Kapitel 23 ~Emotionen~

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"Verpiss dich, Marcel!", hörte ich Brandon wütend rufen.
"Entspann dich, Boss! So machst du deinem Mädchen nur noch mehr Angst!", erwiderte Marcel mit seinem typisch arroganten Unterton.
"Verdammt Marcel! Ich hab gesagt verpiss dich!", brüllte Brandon und ich konnte seine Wut förmlich spüren.
Im nächsten Moment stand mein Freund schwer atmend in der Tür und knallte diese so fest hinter sich zu, dass ich vor Schreck zusammenzuckte.
"Brandon?", fragte ich äußerst vorsichtig, "Was ist los?"
Ohne ein weiteres Wort kam er auf mich zu und ich muss zugeben, dass in diesem Moment ziemliche Angst vor ihm hatte...
Doch im nächsten Moment fiel er mir um den Hals und fing an zu weinen.

Ok kurzer Schockmoment
Brandon Blackeyl weint in meinen Armen...

Etwas überwältigt von der Situation streichelte ich vorsichtig mit der rechten Hand über Brandons Rücken, um ihn zu beruhigen.
"Ist ja gut, das wird schon wieder", meinte ich tröstend, ohne wirklich zu wissen, was überhaupt passiert war. Aber es war egal, dass ich nicht wusste, wovon ich redete; in diesem Moment zählte nur eins; und das war, dass es Brandon wieder besser ging.
Leider schien mein Tröstversuch zunächst nichts zu nützen, denn mein Freund begann nur noch mehr zu schluchzen und im nächsten Moment lag er seitlich auf meinem Bett und hatte seinen Kopf auf meinem Schoß platziert.
Liebevoll strich ich durch seine Haare und streichelte immer wieder seinen Kopf, während ich weiterhin ruhig auf ihn einredete.

"Was soll ich denn nur tun, Lyana. Ich bin ein absoluter Versager. Nicht einmal meine Schwester kann ich beschützen!", meinte Brandon irgendwann völlig verzweifelt.
"Aber was redest du denn da?", fragte ich leicht schockiert.
Jetzt hatte er sogar schon Selbstzweifel und das machte mir wirklich Sorgen...
"Ich habe sie lange allein gelassen... Irgendwas muss vorgefallen sein, und jetzt ist sie rückfällig geworden... Sie hatte nach der Sache mit unseren Eltern ziemlich ernste psychische Probleme und ist drogenabhängig geworden. Ich dachte eigentlich, wir hätten es wieder im Griff, aber wie du heute gesehen hast, hat sie wohl wieder etwas genommen. Das tut sie nur, wenn mit etwas zu kämpfen hat oder irgendwas schlimmes vorgefallen ist, aber ich konnte noch nicht herausfinden, was es diesmal war. Ich weiß nur, dass ich nicht für sie da war, obwohl sie mich gebraucht hätte...", erklärte Bradnon leise und ich hatte großes Mitleid mit ihm.

Auch wenn er oft so unbeschreiblich stark und unantastbar wirkte, konnten ihn Vorfälle wie dieser, in dem es um einen Mensch ging, den er liebte, ordentlich aus der Bahn werfen.
"Hey, sieh mich an", forderte ich sanft und zu meiner Überraschung setzte er sich tatsächlich auf und seine vor Tränen glänzenden Augen erschienen in meinem Blickfeld.
"Hör auf, dir so viele Vorwürfe zu machen. Es ist nicht deine Schuld! Layla wird sich wieder beruhigen und dann wird alles wieder gut...", meinte ich und versuchte, Brandon mit einem Lächeln aufzumuntern.
Doch stattdessen füllten sich seine Augen erneut mit Tränen.
Sichtlich verwirrt schaute ich in an.
Hatte ich etwas Falsches gesagt?

"Ich liebe deinen Optimismus, Prinzessin, bitte verlier niemals diese Eigenschaft immer das Gute sehen zu wollen... Aber es gibt noch viel zu viel, was du nicht weißt und was du du vor allem nicht verstehst. Ich trage mehr Schuld als du denkst und wir stecken viel tiefer in der Scheiße als in du dir vorstellen kannst... Deswegen bin ich mir leider ziemlich sicher, dass erstmal gar nichts gut wird. Im Gegenteil; es wird schlimmer werden...", erklärte Brandon mit bebender Stimme und ich begann zu zittern.

Was machte er da für Andeutungen?
Wie schlimm stand es wirklich?

"Jetzt habe ich dir Angst gemacht. Es tut mir leid, Prinzessin. Aber du musst keine Angst haben. Dir wird nichts passieren, dafür werde ich persönlich sorgen. Wenn doch nur Barney noch hier wäre... Dann würde ich mir nicht ganz so viele Gedanken um dich machen müssen...", entgegnete Brandon und strich nachdenklich mit seinem Daumen über meine Wange.
Ich schloss kurz die Augen, um die Berührung zu genießen und dabei verließ eine einzelne verzweifelte Träne mein Auge.
Es machte mich traurig Und gleichzeitig nervös, dass Brandon sich so viele Sorgen machen musste.
Langsam kam er mir immer näher und küsste mich vorsichtig.
Doch diesmal würde unser Kuss nicht verlangender. Sanft strichen seine Lippen immer wieder über meine und ich konnte spüren, dass wir beide Geborgenheit in diesem Kuss suchten und in gewisser Weise auch fanden.

Schließlich ließ Brandon sich rückwärts aufs Bett fallen und zog mich mit sich. Ich schenkte ihm ein kurzes Lächeln und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab.
Ich war sehr erschöpft, was nach diesem Tag auch wirklich kein Wunder war.

"Was passiert jetzt mit Layla?", fragte Ich, während ich an die Decke starrte.
"Sie ist in ihrem Zimmer. Sam kümmert sich darum, dass sie wieder von ihrem Trip runter kommt. Mehr musst du nicht wissen. Meistens ist es keine angenehme Angelegenheit weil meine Schwester so -naja sagen wir- temperamentvoll ist... Aber morgen wird es ihr wahrscheinlich besser gehen!", antwortete Brandon und legte seinen Arm um meine Schulter.
Ich nickte nur und sagte dann nichts mehr.
Ich war zu müde und genoss einfach nur Brandons Anwesenheit. Ich liebte es, einfach nur in seinem starken Arm zu liegen und zu wissen, dass es für mich da ist.
Auch Brandon war still geworden und ich hörte nur seine regelmäßigen Atemzüge, die mit einer leichten auf und abwärts Bewegung seiner Brust einhergingen.
Und so war ich nach ein paar Minuten völlig erschöpft eingeschlafen...

In den letzten Tagen sind meine Benachrichtigungen explodiert... Wow! Danke!
Aber was ist los mit euch? Habt ihr kein Karneval gefeiert?
Also ich schon, und zwar ordentlich...😅
Deswegen war ich heute auch seit langem mal wieder auf Wattpad.
Und siehe da... ein neues Kapitel für euch😄

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