Plötzlich räusperte sich jemand und ich öffnete erschrocken die Augen.
Brandon stand in der Gartentür und hatte die Arme vor seinem Oberkörper verschränkt.Fuck, wie lange stand er denn schon da...?!
"Was soll das denn werden?", fragte er vorwurfsvoll und schaute Marcel und mich verurteilend an.
Langsam löste ich mich aus der Umarmung und auch Marcel drehte sich nun zu Brandon um.
Seine Miene hatte sich verdunkelt und der eben noch liebevolle Blick war verschwunden.
"Hey Boss! Bist du froh, mich zu sehen?", meinte er nur mit seinem typisch provokativen Unterton und schaute Brandon dabei mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Manchmal fragte ich mich wirklich, ob Marcel eigentlich lebensmüde war...
Brandons Blick war voller Enttäuschung und er kam mit großen Schritten wütend auf uns zu.
Sofort hatte ich Angst um Marcel. Ich wusste, wozu Brandon fähig war und ich wusste seit einigen Tagen auch definitiv, dass er Aggressionsprobleme hatte..."Brandon bitte sei jetzt nicht sauer, es war doch nur...", meinte ich verzweifelt und ging auf ihn zu, in der Hoffnung, ihn von Marcel abhalten zu können.
Mit einer gezielten Bewegung, nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Verwirrt erwiderte ich den Kuss und schaute meinen Freund dann verunsichert an.
Er sah meinen Blick und brach in schallendes Gelächter aus.Okay, jetzt war ich definitiv verwirrt...
Ich schaute Marcel an, doch auch er zuckte nur ahnungslos mit den Schultern.
"Haha du bist voll drauf reingefallen! Du hättet mal deinen Blick sehen sollen, Prinzessin!", meinte er zwischen seinen Lachanfällen und ich war immer noch verunsichert.
"Okay, was ist hier los?", fragte ich und schaute Brandon mit ernstem Blick an.
Langsam beruhigte er sich wieder und nahm dann meine Hand.
"Natürlich bin ich nicht sauer, Prinzessin! Denkst du, ich hätte in den letzten Tagen nicht bemerkt, wie sehr dich Marcels Tod mitgenommen hat? Er ist einer deiner engsten Vertrauten und du hast dich einfach gefreut, ihn lebend wiederzusehen! Gegen eine Umarmung hab ich doch nichts auszusetzen!", erklärte Brandon und ich wechselte einen verstohlenen Blick mit Marcel, der nun scheinbar auch ziemlich erleichtert war, dass Brandon offenbar nur die Umarmung gesehen hatte."Ich liebe dich, Brandon Blackeyl!", gab ich zu und küsste ihn.
Ich war wirklich froh darüber, dass er seine Eifersucht jetzt anscheinend besser im Griff hatte und ausnahmsweise mal nicht sauer war, weil ich einen anderen Mann umarmt hatte. Von der Aktion vorher, musste Brandon ja nichts wissen und eigentlich war ja auch gar nichts passiert..."Marcel, jetzt musst du mir aber verraten, wie du da raus gekommen bist und wie du die ganze Aktion überlebt hast. Es sah echt nicht gut aus für dich...", meinte Brandon, setzte sich und zog mich dabei auf seinen Schoß.
Marcel setzte sich und gegenüber und sagte: "Ich sage es nur ungern, aber ich glaube, dass ich den Schuss überlebt habe, hab ich Wayne zu verdanken..."
"Wie bitte?!", fuhr Brandon entgeistert dazwischen.
"Naja kurz nachdem ihr weg wart kamen ein paar von Waynes Leuten und haben mich zu einer Art Krankenstation gebracht... Ich dachte erst, sie wollten mich als Geisel oder Spion oder sowas benutzen, diese Vollidioten aber dann, heute morgen, habe ich gehört wie Wayne zu seinen Männern gesagt hat, dass sie mich freilassen sollen. Die waren offensichtlich erstmal genauso confused wie ich. Wayne ist dann ziemlich ausgerastet und hat irgendwas von wegen Lyana und ich wäre ihr wichtig gebrüllt. Deine Kleine scheint dem Vollpfosten ganz schön den Kopf verdreht zu haben, Boss", meinte Marcel mit breitem Grinsen und schaute mich an, wodurch ich etwas rot wurde."Es ist ihr Bruder...", knurrte Brandon und Marcel schien es unglaublicherweise kurz die Sprache zu verschlagen.
"Mir gefällt das alles nicht... Das ist sicher eine Falle... Niemand lässt einen so wertvollen Gefangenen einfach so gehen... Bist du sicher, dass du nicht irgendwie benutzt wirst, Marcel?", fragte Brandon nachdenklich und offenbar ziemlich besorgt.
"Brandon, ich glaube das ist keine Falle... Das ist eine Botschaft an mich", erklärte Ich in Gedanken versunken, "Das ist seine Art, mir zu zeigen, dass er seine Schwester liebt..."
Ich war irgendwie verdammt gerührt von dieser Geste und musste mir die Tränen verkneifen.
Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ihn meine Flucht getroffen haben musste... Erst hatte körperlich eine Niederlage gegen Brandon verkraften müssen und dann hatte seine eigene Schwester seinen größten Feind ihm vorgezogen...
Es bedeutete mir unglaublich viel, dass er sich um Marcel gekümmert hatte und, dass er ihn mir zurück gegeben hatte."Aber fuck, Lyana, der Wichser, äh Sorry, dieser Typ ist dein fucking Bruder?", meinte Marcel ungläubig und ich lächelte nur.
"Halbbruder, um genau zu sein. Außerdem wusste ich bis vor ein paar Tagen selbst nichts davon. Und er übrigens auch nicht... Meine Mum hat es uns gesagt, die übrigens auch nicht tot ist, sondern all die Jahre bei Wayne gelebt hat...", erklärte Ich und Marcels Augen weiteten sich mit jedem Satz ein Stück mehr.
"Wtf, Boss, das Leben von deiner Kleinen ist echt abgefuckt! In ihr schlummert Gangsterblut! Wer hätte das gedacht...", behauptete Marcel mit einem fetten Grinsen und wir alle mussten lachen."Marcel, warst du schon bei deinem Bruder?", wollte Brandon schließlich wissen.
Marcel schüttelte nur den Kopf.
"Kommt, wir werden ihn suchen gehen. Er ist echt mies drauf. Du fehlst ihm, ich hab mir echt schon Sorgen um den guten alten Sam gemacht...", gab Brandon zu und gab mir einen Klaps auf den Hintern, um mir zu signalisieren, dass ich aufstehen sollte.
Auch Brandon und Marcel erhoben sich daraufhin und wir gingen in die Villa, um Sam zu suchen.Ist es gut, dass Brandon nicht mehr so eifersüchtig Ist?
Und was haltet ihr von Waynes "Botschaft"? :)
DU LIEST GERADE
Das Leben mit dir...
Roman pour AdolescentsTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...