Layla war an diesem Tag noch ein paar Stunden bei uns geblieben und jeder von uns hatte noch Einiges zu erzählen. Aber auch wenn es um traurige Themen ging, schaffte es Layla mit ihrer offenen und fröhlichen Art immer wieder, uns alle aufzuheitern und wir hatten viel zu lachen.
Ich fühlte mich unglaublich wohl und die Situation ließ für mich keinen Zweifel mehr daran, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, meine Mutter und meinen Halbbruder zurückzulassen.In den nächsten Tagen dachte ich trotzdem viel an die beiden, speziell natürlich an meine Mutter.
Außerdem schlich sich Marcel immer wieder in meine Gedanken.
Speziell wenn ich Sam begegnete, der einen ordentlichen Anteil seiner Lebensfreude verloren zu haben schien und wie ein ganz anderer Mensch wirkte, erschienen vor meinem inneren Auge wieder die Bilder der blutigen Wunde in seiner Brust und sein vielsagender Blick.Nach Marlons Anordnung verließen Brandon und ich kaum das Bett und mussten uns zwischendurch immer wieder mit einer unfassbar stinkenden Salbe einschmieren.
Ekelhaft
Naja ich will mich nicht beschweren, denn irgendwie schien die Ekelpampe tatsächlich zu helfen.Ein paar Mal schaffte ich es sogar, Brandon dazu zu überreden, mit mir in den Garten zu kommen.
Ich musste von Zeit zu Zeit einfach an die frische Luft und etwas anderes sehen.
Es war zwar teilweise schon recht kühl, aber der goldene Oktober machte seinem Namen alle Ehre und der Garten erstrahlte durch das bunte Herbstlaub in allen möglichen Farben.
Besonders gefiel mir das kleine Eichhörnchen, das wir immer wieder beobachten konnten.
Auch Brandon schien das kleine, wuschelige Tier irgendwie ins Herz geschlossen zu haben, denn einmal kam er mit ein Paar Haselnüssen hinaus in den Garten, um sie unter einem der Büsche zu verteilen und das Eichhörnchen anschließend dabei zu beobachten, wie es die Leckerein genüsslich knackte.
Allgemein waren es wirklich ein paar ruhige und unbeschwerte Tage, die ich nach dem ganzen Stress und der Aufregung auch wirklich brauchte.Eines Tages, als ich ausnahmsweise alleine im Garten saß, weil Brandon noch etwas anderes zu erledigen hatte, und ich gerade gemütlich meinen Kaffee trank, wurde ich unerwartet in meiner Idylle gestört.
"Hey Hübsche!", hörte ich eine viel zu bekannte Stimme direkt hinter mir sagen und drehte mich abrupt um.
Als ich Marcel sah, sprang ich vom Gartenstuhl und fiel ihm sofort um den Hals."oh mein Gott! Marcel, du lebst!", schrie ich überglücklich und drückte ihn ganz fest an mich. In meinen Augen bildeten sich Freudentränen und ich war einfach nur erleichtert, dass es Marcel gut zu gehen schien.
"Ist schon gut, Süße, aber jetzt lass mich bitte los, das tut echt weh!", meinte Marcel und ich ließ schlagartig von ihm ab, weil ich ihm keine weiteren Schmerzen zufügen wollte.
"Oh sorry... das tut mir leid... Ich...", stammelte ich und schaute ihn entschuldigend an.
"Shh, Ist schon okay. Ich freue mich, dass es dir anscheinend gut geht!", unterbrach Marcel mich und schaute mich mit dem mir so bekannten, unergründlichen Blick an.
"Wir haben dich vermisst... Du musst unbedingt mit Sam reden!", meinte ich dann eifrig und wollte ins Haus, doch Marcel hielt mich zurück.
Verwirrt traf mein Blick seinen und das Grün seiner Augen schien eine leichte Aufregung und Unsicherheit auszustrahlen."Sam kann warten! Du bist wichtiger!", meinte Marcel leise und verführerisch und kam mir langsam näher, schaute mich jedoch noch immer leicht verunsichert an.
Mein Herz pochte wie wild und ich war wirklich überglücklich, Marcel wieder zu sehen, doch ich würde Brandon auf keinen Fall betrügen.
"Denk gar nicht erst dran!", meinte ich also selbstbewusst und er erwiderte meine Aussage mit einem breiten Grinsen.
Noch immer war sein Gesicht ganz nah an meinem, doch irgendetwas sagte mir, dass Marcel ohne mein Einverständnis nicht weiter gehen würde.Das war auch besser so, denn wenn Brandon davon etwas erfahren würde, würde Marcel definitiv nicht mehr lebend zurückkehren.
"Du weißt gar nicht, was du verpasst, meine Hübsche!", säuselte Marcel gespielt und übertreiben verführerisch in mein Ohr.
"Nenn mich nicht so!", entgegnete ich und schaute ihn grinsend an.
"Das wirst du nicht verhindern können, Hübsche!", flüsterte Marcel provozierend und kam mir dabei so nah, dass ich seinen heißen Atmen auf meinen Lippen spüren konnte.
Ich bemerkte, wie er erneut vorsichtig auf meine Lippen schielte.
Ich biss mir verlegen auf die Unterlippe, schaute ihn mit all meiner Überzeugungskraft an und schüttelte dabei minimal den Kopf."Brandon hat dich gar nicht verdient, weißt du das eigentlich?", meinte Marcel schließlich und entfernte sich wieder ein ganz kleines Stückchen von mir. Brandon hätte ihn für diese Nähe aber wahrscheinlich immer noch umgebracht.
"Sag sowas Nicht!", entgegnete ich und schaute Marcel warnend an.
"Aber es stimmt doch! Du bist viel zu gut für ihn! Naja egal, ihr scheint beide glücklich zu sein und das ist die Hauptsache!", erklärte Marcel und brachte mich zum Lächeln.
Für diese verständnisvolle Aussage hätte ich ihn am liebsten tatsächlich geküsst, aber das hätte wohl jeder außer mir falsch interpretiert.
Deshalb flüsterte ich ihm ein einfaches Danke ins Ohr und er schenkte mir ein verschmitztes Lächeln."Aber jetzt musst du mir sagen, wie du hier gekommen bist! Wir dachten du wärst tot...", meinte ich schließlich und schaute Marcel neugierig an.
"Naja es hätte auch nicht mehr viel gefehlt, dann wäre ich wirklich abgekratzt. Aber weißt Du, Hübsche, ich bin ziemlich zäh. So schnell wirst du mich nicht los!", behauptete er und zwinkerte mir grinsend zu.
"Das ist auch besser so! Tu uns das nie wieder an, Marcel. Besonders dein Bruder hat echt darunter gelitten...", erklärte Ich und schaute bedrückt zu Boden.
"Wow, so schlimm?", kam es überrascht von Marcel.
Ich nickte nur.
"Hey, schau mich an, Hübsche", sagte er und nahm dabei liebevoll meine Hand,"Ich lebe noch, okay? Es ist alles gut!"
Ich nickte, lächelte kurz und umarmte ihn dann noch einmal. Ich war so unfassbar froh, dass Marcel endlich wieder da war, denn ich hatte ihn wirklich sehr ins Herz geschlossen.Wer freut sich? :)
Und was passiert wohl als nächstes?
Lasst es mich wissen...
DU LIEST GERADE
Das Leben mit dir...
Fiksi RemajaTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...