15. KAPITEL

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Und schon stand ich vor dem Grill und legte den in Weißeichenasche getauchten Dolch neben die Tür. Zum Glück stand hier draußen niemand. Jetzt machte ich die Tür auf und ließ meinen Blick durch den Grill schweifen um den Mann zu finden.

Da war er auch schon. Er stand am Billardtisch mit einer anderen Frau und hielt sein Telefon an sein Ohr. Er erkannte mich und nickte mir zu.

Daraufhin erblickte ich auch schon Nik und Kol, die bereits über mich redeten. Das konnte ich natürlich wegen meinem Vampirgehör schon hören.

"Ist das dort nicht Danielle? Ich dachte sie ist abgehauen?", fragte Kol seinen Bruder.

"Ja das ist sie. Sie war schon gestern auf dem Ball, aber sie steckt mit den Salvatores unter einer Decke", zischte Niklaus.

"Naja wie auch immer. Sie sieht jetzt noch schärfer aus als damals", sagte Kol mit einem dreckigen Grinsen auf den Lippen und erntete daraufhin nur einen Todesblick von Nik. "Sag das nochmal und ich reiße dir deine Zunge raus, Kol."

Und jetzt ging ich auch schon auf sie und kam direkt vor ihnen zum Stehen.

"Hallo Darling. Lang nicht mehr gesehen", begrüßte mich Kol immer noch mit seinem dreckigen Grinsen.

"Hallo Kol und Hallo Nik. Wir könnten jetzt reden wenn du willst", wendete ich mich an Nik, der darauf nur nickte und mir nach draußen folgte, damit der Typ Kol erdolchen kann.

"Wieso bist du damals einfach so gegangen ohne Grund und ohne uns Bescheid zu sagen, Liebes", fing Niklaus direkt an und ich konnte eine Spur Traurigkeit in seiner Stimme wahrnehmen.

"Ach tu doch nicht so Nik. Du weißt es bestimmt ganz genau!", zischte ich ihn an.

"Ich weiß nicht was du meinst, Liebes", sagte er unerwartet erstaunt und ich setzte mich auf eine Bank.

"Damals fand ich meine Mutter tot in unserer Hütte liegen. Von einem Vampir ausgesaugt. Ich vergrub sie und bin dann verschwunden, da ich nichts mehr mit eurer Familie zu tun haben wollte. Ihr wart damals die einzigen Vampire mit mir und ich war das sicherlich nicht", erzählte ich ihm und mir rollte ungewollt eine Träne über die Wange, die ich sofort wegstrich. Er bemerkte dies natürlich und legte mir einen Arm um die Schultern.

"Danielle du musst wissen, ich war das nicht und auch keiner meiner Geschwister. Diesen Abend verbrachten wir gemeinsam mit unserer Mutter und Mikael war-", doch plötzlich stockte er.

"Mikael war was?", zischte ich.

"Mikael war jagen", beendete er seinen Satz und mein Herz machte eine kurze Pause. Der Mann der damals meinen Vater ersetzte und mir das Jagen beibrachte hat meine Mutter umgebracht. Allein das zu denken verursachte einen Stich in meinem Herz, aber klang möglich.

Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, aber es gelang mir nicht und sie bahnten sich sofort den Weg über meine Wangen. Niklaus schloss mich direkt es eine feste Umarmung und ich fühlte mich nach Jahrhunderten endlich wieder geborgen, wäre da nicht dieser unglaubliche Schmerz.

"Danielle es tut mir so leid. Ich wusste es nicht. Wir wussten es alle nicht", sagte Nik und strich mir behutsam über meine Haare.

"E-Es t-tut so w-weh", schluchzte ich und ich merkte wie meine Tränen seine komplette Jacke durchnässten.

"Schhhht", flüsterte Nik und drückte mich fester an ihn, bevor er mich plötzlich los ließ und an sein Herz fasste.

Er sprang auf, brüllte mich an und man sah seine goldenen Hybridenaugen: "Was hast du getan?!" Ich stand auch auf, da er sich gefährlich vor mir aufbäumte.

"Ich- Ich-", fing ich ruhig an und wischte mir die Tränen weg, aber er packte mich sofort am Hals und hob mich hoch.

"Lass mich los", schrie ich und drehte sogleich seinen Arm einmal um, woraufhin er mich wieder runter ließ. "Du weißt ich bin stärker."

Erst sah er mich wütend an. Dann aber verschwand seine Wut und er begriff wahrscheinlich was er mir gerade antat.

"Kol...", murmelte er und verschwand in Vampirgeschwindigkeit in Richtung Grill.

After all this time || Tvd FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt