"Wie meinst du Das? Wie wurdest du hintergangen?", hakte Brandon nach, der Wayne scheinbar immernoch nicht so richtig glauben wollte.
"Nun Ja, ich selbst war nicht hier... Meine Mutter wollte noch etwas Wichtiges mit mir besprechen, deshalb sind meine Jungs alleine losgezogen. Und ich fürchte, dann haben sich ein paar selbstständig gemacht. Vielleicht sind sie auch zu einer anderen Gang übergelaufen, ohne dass ich es bemerkt habe... Ich hab echt keine Ahnung...", meinte Wayne hilflos und schaute Brandon mit einem vielsagenden Blick an.
"Du meinst doch nicht etwa...?", setzte Brandon an und Wayne nickte langsam.
Noch ehe ich verstanden hatte, was überhaupt los war, sprang Brandon vom Sofa auf und lief unruhig im Raum umher.
"Fuck! Das hat uns grade noch gefehlt!", rief er und raufte sich dabei die Haare.Okay, was war jetzt schon wieder los?!
Die beiden Jungs wirkten deutlich besorgt und das beruhigte mich nicht wirklich...im Gegenteil. Und dann noch diese schwere, erdrückende Stille, die einem kaum Chance zum Atmen zu lassen schien..."Kann mir jetzt mal bitte jemand sagen, was hier los ist?!", schaltete ich mich ein und schaute abwartend zwischen Brandon und meinem Bruder hin und her.
"Naja es gibt eben nicht nur unsere Gangs sondern noch ein paar mehr. Es gibt zwar nicht so viele, die so mächtig und groß sind wie die von deinem Freund und mir, aber speziell eine Gang wird in letzter Zeit in rasantem Tempo immer mächtiger und macht uns allen die Hölle heiß...", erklärte Wayne, während Brandon zur Bar lief und sich selbstständig sein Glas wieder auffüllte, es austrank und den Prozess wiederholte.
Als ich das bemerkte, hörte ich sofort auf, Wayne zuzuhören, sprang regelrecht von der Couch auf und lief zu meinem Freund.
Bevor er ein weiteres Glas an seine Lippen setzen konnte, nahm ich es ihm entschieden aus der Hand und trank es selbst, damit er sich den Alkohol nicht zurück nehmen könnte...
Schockiert schaute Brandon mich an, während ich von dem starken Zeug ordentlich husten musste.
Ich war aber auch wirklich gar nichts gewöhnt..."Was soll das denn?!", fragte Brandon vorwurfsvoll, doch ich hielt seinem Blick ausnahmsweise stand.
"Was das Soll?! Ich werde sicher nicht da sitzen und zusehen, wie du dich willenlos betrinkst! Willst du etwa werden wie Dean?! Willst du mich so enttäuschen wie er es getan hat?!", erwiderte ich lautstark und wusste ganz genau, dass ich Brandon mit diesen Worten tief im Inneren traf.
Aber das war auch nötig, denn ich hatte keine Lust, Brandon in diesem emotional schwierigen Zustand betrunken zu erleben.
Wobei ich ihn eigentlich noch nie wirklich betrunken erlebt hatte... Dafür vertrug er wohl einfach zu viel...Es setzte an, mich anzuschreien, doch dann sah man regelrecht in seinen Augen, wie er es sich anders überlegte.
"Ich... Es tut mir leid, Lyana... Das hab ich nicht bedacht...", stammelte er ziemlich unsicher, was ich irgendwie schon wieder süß fand.
"Ist schon gut. Reiß dich jetzt einfach zusammen und dann versuchen wir gemeinsam, eine Lösung zu finden!", erwiderte ich und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter."Verdammt, Lyana, alles geht kaputt! Es gibt keine Lösung gegen diese Tyrannei!", rief Brandon verzweifelt und ich schaute ihn hilflos an.
Er tat mir wirklich unfassbar leid.
"Vielleicht doch...", kam es äußerst leise von Wayne.
Es saß breitbeinig auf der Couch und schaute nachdenklich zu Boden.
Abwartend schauten Brandon und ich ihn an. Wir waren wohl beide gespannt, was Wayne zu sagen hatte."Wir hätten eine Chance, wenn wir uns verbünden würden...", murmelte Wayne und noch immer haftete sein Blick auf dem Boden. Offenbar war er selbst nicht so sicher, was er von diesem Vorschlag halten sollte.
Es herrschte eine drückende Stille im Raum. Keiner der beiden wollte offenbar so richtig über seinen eigenen Schatten springen und auf den anderen zu gehen und speziell Brandon rang sichtlich mit sich selbst.
"Also mir gefällt der Vorschlag... Ich fände es gut, wenn ihr euch endlich nicht mehr anfeinden würdet. Mir ist klar, dass einiges zwischen euch vorgefallen ist und das will ich auch gar nicht kleinreden, aber was nützt es euch, euch gegenseitig immer wieder Schaden zuzufügen? Und wenn jetzt noch eine Bedrohung von außerhalb dazukommt ist es wahrscheinlich wirklich das Beste, wenn ihr zusammenarbeitet!", meldete ich mich schließlich zu Wort, um diese erstickende Stille endlich zu durchbrechen.
Brandon schaute mich noch einmal nachdenklich an und nickte dann.
"Ich werde Julien anrufen. Er muss an einer so wichtigen Entscheidung teilhaben. Ich bin gleich wieder da...", meinte er und verließ tippend den Raum.
Ich wusste nicht so recht, was ich nun tun sollte, setzte mich dann aber irgendwann zu Wayne auf die Couch.
"Du machst mich echt fertig, Kleine...", meinte er immernoch nachdenklich.
"Na dafür sind kleine Geschwister doch da, oder? Und ich hab eben noch einiges aus den letzten 18 Jahren nachzuholen!", erwiderte ich scherzhaft und Wayne lächelte mich an.
Dann nahm er mich ganz plötzlich in den Arm und hielt mich einfach fest.
"Ich bin so froh, dass ich dich habe!", nuschelte er in meine Haare.
"Wayne, du kennst mich doch kaum...", entgegnete Ich, doch das war ihm egal.
"Ich würde alles tun, um dich zu beschützen; ich bin sogar bereit, mit Brandon zusammen zu arbeiten. Nur leider wird das Mum überhaupt nicht gefallen...", meinte er schließlich und ließ mich dabei los.
"Sie wird es verstehen und sie wird sich daran gewöhnen!", versuchte ich ihn aufzumuntern, doch Wayne schüttelte nur mit starrem Blick den Kopf.
DU LIEST GERADE
Das Leben mit dir...
Novela JuvenilTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...