Ich saß gerade in meinem Zimmer und wollte genüsslich in einen rot glänzenden Apfel beißen, als plötzlich der Klingelton meines Handys ertönte.
Ich hatte eine Nachricht bekommen.
Als ich ich Laylas Namen auf dem Bildschirm aufleuchten sah, legte ich den Apfel schnell weg und entsperrte hektisch mein Handy.
Hatten sie sie etwa endlich gefunden?
Ging es ihr gut?Brauche deine Hilfe. Stecke in Schwierigkeiten...
Mein Herz schlug schneller. Wo war sie nur? Wie sollte ich ihr helfen, wenn sie mir nicht mitteilte, was überhaupt los war?
In diesem Moment erschien eine weitere Nachricht.
Layla teilte nun ihren Standort live mit mir. Aber das nur noch für 15 Minuten...
Ich überlegte nicht lange, schnappte mir die nächst beste Jeansjacke aus meinem Schrank und verließ fluchtartig den Raum.
Wie eine gejagte sprintete ich durch die Villa zum Hinterausgang, um Laylas Signal zu folgen.
Ich lief auf die Straße und wäre beinahe mit einem Passanten zusammengestoßen, weil ich andauernd auf mein Handy schaute, um mich navigieren zu lassen.
Laylas Signal stand nicht still, es bewegte sich immer weiter durch die Stadt, und ich musste mich wirklich anstrengen, meinen Weg möglichst effizient zu wählen, um überhaupt eine Chance zu haben, sie irgendwann einzuholen...
Warum blieb sie nicht stehen? Warum wartete sie nicht auf mich?
Wurde sie etwa verfolgt?Ich war so vertieft darin, Laylas Signal zu folgen, dass ich gar nicht bemerkte, in welchem Viertel ich mich mittlerweile befand.
Erst als das Signal endlich in meiner Nähe stehen blieb und ich mich umschauen musste, um mich zu orientieren, registrierte ich die verfallenen, trostlosen Häuser um mich herum.
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, da der Anblick dieses Viertels mich sehr stark an Jax und Phil erinnerte.
Alles war heruntergekommen und wenn in diesen Bruchbuden überhaupt noch Menschen lebten, dann brauchten die entweder dringend Hilfe, oder ich wollte einfach nichts mit ihnen zu tun haben...
Aber Layla brauchte mich und weil ich sie nicht im Stich lassen wollte, gab ich mir einen Ruck und ging mit großen Schritten auf das riesige Gebäude vor mir zu.
Der Putz bröckelte stellenweise schon von den Wänden ab und die Fenster waren so dreckig und verstaubt, dass man nicht mehr hindurchsehen konnte.
Ich atmete tief durch und drückte die Türklinke herunter.
Quietschend und horrorfilmreif öffnete sich die schwere Tür und ich betrat das Haus.
Im Inneren empfing mich ein modriger Geruch.
Ich warf einen Blick auf mein Handy und musste feststellen, dass die Zeit von Laylas Übertragung abgelaufen war und ich das Signal nun nicht mehr sehen konnte...
"Layla?", rief ich, während ich durch die verlassenen Gänge lief und erschrak vor meiner eigenen Stimme.
Sie war zittrig und ich hatte kaum einen Ton heraus bekommen.Okay Lyana, jetzt reiß dich zusammen!
Ich holte tief Luft und setzte erneut an.
"L...."
"Na, Süße, hast du Angst?"
Erschrocken drehte ich mich um, doch ich konnte niemanden sehen.
Hektisch schaute ich mich um und merkte, wie mein Herz fast aus meiner Brust zu springen schien.
"Oh Ja, und was für eine Angst du hast, Süße...", hörte ich die raue Stimme hämisch sagen. Seltsamerweise kam mir die Stimme irgendwie bekannt vor. Ich war mir sicher, sie schon einmal irgendwo gehört zu haben...
Plötzlich packte mich jemand am Handgelenk und ich drehte mich abrupt um.
Und da waren sie wieder. Diese kühlen, rehbraunen Augen, die mich mit bestimmendem Blick anschauten.
"So sieht man sich wieder, Süße!", meinte der Typ, der mich damals im Garten schon festgehalten hatte und lächelte mich dabei hinterhältig an.
Wie war er damals entkommen?
Ich dachte, sie waren alle erschossen worden?
Nachdem ich mich aus meiner Schockstarre gelöst hatte, erinnerte ich mich an das, was Sam mir in der letzten Selbstverteidigungsstunde beigebracht hatte.
Mit einer gezielten, ruckartigen Drehung befreite ich mich aus seinem festen Griff und rannte um mein Leben.
"Ach komm schon, Süße, du weißt, dass du keine Chane hast!", rief er mir hinterher und ich hörte, wie er mir mit großen Schritten hinterher kam.
Die Verletzung, die Barney ihm zugefügt hatte, war offensichtlich gut verheilt...Am Ende des Ganges lief ich durch eine Tür und knallte diese hinter mir zu. Hektisch suchte ich nach einem Schlüssel, aber ich konnte nichts finden...
Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet und ich war seinem kalten, erbarmungslosen Blick wieder ausgesetzt.
Ängstlich ging ich immer weiter zurück, bis er mich an die Wand gedrängt hatte.
"Jetzt sitzt du wohl in der Falle!", stellte er fest und lachte dabei.
"Was willst du von mir?", zischte ich leise und versuchte, mir meine Angst möglichst wenig anmerken zu lassen.
"Die Frage ist wohl eher, was mein Boss von dir will", erklärte er und kam dabei immer weiter auf mich zu.
"Wobei ich schon genau wüsste, was ich mit dir anstellen würde, Süße!", flüsterte er, als mir ganz nah war und nahm dabei mein Kinn in seine Hand, sodass ich ihn ansehen musste.
Die rehbraunen Augen fixierten mich und ich begann zu zittern.
Fast gleichzeitig füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich wollte nicht schon wieder missbraucht werden.
Ich war es einfach leid, gefühlt jeden zweiten Tag von irgendwelchen fremden Männern angefasst zu werden.
Warum musste sowas immer mir passieren?
Vielleicht hatte Brandon ja doch Recht gehabt, und ich hätte mich einfach aus seinen Angelegenheiten raushalten sollen.
Jetzt saß ich jedenfalls ziemlich tief in der Scheiße...Durch meinen Tränenvorhang hindurch, bildete ich mir für einen kurzen Moment ein, Verwirrung und dann Mitleid in den Augen meines Angreifers zu sehen.
Dann packte er mich am Arm und im nächsten Moment wurde mein Rücken an seinen Körper gepresst.
Sein Arm lag um meinen Hals und ich merkte sofort, wie das Atmen schwieriger wurde.
Der Druck würde immer größer und das letzte was ich hörte war: "Glaub mir, es ist besser so"
Dann wurde mir schwarz vor Augen.Ohje...
Was ist denn da schon wieder los?Ich probiere jetzt mal eine ganz billige Masche aus ;)
Das nächste Kapitel gibt es bei:
100 Reads,
20 Votes und
10 KommentarenBin mal gespannt, wie schnell ihr seid :)
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Das Leben mit dir...
JugendliteraturTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...