"Brandon... Ich... Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so anschreien dürfen. Das war nicht richtig...", flüsterte ich vorsichtig und senkte den Kopf.
"Lyana, sieh mich an!", sagte Brandon sanft und hob dabei mein Kinn ab. Seine braunen Augen waren voller Liebe und meine Mundwinkel wurden wie von selbst ein Stück angehoben.
"Frag mich, was du wissen möchtest, Prinzessin! Wenn jemand die Wahrheit verdient hat, dann Du!", meinte Brandon.
Ich war so überwältigt von so viel plötzlichem Verständnis, dass ich kurz überlegen musste, bevor ich eine Frage laut aussprechen konnte. Ich musste erst eine Frage aussuchen, die mir als eine der wichtigsten erschien..."Was tust du immer, wenn du fort bist?", sprach ich die scheinbar alles entscheidende Frage aus, die mir schon seit vielen Monaten im Kopf herum schwirrte.
"Ich gehe meinen Geschäften nach", antwortete Brandon knapp und ich schaute ihn vorwurfsvoll an, denn mit dieser Antwort würde ich mich sicherlich nicht zufrieden geben.
Das sollte ihm aber auch klar sein...
"Na gut... Wir haben gerade Stress mit einer anderen Gang. Ziemlich großen Stress mit einer ziemlich mächtigen Gang... Sieht ziemlich mies aus, im Moment. Immer wieder verschwinden ein paar meiner Leute und einige Tage später tauchen die Leichen auf...", erzählte Brandon und schaute dabei nachdenklich auf den Boden."Brandon... Ich...", stammelte ich. Seine Worte hatten mich völlig aus der Fassung gebracht. Ich weiß zwar nicht, was ich als Antwort erwartet hatte, aber irgendwie war ich trotzdem schockiert.
"Siehst Du? Deshalb wollte ich dir nichts sagen! Jetzt bist du verängstigt!", meinte Brandon und schaute mich entschuldigend an.
Ich konnte in seinen Augen sehen, wie verzweifelt er war, und dass ihn dieser Streit und der Verlust seiner Leute sehr mitgenommen hatte.
"Hey... Ist schon in Ordnung, Brandon. Ich habe keine Angst. Ich bin froh, dass du endlich mit mir redest... Ich möchte dir helfen! Zusammen können wir vielleicht eine Lösung finden!", sagte ich sanft und legte meine Hand auf seine Wange.
"Ich will dich nicht mit meinen Problemen konfrontieren. Und vor allem will ich dich nicht zur wandelnden Zielscheibe machen. Ich habe Albträume, Lyana, davon, dass du die nächste Leiche bist... Das würde ich mir niemals verzeihen...", sagte er und seine Stimme bebte. Schließlich löste sich sogar eine Träne aus seinen Augen und lief wie in Zeitlupe seine Wange hinunter.Ich war berührt und mein Herz war von Mitleid überfüllt.
Vielleicht hätte ich ihn doch nicht dazu bringen sollen, mir alles zu erzählen. Vielleicht hätte auch an ihn und seine Gefühle denken müssen... Aber ich hatte nur an mich gedacht...
Nicht einen Gedanken hatte ich daran verschwendet, dass es Brandon innerlich verletzen könnte, wenn er mir alles erzählte...
Seit wann war ich so egoistisch? Warum dachte ich nicht mehr ausgiebig über die Konsequenzen meiner Taten nach?
Andererseits war ich froh, dass er sich mir endlich geöffnet hatte."Ich bin froh, dass du deine Probleme mit mir teilst. Ich möchte nicht, dass du sie alleine mit dir rumschleppen musst! Mach dir keine Sorgen, mir wird schon nichts passieren!", versicherte ich ihm und wischte mit meinem Daumen die Träne von seiner Wange.
Langsam zogen sich seine Mundwinkel minimal nach oben und er nahm meine Hand in seine.
"Du bist so stark, Prinzessin! Aber du musst mir versprechen, dass du in der Villa bleibst, bis ich die Sache geklärt habe! Nur hier bist du sicher!", bat er mich und ich nickte verständnisvoll.
"Danke!", sagte er erleichtert und lächelte.
"Aber bitte sag mir, wenn ich dich irgendwie unterstützen kann, Brandon. Und bitte hab keine Geheimnisse mehr vor mir!", meinte ich ernst und blickte lange in die Tiefe seiner Augen, als könne ich dort die Antwort finden.
Doch Brandon antwortete mir nicht. Er kam langsam näher und küsste mich schließlich.
Ich wertete das als 'Ja' und war ziemlich erleichtert.
Endlich hatte ich wieder das Gefühl, dass Brandon mir vertraute, und dass auch ich ihm vertrauen konnte.
Plötzlich klopfte es an der Tür.
Wir unterbrachen den Kuss und kurz darauf betrat Sam den Raum.
"Entschuldigt die Störung, aber ich muss mit Brandon allein sprechen!", sagte er und es hörte sich sehr dringend an.
Ich stand auf und wollte den Raum verlassen, wie ich es gewöhnt war, doch Brandon packte mich an der Taille und setzte mich auf seinen Schoß.
Verwirrt schaute Sam erst Brandon und dann mich an.
"Du kannst es auch in Lyanas Beisein sagen, Sam. Ich möchte nicht, dass sie sich ausgeschlossen fühlt!", sagte Brandon laut und ich lächelte ihm überglücklich zu.
"Na gut", sagte Sam und setzte sich uns gegenüber, "Es gab wieder einen Einbruch in Halle B. Ein paar unserer Leute sind schwer verletzt, aber sie könnten die Eindringlinge eliminieren!"
"Fuck!", schrie Brandon und ich zuckte vor Schreck zusammen.
Sein Körper zitterte vor Wut und ich wäre am liebsten aufgestanden, um mich aus der Gefahrenzone zu bringen, doch Brandon hielt mich immernoch unbewusst fest.
"Was wollen diese Vollidioten da?! Verstärkt sofort die Wachen! Und schickt die Leichen der Bastarde zurück! Wayne soll es genau so ergehen wie mir!", knurrte Brandon und ich fühlte mich wirklich unwohl so nah bei ihm, obwohl ich eigentlich nichts zu befürchten hatte, da ich nicht der Grund für seine Wut war und Brandon mir niemals etwas antun würde...Neues Kapitel!
Jetzt weiß Lyana endlich ein bisschen mehr über Brandon.
Das könnte Sie allerdings auch in Gefahr bringen...Freue mich auf eure Votes und Kommentare!
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Das Leben mit dir...
Novela JuvenilTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...