57. KAPITEL

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Alles war arrangiert.

Damon und Stefan passten auf Elena auf, die ihren kompletten Frust in die Aufgabe gesteckt hat, Katherine umzubringen.

Klaus begleitete mich zu unserem Treffpunkt, an dem das Ritual heute stattfinden sollte.

Der Mond schien hell und war kurz vor seinem Höhepunkt.

Bonnie wartete bereits am Platz des Hexenmassakers auf uns. Sie wollte das Expressionsdreieck für ihren Zauber kanalisieren. Neben ihr lag bereits der Werwolf, den Nik und ich heute Nachmittag aus dem Bayou besorgt hatten, und war in einen tiefen Schlaf versetzt. Er würde von dem Ritual und seinem Tod nichts mitbekommen. Das war meine Voraussetzung.

Bonnie war zwar nicht gerade begeistert, als sie erfuhr, dass Klaus mit dabei sein wird, aber er versprach mir sich zu benehmen. Trotzdem bemerkte ich die skeptischen Blicke, die sie ihm zuwarf, während sie alles vorbereitete.

Doch langsam aber sicher bekam ich ein flaues Gefühl in der Magengegend. Ich wusste nicht woher es kam, aber meine innere Stimme schrie mir entgegen es lieber doch sein zulassen. Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen und spielte an dem Saum meiner Jacke.

"Nik? Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob ich es wirklich tun soll." Ich sah unsicher zu ihm hoch.

"Natürlich darfst du aufgeben, Liebes. Aber tut das nicht jeder?", fragte er mit einem aufmunternden Lächeln, das mich selbst zum Grinsen brachte. "Ich werde auf dich aufpassen, wenn du mir vertraust."

"Ich wollte dir nicht mehr vertrauen, aber doch habe ich dir ständig alles erzählt. Also ja, ich vertraue dir Nik." Nun grinste er verdammt glücklich und zugleich stolz.

"Alles ist bereit, Danielle!", rief mir Bonnie zu und ich unterbrach den Blickkontakt zu Klaus. Ich atmete tief durch und machte mich auf den Weg zu ihr.

*

Bonnie fing an den Zauber zu sprechen. Ein starker Wind kam auf und ließ die Fackeln, die um und verteilt waren, hell auflodern. Ich biss mir in mein Handgelenk und ließ mein Blut in die Schüssel fließen, über die Bonnie ihre Hände hielt. Nun wanderte mein Blick zu dem Werwolf. Ich setze mich neben ihn und stieß ihn meine Hand in seine Brust. Ich entnahm ihn sein Herz und drückte dessen Blut ebenfalls über dem Gefäß aus.

Jetzt war es Zeit für das Doppelgängerblut. Langsam nahm ich die kleine Flasche aus meiner Jackentasche, öffnete sie und ließ sie nach und nach in die Schüssel tropfen. Der Inhalt fing an zu Brodeln.

Ich konnte es fühlen. Eine neue Seite von mir kam zum Vorschein. Ich fühlte mich stärker als je zuvor.

Doch plötzlich wurde mir schwummrig. Mein Herzschlag verschnellerte sich. Mein Kopf fing an zu brennen. Ich sah auf meine Hand. An ihr bildeten sich langsam graue Adern, die sich weiter an meinem Arm ausbreiteten. Mein Blick verschwamm immer mehr. Die Flasche fiel mit einem lauten Klirren auf den Boden und zersprang in tausend kleine Teile. Hilfesuchend griff ich nach Niks Hand. Auf einmal sackte ich in mir zusammen.

Klaus sah erschrocken auf mich und brachte Bonnie dazu aufzuhören den Zauber zu sprechen, doch davon bekam ich nicht mehr viel mit. Die Dunkelheit rief nach mir. Probierte mich hinein zu ziehen. Festzuhalten. Ich konnte mich nicht wehren. Sie übernahm Überhand und verschlang mich.

*

Ich wachte auf. Es war dunkel, aber zugleich hell. Ich befand mich in einer Höhle, deren Seiten mit zahlreichen Edelsteinen, die in allen Farben funkelten, besetzt waren. Ich wusste nicht wo ich war, aber ich wusste wohin ich gehen musste. Ich ging geradeaus und folgte dem schmalen Pfad, der sich durch die Höhle erstreckte.

Eigentlich sollte ich Angst haben. Ich wusste nicht wo ich war oder was gerade mit mir passiert war. Aber ich konnte einfach keine Angst haben.

Ich betrat einen neuen Raum. Er war viel heller, als der Rest der Höhle. Schon so hell, dass es mich blenden müsste, tat es aber nicht.

Vor mir tauchte ein Podest mit einem schwarzen und weißen Stein auf. Mein Gefühl sagte mir, ich solle mich entscheiden, doch wusste nicht was sie bedeuteten. Ich streckte meine Hand aus und griff nach dem weißen Stein. Er fing an so hell zu strahlen, dass ich diesmal wegsehen und meine Augen zusammenkneifen musste.

*

Nach Luft schnappend schoss ich hoch. Ich befand mich wieder bei Bonnie und Klaus, deren Blicke erschrocken auf mir lagen.

"Es hat funktioniert", murmelte Bonnie zufrieden und nahm ihre beiden Hände, die meinen Kopf umschlossen, weg.

"Was ist passiert?", fragte ich schweratmend.

"Die Hexen wussten, dass sie in deiner Verwandlungsphase die Chance hatten dich zu töten. Deswegen wollten sie unbedingt, dass du diesen Fluch brichst. Ihr Plan funktionierte fast, doch ich konnte dich in einer Art Zwischenwelt halten. Den Rest musstest du erledigen", erklärte mir Bonnie.

"Und du hast es geschafft", fügte Klaus lächelnd an. Jetzt erst bemerkte ich, dass er fest meine Hand gehalten hatte.

"Bin ich ein Hybrid?", fragte ich Bonnie und sah sie hoffnungsvoll an. Sie nickte nur.

"Los Liebes, probier es aus. Verwandle dich", kam es von Klaus. Ich konzentrierte mich fest darauf. Meine Knochen fingen an immer wieder und wieder zu brechen. Allerdings konnte ich keinen Schmerz fühlen. So verwandelte ich mich das erste mal in meine Wolfsform.
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!^^

Nur noch zwei Kapitel und dann ist dieses Buch beendet...🥴

After all this time || Tvd FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt