Brandon raste wie ein Gestörter nach Hause und hätten die anderen Verkehrsteilnehmer nicht aufgepasst, so wären wir wahrscheinlich nicht unfallfrei zuhause angekommen.
Während der gesamten Fahrt sprachen wir kaum ein Wort, weil wir beide komplett in Gedanken und Sorgen versunken waren, wobei es Brandon wohl um einiges schlimmer ging als mir...
Ich fühlte mich so hilflos und so verloren, weil ich einfach nicht wusste, wie ich ihn helfen konnte und das machte mir wirklich zu schaffen.
Es quälte mich regelrecht, ihn so zu sehen und ihn einfach nicht trösten zu können...Es war ein komisches Gefühl, als die Villa in Sicht kam.
Einerseits freute ich mich irgendwie, wieder zuhause und zu sein und andererseits wurden Brandon und ich von der Ungewissheit von dem was uns erwartete gequält.
"Dieser Bastard!", brüllte Brandon und schlug wütend auf das Lenkrad, als wir auf das Tor zu fuhren, welches durch Graffiti mit einem Wappen verziert worden war-und das war nicht Brandons Blackeyls Wappen...Als wir schließlich durch das Tor hindurch fuhren, sah ich bereits die ersten Leichen am Boden liegen und hätte beinahe vor Schreck aufgeschrien und mir am liebsten die Augen zugehalten, aber ich riss mich so gut es ging zusammen.
Denn das letzte, was Brandon jetzt gebrauchen könnte, war eine verzweifelte, aufgelöste, heulende Freundin die mit der Situation nicht klarkam.Sobald das Auto in der Garage zum Stehen gekommen war, sprangen Brandon und ich fast gleichteitig aus dem Wagen und ich lief ihm hinterher in die Villa.
"Sam?! Layla?! Ist irgendjemand hier?", brüllte Brandon in einer unglaublichen Lautstärke und seine Stimme hallte von den Wänden wider.
Doch es kam keine Antwort.
"Scheiße! Wo sind die denn alle?!", fluchte Brandon und lief scheinbar planlos durch die Villa, in der Hoffnung, doch noch jemanden zu finden.
Aber es war einfach alles still.
Nichts rührte sich.
Da die vereinzelten Leichen, an denen wir vorbei liefen mir doch ein bisschen Angst machten, nahm ich irgenwann vorsichtig Brandons Hand, um mich wieder sicher zu fühlen.
Sofort blieb Brandon stehen und schaute mich sanft an.
"Na komm, Prinzessin. Wir bringen dich erstmal in dein Zimmer. Das ist wahrscheinlich alles ein bisschen viel für dich...", meinte er entschuldigend und ich nickte nur. Mehr brachte ich in diesem Moment nicht zustande.
Denn es war tatsächlich alles ein bisschen viel für mich...
Das Schlimmste war diese erdrückende Stille in der Villa, und dass wir nach wie vor nicht wussten, wo alle waren...Aber eigentlich wollte ich auch nicht, dass Brandon mich in mein Zimmer brachte und mich da alleine ließ...
Ich brauchte ihn jetzt an meiner Seite und außerdem musste er mich doch beschützen, falls die Angreifer zurückkehren würden...
Das müsste er doch eigentlich verstehen...Brandon blieb abrupt stehen, was mich dazu brachte, meinen Blick wieder zu heben.
Wir standen vor meiner Zimmertür, an der ebenfalls das fremde Wappen prangte...
Brandon murmelte knurrend etwas Unverständliches und betrat dann den Raum.
Vorsichtig ging ich ihm nach, doch als ich um die Ecke kam und sah, was hier passiert war, kuschelte ich mich sofort an Brandon, als könne er mich vor dem schrecklichen Anblick schützen und heulte verzweifelt in seine Brust.
Vorsichtig legte Brandon einen Arm um mich, das selbst er schien schockiert zu sein und sagte nichts.Für mich war eine Welt zusammengebrochen.
Wer konnte nur so etwas Grausames tun?
Wie konnte man nur so verdammt herzlos sein?
Für einen kurzen Moment schien alles um mich herum zu verblassen und ich wollte einfach nur hier weg.
Ich konnte diesen Anblick einfach nicht ertragen...
Warum brachte Brandon mich denn nicht hier weg? Er müsste doch wissen, wie es mir gerade ging?
Doch er stand nur wie angewurzelt da und bewegte sich keinen Zentimeter, als wäre er in einer Schockstarre...Plötzlich spürte ich eine Berührung an meinem Bein und richtete meinen Blick auf den Boden.
Barney stand jaulend und winselnd vor uns und brachte mich nur noch mehr zum Weinen.
Bis eben, hatte er noch bei der Leiche gelegen. Er hatte sie beschützen wollen... und er war bei ihr geblieben... bis zum Schluss.
Mit seinen großen treuen Augen schaute der Wolfshund mich an und hörte gar nicht mehr auf zu jaulen.Mit Tränen in den Augen, ging ich vor ihm in die Hocke und nahm meinen treuen Freund in den Arm.
Ich war froh, dass wenigstens er es geschafft hatte zu überleben, denn auf den ersten Blick hatte es so ausgesehen, als wäre er genauso leblos wie der Körper da neben meinem Bett, über dem sich nun ebenfalls dieses verdammt fremde Wappen befand...
Doch als ich etwas ungewöhnlich warmes an meinem linken Arm spürte, zog ich ich diesen sofort wieder zurück und schaute ihn schockiert an.
Mein ganzer linker Arm war voller Blut... Barneys Blut.
Hilfesuchend schaute ich zu Brandon hoch, doch sein leerer, emotionsloser Blick haftete noch immer auf der Leiche.
Es sah wirklich gruselig aus, wie er da stand. Es wirkte beinahe so, als hätte seine Seele seinen Körper bei dem Anblick ihres leblosen Körpers verlassen.Niemals hätte ich gedacht, dass es so schlimm werden würde...
Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber dieser Anblick ließ einen meiner grausamsten Albträume wahr werden...
Und Brandon schien es ungefähr genauso zu gehen...
Hoffentlich ging es den anderen wenigstens gut...
Noch einen solchen Anblick würden wohl weder Brandon noch ich verkraften können..."Brandon?", schluchzte ich und stand von meiner Verzweiflung gequält wieder auf, "Was sollen wir nur tun?"
"Wir bringen sie hier raus und wir werden sie angemessen beerdigen... Das ist alles, was wir noch für sie tun können... Ich hätte hier sein und sie alle beschützen müssen. Dann wäre das alles nicht passiert!", meinte Brandon mit zitternder Stimme und ich schaute ihn mitfühlend an.
"Es ist nicht deine Schuld, du...", fing ich an und legte meine Hand sachte an seine Wange.Doch Brandon drehte sich sofort weg und schnitt mir verzweifelt das Wort ab: "Doch! Es ist IMMER meine Schuld! Alle diese Leute sind nur gestorben, weil MIR jemand schaden will. Sie alle mussten nur ihr Leben lassen, weil sie für mich gearbeitet haben oder mir nahe standen!
Es wird einfach immer meine Schuld sein und das war auch schon immer so! Lyana ich habe meine Eltern auf dem Gewissen! Und jetzt das... Ich weiß nicht, wen ich noch alles verlieren muss, bis meine Feinde endlich genug haben..."Wie angekündigt ein dramatisches aber auch trauriges Kapitel.😢
Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt...
Das nächste Kapitel kommt definitiv noch dieses Jahr, ich weiß nur noch nicht genau wann.😅🙈
DU LIEST GERADE
Das Leben mit dir...
Novela JuvenilTeil 2 der Blackeyl Reihe Fortsetzung von Ich bin nicht dein Eigentum! Lyana lebt sich bei Brandon Blackeyl ein, doch sie weiß noch lange nicht alles über ihn. Als sie dann auch noch beginnt, Geheimnisse über ihre eigene Vergangenheit zu lüften, ger...