Ich stand etwas unbeholfen vor Sam und schaute ihn leicht ängstlich an. Ich hatte wirklich keine Ahnung, was mich jetzt erwartete, doch der Gedanke ans Kämpfen gefiel mir gar nicht...
Ich war eigentlich immer ein sehr friedliebender Mensch gewesen, doch auf der anderen Seite würde ich meim Leben gerne noch ein paar Jahre behalten und deshalb sah ich ein, dass es -gerade in meiner Situation- wichtig war, sich selbst verteidigen zu können."Mach dir keine Sorgen, Lyana! Am Anfang wird dir alles ein bisschen ungewohnt und schwierig vorkommen, doch du wirst sehen, dass es mit etwas Übung gar kein großes Problem ist, sich selbst zu verteidigen", erklärte Sam ganz ruhig und auch ich entspannte mich wieder ein bisschen.
"Du vertraust mir doch, oder?", fragte er und schaute mich dabei eindringlich an.
"Aber natürlich vertraue ich dir, Sam!", entgegnete ich entschlossen und machte einen kleinen Schritt auf ihn zu."Okay. Als erstes, musst du deine Hemmungen loswerden. Die sind völlig normal und die hat zunächst mal jeder. Aber wenn wir uns verteidigen wollen, dürfen keine Angst davor haben, jemanden zu verletzen, wenn wir uns dadurch selbst beschützen, hast du das verstanden?", meinte Sam und es hörte sich so an, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan, als Selbstverteidigung zu unterrichten.
Ich nickte zur Antwort."Okay, dann schlag mich!", forderte er ohne Vorwarnung.
Ich schaute ihn schockiert an.
Ich konnte doch einfach meinen besten Freund schlagen!
"Na los, Lyana! Box mich in den Bauch!", befahl er nun schon etwas lauter.
"Aber... Ich...ich kann dich doch nicht einfach so schlagen... Ich will dich nicht verletzen...", stammelte ich und trat schüchtern einen kleinen Schritt zurück.
Sam machte sofort einen Schritt auf mich zu, um den Abstand zwischen uns nicht größer werden zu lassen.
Dann nahm er meine Hände, ging leicht in die Hocke, um mit mir auf Augenhöhe zu sein und schaute mich eindringlich an."Lyana, vertrau mir! Du wirst mir nicht wehtun, das weiß ich zu verhindern! Ich kann mir vorstellen, dass es für dich besonders schwierig ist, dich zu überwinden, aber es ist der wahrscheinlich wichtigste Schritt in unserem Training. Also atme tief durch und versuch es mal!", erklärte Sam mir eindringlich.
Dann ließ er meine Hände wieder los und stellte sich mir aufrecht gegenüber; seine Arme hielt er hinter seinem Rücken.Immer noch leicht eingeschüchtert schaute ich an seinem muskulösen Körper hinauf und blieb mit meinem scheuen Blick an seinem Gesicht hängen. Er schaute mich bestimmt an und nickte kurz ermutigend.
So wie Sam es gesagt hatte, atmete ich tief durch und machte dann einen Schritt auf ihn zu.
Ich fixierte mich auf seinen Bauch und ballte meine Recht zu einer Faust.
Dann gab ich mir selbst einen Ruck, schloss ängstlich die Augen und ließ meine Faust auf Sams Bauch zu schnellen.Doch in der nächsten Sekunde, wurde sie abrupt abgefangen.
Erschrocken öffnete ich die Augen und schaute Sam an, der meine Faust am Handgelenk gepackt hatte.
"Whou, whou, Lyana... Willst du dir den Daumen brechen?!", fragte Sam provokativ.
Verwirrt blickte ich auf meine Faust und dann wieder in Sams leicht amüsierte Augen.
"Sieh her! Wenn du deinen Daumen so innerhalb der Faust hältst, wie du es gerade tust, könntest du dir bei einem starken Aufprall den Daumen brechen und das wollen wir möglichst vermeiden...", machte Sam mir klar und ich nickte verständnisvoll."Mach es mir nach!", befahl Sam und streckt seine Hand nach vorne aus.
Aufmerksam beobachtete ich seine nächsten Anweisungen und versuchte sie zu befolgen.
"Also zuerst öffnest du deine Faust, sodass deine Handfläche nach oben zeigt. Danach rollst du deine Finger zur Händfläche hin ein. Stopp. Dein Daumen bleibt noch ausgestreckt. Genau. Jetzt legst du einfach den Daumen auf die anderen Finger und schließt deine Faust!", diktierte Sam mir jeden einzelnen Schritt, bis ich es geschafft hatte, eine richtige Faust zu machen."Sehr gut! Und jetzt schlag mich nochmal!", sagte Sam bestimmend.
Ich hatte noch immer große Hemmungen, doch Sam war so geduldig mit mir und ich wollte ihn nun nicht enttäuschen.
Also atmete ich noch einmal tief durch, machte einen möglichst selbstsicheren Schritt auf meinen Trainer zu und boxte ihn in den Bauch. Er zuckte nicht einmal einen Zentimeter, sondern blieb genau so stehen, wie zuvor...
Vorsichtig und entschuldigend schaute ich Sam an.
"Das war schon ganz gut, Lyana, doch du musst schon ein bisschen fester zuschlagen, wenn dein Angriff auch etwas bewirken soll. Ich verspreche dir, dass du mir nicht wehtun wirst", redete Sam ganz ruhig auf mich ein.Ich konzentrierte mich nur auf den Schlag und blendete alles um mich herum aus. Meine Hand formte sich schon fast wie von selbst zu einer Faust, ich holte leicht Schwung und ließ meine Faust mit alles Kraft in Sams Bauch fliegen.
Diesmal zuckte Sam sogar kurz zusammen.
Doch auch ich zog meine Faust sehr schnell wieder zurück, da meine Finger vom harten Aufprall schmerzten.
"Sehr gut, Lyana! Ich hätte nie gedacht, dass du so viel Kraft hast! Das war super!", lobte Sam und schaute mich glücklich an.
Auch ich war froh darüber, Sam nicht enttäuscht zu haben.
"Und ich hab dir wirklich nicht weh getan?", fragte ich vorsichtig.
Sam schüttelte nur lässig den Kopf.
Da er merkte, dass ich ihm nicht so richtig glaubte, zog er sein Oberteil nach oben, sodass seine ausgeprägten Bauchmuskeln zum Vorschein kamen.Das war also Lyanas erstes Training...
War eher unspektakulär, aber ich wollte es möglichst realistisch halten.
Was soll Lyana eurer Meinung nach als nächstes Lernen?
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Das Leben mit dir...
Ficção AdolescenteTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...