Mal unterdrückte er seine Gefühle.

Genau das, was ihn menschlich machte. Ein großer Teil seiner Unterdrückung kam wohl durch seinen Vater, der ihn schon früh eintrichterte, dass Gefühle nur etwas für Schwache sind, zugleich aber auch durch dich. Weil er unglaubliche Panik davor hatte, dich zu verlieren, wenn er seine Gefühle zeigen würde. Denn du kanntest ihn nicht anders. Bloß stumpf und monoton.

AUTUMN FREAK | jjk & pjm x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt