Nachdem ich mich also wieder einigermaßen beruhigt hatte, und wir uns vergewissert hatten, dass auch Julien und vor allem Nina bis auf 'ein paar Kratzer', wie Julien es nannte, unverletzt waren, gingen wir zu Sam und Marcel.
Die sieben oder acht Leichen, die wir dabei überqueren mussten, versuchte ich so gut wie möglich zu ignorieren..."Danke ihr zwei, auf euch kann man sich wirklich verlassen!", meinte Brandon zu Sam und seinem Bruder und klopfte Sam dabei anerkennend auf die Schulter.
"Kein Problem, Boss. Ohne uns hättet ihr das wahrscheinlich nicht überlebt! Aber was soll ich sagen... man hilft wo man kann", prahlte Marcel und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Sam genervt die Augen verdrehte.
"Werd ja nicht übermütig!", mahnte Brandon, doch Marcel schien ihn gar nicht richtig ernst zu nehmen. Ein ganz winziger Teil von mir, bewunderte ihn dafür.
"Ich sage nur die Wahrheit, Boss. Das hätte Böse ausgehen können, wenn Sam und ich nicht eure Leben gerettet hätten!", erklärte Marcel stolz.Mir huschte ein Schmunzeln über die Lippen. Irgendwie fand ich Marcels Arroganz in dieser Situation ziemlich amüsant.
Marcel hatte mein Schmunzeln wohl bemerkt und schaute mich jetzt lächelnd an.
Seine Augen waren fast noch dunkler als die von Brandon (wenn das überhaupt möglich war) und sprühten regelrecht vor überschüssiger Energie.Brandon räusperte sich laut und schaute Marcel bedrohlich an.
Sofort wandte ich meinen Blick von Sams kleinem Bruder ab und schaute verlegen zu Boden.
"Lass sie gefälligst in Ruhe, Marcel! Und Pass in Zukunft auf, wie du mit mir redest, sonst könnte es für dich böse ausgehen!", knurrte Brandon.
"Sie hat doch angefangen!", verteidigte sich Marcel fast schon trotzig und deutete auf mich.Ich wollte gerade etwas zu meiner eigenen Verteidigung sagen, doch Sam kam mir zuvor.
War wahrscheinlich auch besser so gewesen...
"Jetzt halt endlich die Fresse, Marcel. Es reicht!", meinte Sam wütend und warf immer wieder angespannte Blicke auf Brandon, der sich sichtlich beherrschen musste, um nicht auszurasten.
Zu meiner großen Überraschung war Marcel nach Sams Worten tatsächlich still. Doch er konnte es sich verkneifen mir noch einmal vielsagend zuzuzwinkern."Kommt, lässt uns nach Hause fahren!", meinte Sam schließlich, um die drückende Stille zu brechen und die Situation bestmöglich zu retten.
Brandon nickte nur. So angespannt hatte ich ihn schon länger nicht mehr erlebt und der Gedanke, dass es mal wieder meine Schuld war, bereitete mir Sorgen.Wir verabschiedeten uns also von Nina und Julien und ich folgte Brandon, Sam und Marcel zum Van.
Brandon war immernoch angespannt und ich wagte es nicht, auch nur ein Wort zu sagen.
Es war ein eigenartiges Gefühl. Zum ersten Mal seit Wochen fühlte ich mich wieder unbehaglich in Brandons Nähe und wusste nicht so richtig, wie ich mit der Situation umgehen sollte..."Was sollte das eben?", fragte Brandon vorwurfsvoll, nachdem wir hinten im Van Platz genommen hatten.
"Was genau meinst du?", fragte ich unschuldig. Ich wusste zwar ganz genau, dass Brandon auf den Blickkontakt und das Lächeln zwischen Marcel und mir anspielte, aber warum sollte ich Sams Bruder denn nicht ansehen dürfen? Ich hätte ja nichts schlimmes gemacht.
"Das weißt du ganz genau, du kleiner Teufel. Wage es noch einmal, mit jemand anderem zu flirten!", knurrte Brandon bedrohlich und ich wollte aus Reflex ein Stück von ihm weg rutschen, doch er packte mich wie aus dem Nichts am Handgelenk und hielt mich fest.Erschrocken und etwas ängstlich schaute ich ihn an. Als er die Angst in meinen Augen sah, lockerte Brandon seinen Griff, ließ mich jedoch noch nicht ganz los.
"Brandon, bitte! Ich habe nicht geflirtet! Ich musste nur Lächeln, weil ich die Situation irgendwie lustig fand. Ich hab Marcel nur angeschaut. Und das wird ja wohl nicht verboten sein!", versuchte ich zu erklären und schaute meinen Freund dabei eindringlich an.
"Ach Prinzessin, wie soll ich dir böse sein, wenn du mich so ansiehst? Du machst mich fertig, weißt du das? Quäl mein Herz doch nicht so...", meinte Brandon und lächelte minimal.Aus dem Augenwinkel könnte ich sehen, wie Marcel uns im Rückspiegel beobachtete. Seine Augen waren für mich unergründlich.
Unsere Blicke trafen sich kurz und ich schaute daraufhin sofort wieder weg. Ich wollte Brandon nicht noch eifersüchtiger machen.
"Aber du weißt doch, dass ich dich Liebe, Brandon Blackeyl. Vertrau mir einfach!", meinte ich lächelnd, legte meine Hand an seine Wange und küsste Brandon.
Erst schien mein viel zu eifersüchtiger Freund etwas überrascht zu sein, doch im nächsten Moment erwiderte er den Kuss um so verlangender und intensiver.
Doch irgendwann wurde es mir zu intensiv, dafür dass Sam und Marcel immerhin noch anwesend waren, weshalb ich den Kuss ziemlich abrupt abbrach.Enttäuscht und vorwurfsvoll schauten mich die so vertrauten tiefbraunen Augen an.
Als Brandon gerade den Mund öffnete, um etwas zu sagen, legte ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen, lächelte verführerisch und meinte so leise, dass nur er es hören konnte: "Nicht hier!"
Daraufhin deutete ich mit einer minimalen Kopfbewegung und einem kurzen Blick auf Sam und Marcel, um Brandon klarzumachen, was ich meinte.
Er schmunzelte nur, hielt mich dann wieder mit seinem Blick gefangen und sagte mit einem breiten Grinsen: "Na gut, aber dann machen wir zuhause genau da weiter, wo wir aufgehört haben..."
Danach wandte sich Brandon wieder von mir ab und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.
Erschöpft von den Ereignissen des Tages lehnte ich mich an seine Schulter und schloss die Augen.Endlich ein neues Kapitel!
Marcel ist wieder da. Erinnert ihr euch noch an ihn? Er hatte im ersten Band "Ich bin nicht dein Eigentum!" bereits einen kurzen Auftritt.
Ich habe mich entschieden, ihn mehr in die Geschichte mit einzubinden, da er ja immerhin Sams kleiner Bruder ist.
Was haltet ihr davon?Und was ist da eigentlich zwischen Lyana und Marcel los?😉
Ich freue mich auf einige Kommentare!
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Das Leben mit dir...
Ficção AdolescenteTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...