Flatternd öffnete ich die Augen und stellte mit Freude und Erleichterung fest, dass Brandon noch bei mir war.
"Hey, Prinzessin, geht es dir wieder besser?", fragte er ganz leise und behutsam, um mich nicht zu erschrecken.
Vorsichtig nickte ich.
Ich lag in meinem kuscheligen Bett und Brandon saß neben mir auf der Bettkante.
"Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt! Mach das bloß nicht nochmal", meinte er leise und streichelte mir dabei sanft über den Kopf.
Sein beruhigender Blick ruhte auf meinem Gesicht und brachte mich zum Lächeln.Brandons Augen waren wirklich einzigartig.
Ich kann dieses Phänomen nicht erklären, doch diese unfassbar schönen Augen waren einfach irgendwie magisch.
Sie verrieten so unglaublich viel über sein Inneres und hatten gleichzeitig immer wieder eine unbeschreibliche Wirkung auf mich...
Sie konnten mich beruhigen und mir neue Kraft geben, sie könnten mir aber auch Angst machen oder Mitleid und Trauer in mir hervorrufen.
Und natürlich könnten sie mich mit ihrer Schönheit in ihren Bann ziehen und dort festhalten, wie sie es schon so oft getan hatten..."Was waren das für Leute, Brandon? Was wollten sie? Waren sie von der Gang, von der du mir erzählt hast?", fragte ich leise.
Brandon nickte zögerlich.
"Ich weiß nicht, was sie wollten... Aber einer ist uns entkommen und er hat dich gesehen; das ist definitiv nicht gut...", sagte er und etwas Verzweiflung und Sorge waren in seiner sonst so starken Stimme zu hören."Das wird schon wieder", meinte ich nur, denn ich wusste nicht, was ich hätte sagen können, um Brandon aufzumuntern.
Ich merkte ihm an, dass er wirklich niedergeschlagen war und sich große Sorgen machte, was für Brandon Blackeyl selbstverständlich ziemlich selten war..."Nein, Lyana! Du verstehst das nicht! Er wird Wayne alles erzählen! Und glaub mir, Wayne ist nicht dumm... Er wird sich denken können, wie viel du mir bedeutest und das macht dich zur perfekten Waffe gegen mich... Sie werden versuchen, dich als Druckmittel zu benutzen! Wir müssen dich jetzt noch viel besser beschützen als vorher! Deswegen möchte Ich, dass du ab sofort mit Sam ein Selbstverteidigungstraining machst, sobald es dir wieder besser geht", erklärte Brandon.
Währenddessen war er aufgestanden und nervös im Zimmer auf und ab gegangen. Nun stand er wieder an meinem Bett und schaute mich erwartungsvoll an.
"Wärst du damit einverstanden?", fragte er dann vorsichtig und mit hoffnungsvollem Blick.
Ich musste schmunzeln.
So weit hatte ich es also schon gebracht. Brandon Blackeyl entschied nicht mehr über meinen Kopf hinweg, sondern fragte mich vorher..."Ich würde mich wirklich gerne besser verteidigen können. Wir können heute anfangen, mir geht es gut!", sagte ich ehrlich und setzte mich auf, denn mein Körper hatte sich tatsächlich relativ schnell wieder von seinem kleinen Schwächeanfall erholt.
"Das ist meine kleine, mutige Kämpferin!", meinte Brandon lächelnd und kam stolz auf mich zu.
Ich stand auf und gab ihm einen Kuss.
Dann drehte ich mich um und ging in Richtung Ankleidezimmer.
"Was machst Du, Prinzessin?", fragte Brandon verwirrt.
"Ich gehe mich umziehen. Ich will doch nicht in den Klamotten trainieren!", sagte ich, ohne mich umzudrehen und verschwand im Ankleidezimmer.Ich zog mir einen schwarzen Sport-BH an und darüber ein lockeres, hellgraues Sporttop.
Dazu trug ich eine schwarze Sporttights, die an der Seite halb durchsichtige Elemente hatte und schwarz-weiße Nikes.
Die Haare band ich mir zu einem hohen Dutt zusammen und ging dann wieder zu Brandon."So, ich Bin Ready!", meinte ich fröhlich und hüpfte auf ihn zu.
"Na dann komm! Ich bringe dich zum Trainingsraum. Sam ist schon da, ich hab ihn eben angefunkt", sagte Brandon lächelnd und nahm meine Hand.Der Trainingsraum war einer der vielen Räume in der Villa, die ich noch nie betreten hatte.
Der schwarze Boden hatte ein eigenartige Konsistenz.
Er war so weich, dass ich mit jeden Schritt leicht darin einsank und auch die hellen Wände schienen irgendwie gepolstert zu sein.
Zwei große Fenster im der Wand gegenüber der Tür sorgten für die richtigen Lichtverhältnisse und die an den Wänden links und rechts waren riesige Spiegel angebracht.
Von der Decke hing mitten im Raum ein großer Boxsack.
Dazu stand unter den Fenstern ein kleines Regal mit Boxhandschuhen.
In einer Ecke stand außerdem eine Attrappe eines oberkörperfreien Mannes, die wahrscheinlich auch zum Boxen gedacht war.Sam stand neben dem Boxsack und schaute mich freundlich an.
Auch er trug Sportkleidung, was für mich zunächst ein sehr ungewöhnlicher Anblick war, da ich ihn bisher immer nur im Anzug gesehen hatte...
"Hallo Lyana! Bist du bereit für das Training?", fragte Sam ernst.
Ich nickte nur.Plötzlich war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich bereit dazu war...
Sam würde mir zwar niemals absichtlich wehtun, doch ich hatte noch nie zuvor gekämpft und hatte keine Kraft in den Armen oder Beinen.
Ich war ein regelrechter Schwächling.
Was, wenn ich ein hoffnungsloser Fall war?"Na dann lasse ich euch mal alleine. Sei nicht so hart zu ihr, Sam. Sie ist kein neuer Wachmann, den du ausbilden sollst, sie soll sich nur verteidigen können!", meinte Brandon schmunzelnd, verließ dann den Raum und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
Hier ist euer kleines Extra-Kapitel.
Ich wünsche euch Frohe Ostern und ganz viel Spaß beim Lesen!Als kleines Ostergeschenk für mich könntet ihr mir gerne verraten, ob ich es gut findet, dass Sam mit Lyana trainiert oder ob Brandon das lieber übernehmen sollte...
Was haltet ihr von einer kleinen Abstimmung?
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Das Leben mit dir...
Roman pour AdolescentsTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...