Als ich wieder zu mir kam, saß ein fremder Mann vor mir und starrte mich an.
Ich selbst war an einen Stuhl gefesselt und konnte mich kaum bewegen.
Panisch versuchte ich im ersten Moment, mich zu befreien, gab dies jedoch nach einigen Sekunden wieder auf, da ich einsah, dass ich keine Chance hatte.
"Du bist also Brandons Schwäche...", meinte der Mann vor mir und seine Stimme holte mich zurück in die Realität.
Erst jetzt viel mir auf, dass hinter ihm der Typ stand, der mich hierher gebracht hatte...
Der Mann vor mir war also offensichtlich sein Boss.
Er hatte dunkelblonde Haare, die vorne abstanden und seine Augen waren fast so blau wie meine.
Selbst durch seinen Kapuzenpulli konnte ich erahnen, wie muskulös er war, und das machte mir wirklich Angst. Speziell seine Oberarme hinterließen einen bleibenden Eindruck in meinem Gedächtnis."Entschuldige bitte, wie unhöflich von mir, ich bin Wayne!", stellte er sich vor und löste die Fessel an meinem rechtem Arm, um mir die Hand zu geben.
"Lyana", erwiderte ich reflexartig und brachte Wayne damit zum Lächeln.
"Das weiß ich. Und ich weiß auch, was du Brandon bedeutest. Deswegen bist du hier!", erklärte Wayne und plötzlich hörte sich seine Stimme kalt und unbarmherzig an.
Er war also der Erzfeind von meinem Freund. Er war der Mann, vor dem Brandon mich immer beschützen wollte...
Und nun hatte er mich in seiner Gewalt. Was hatte er wohl mit mir vor? Töten würde er mich wohl nicht, dazu war ich zu wertvoll...
"Was willst du von mir?", fragte ich offen heraus und wunderte mich, über die Stärke, die meine Stimme vermittelte.
Ein heimtückisches Lächeln huschte über seine Lippen.
"Ganz einfach", flüsterte er mir ins Ohr, was mir eine Gänsehaut bereitete, "Brandon soll leiden, so wie ich gelitten habe. Und weil er dumm genug war, sich zu verlieben und seine größte Schwäche schutzlos zu lassen, bist du das perfekte Mittel, um ihn leiden zu lassen! Allein die Tatsache zu wissen, dass du in meiner Gewalt bist, wird ihm das Herz zerreißen!"Bedrückt wandte ich meinen Blick von diesem kaltherzigen Menschen ab.
Ich wusste genau, dass er Recht hatte. Brandon würde es innerlich zerstören, dass er mich nicht beschützen konnte.
Er hatte an einem Tag die beiden Menschen verloren, die ihm am meisten bedeuteten...
Und ich verpeilteste und naivste Freundin des Jahrhunderts hatte nicht einmal meinen Sender dabei... Den hatte ich in der Hektik natürlich vergessen...Ich wollte mir mit meiner freien Hand durch die Haare fahren, was ich oft unbewusst tat, wenn ich nachdachte, und würde mitten in der Bewegung durch einen stechenden Schmerz in der rechten Schulter unterbrochen.
Vor Schmerz atmete ich scharf ein, woraufhin Wayne mich sofort leicht besorgt anschaute.
Anscheinend hatte er ja doch Gefühle...
"Du hast Schmerzen in der Schulter, hab ich Recht?", fragte er und ging vor mir in die Hocke.
Ich nickte zögernd.
Daraufhin schaute er den anderen Typ vorwurfsvoll an und meinte drohend: "Ich hab dir doch gesagt, du sollst vorsichtig sein!"
Dann stand er auf, ging hinter mich und sagte: "Lass mich mal sehen!"
Und fast im gleichen Moment hatte er mir meine Jeansjacke ausgezogen und schob nun vorsichtig den Träger meines Tops und den meines BHs über meine Schulter...Sofort bekam ich eine Gänsehaut und drehte mich abrupt zu ihm um.
Er erschrak vor meinem verängstigten Blick und zog seine Hand reflexartig zurück.
Sein Blick wanderte jedoch sofort wieder zu meiner Schulter.
"Ein Tattoo? Ist das sein Ernst?", fragte er und schaute mich ungläubig an.
Ich antwortete ihm nicht, sondern schaute ihn nur unschlüssig an. Ich konnte ihn nicht einschätzen und hatte keine Ahnung, was er überhaupt vorhatte.
"Findest du das etwa schön?", fuhr er mich an und ich zuckte kurz zusammen.
Zögernd schüttelte ich den Kopf.
Ich hatte Angst vor diesem Mann und wollte nichts falsches sagen.
Eigentlich mochte ich das Tattoo mittlerweile wirklich und hatte mich gut damit abgefunden. Es war definitiv ein elegantes und dezentes Motiv und es gehörte genau wie Brandon einfach zu mir.
Mit einem Mal packte er mich mit beiden Händen an den Schultern und kam mir unangenehm nah.
"Wage es nicht mich anzulügen! Ich sehe in deinen Augen, dass du lügst. Und glaube mir, wenn ich eins nicht leiden kann, dann sind es Lügen!", knurrte er bedrohlich und hatte dabei einen wütenden Funken im seinen Augen, der mich zittern ließ.
"Ich... Ich habe mich damit abgefunden...", flüsterte ich vorsichtig und bekam vor Angst kaum einen Ton heraus, da Wayne mir meiner Meinung nach immer noch viel zu nah war.
"Abgefunden?!", brüllte er plötzlich und ich kniff ängstlich die Augen zusammen. Ich konnte seine wütende Art in meiner unmittelbaren Nähe einfach nicht mehr ertragen.
"Bitte lass mich los!", forderte ich, um ihn endlich loszuwerden. Ich wusste, dass ich damit wahrscheinlich einen Wutausbruch von ihm riskieren würde, aber ich würde mir auch nicht alles von ihm gefallen lassen.
"Was hast du gesagt?", fragte er bedrohlich.
"Ich habe gesagt, du sollst mich loslassen!", wiederholte ich selbstbewusst und hielt seinem Blick stand.
Ich war die Freundin von Brandon Blackeyl und ich würde mich jetzt sicherlich nicht von seinem größten Feind unterkriegen lassen.
Ich wollte meinen Freund nicht enttäuschen.
Im nächsten Moment hatte ich mir eine ordentliche Ohrfeige eingefangen.
Mein Kopf flog zur Seite und meine Wange brannte höllisch.
"So redest du nicht mit mir!", drohte Wayne.
Langsam wandte ich ihm meinen Blick wieder entgegen und meinte provozierend:"Wie? Mehr als eine Frau zu schlagen, hast du nicht drauf?"
In seinen Augen konnte ich sehen, wie überrascht er von meiner plötzlichen Schlagfertigkeit war. Er hatte wohl erwartet, dass ich ihm nach der Ohrfeige heulend in den Arsch kriechen würde, aber da hatte er sich wohl getäuscht.Danke, für die starke Beteiligung beim letzten Kapitel :)
Darf gerne öfter so sein.
Am besten sind immer Spekulationen in den Kommentaren, da komm ich manchmal auf ganz neue Ideen!Wahrscheinlich kommt morgen das nächste Kapitel! ;)
DU LIEST GERADE
Das Leben mit dir...
Fiksi RemajaTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...