35. KAPITEL

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Nachdem Tyler und Caroline gestern gegangen sind, bin ich gleich schlafen gegangen. Diesmal in meinem Bett, da ich keine Lust auf Damon hatte und er mit Elena noch nicht zurück war.

Bevor Stefan heute zu Bonnie ist, um sie wegen den Geschossen zu befragen, hat er mir gesagt, dass später die Gedenkfeier für die Toten der Explosion auf der Young Farm ist und er mich später mit zur Kirche nimmt.

Hier stand ich also wieder vor meinem Kleiderschrank und kramte nach einem bestimmten Kleidungsstück. Endlich habe ich es gefunden. Er war ein enges, schwarzes Kleid, das bis zur Mitte der Oberschenkel ging. Eigentlich nichts besonderes. Danach schminkte ich mich und ließ meine Haare offen über meine Schultern fallen. Zu dem Kleid nahm ich mir noch schwarze Pumps und wartete auf Stefan.

Wir gingen zusammen zur Kirche und sahen Damon, der gerade Blutbeutel in eine Tasche stopfte. Er erkannte mich und wollte zu mir, doch ich hob nur abwehrend die Hand und verschnellerte meinen Schritt. Stefan hingegen blieb noch bei Damon.

Ich betrat die volle Kirche und tunkte zwei Finger in das Weihwasser. Immer wenn ich in einer Kirche bin, muss ich über diese Ironie schmunzeln. Ich sah, dass eine Reihe noch nicht ganz besetzt war und setzte mich hinein. Kurze Zeit später kam auch Stefan und setzte sich zu mir.

"Damon hat Elena von sich trinken lassen", berichtete er und ich konnte ihm ansehen, dass er mehr als wütend war. "Warst du deshalb sauer?" Ich nickte nur stumm. "Wieso hast du mir das nicht gesagt?"

"Ich wollte dich nicht zusätzlich belasten. Es reicht wenn ich schlecht drauf bin", antwortete ich wahrheitsgemäß.

Der Gottesdienst begann und eigentlich hätte eine April eine Rede halten sollen, war jedoch nicht hier. Also stand Elena auf und ging nach vorne. Sie sah ziemlich geschwächt aus. Damon betrat auch die Kirche und setzte sich ebenfalls zu uns. Zum Glück saß Stefan zwischen uns, sonst hätte ich für nichts garantieren können.

"Sie sieht schlecht aus", sagte Damon als er Elena betrachtete.

"Vielleicht hättest du mir sagen sollen, dass sie keine unserer Nahrungsquellen verträgt", flüsterte Stefan wütend.

"Eifersucht ist unter deiner Würde, Stefan", konterte Damon nur und ich hätte ihm dafür direkt ins Gesicht schlagen können.

"Ach leck mich, Damon", zischte Stefan und Elena begann zu sprechen.

Plötzlich hörte man ein Tropfen.

"Sag mal riechst du das?", fragte Caroline an Tyler gerichtet und wir konnten es durch das Vampirgehör ebenfalls hören.

"Blut", stellte Tyler fest.

"Keiner bewegt sich. Nicht umdrehen. Das ist eine Falle", flüsterte Damon.

Elena ging es immer schlechter und sie tat sich schwer sich zu konzentrieren. Ich blick harrte starr auf das tropfende Blut hinter uns. Stefan stand schließlich auf und lief zu ihr nach vorne und brachte sie zurück auf ihren Platz, der ein paar Reihen von uns entfernt war. Toll jetzt sitze ich hier alleine mit Damon. Ich würdigte ihn keines Blickes, sondern sah nach vorne zu dem Priester, der jetzt ankündigte, dass jetzt gesungen wird.

"Ich bin am durchdrehen", zischte Elena und klammerte sich fester an Stefan.

"Bring sie hier raus", wandte sich Matt an Stefan.

"Das geht nicht. Uns beobachtet jemand."

"Ich reiß dem Typen den Kopf ab", knurrte Damon.

"Wenn du das machst entlarvst du uns alle", wollte ihn Stefan abbringen, doch Damon ließ sich wie immer nichts sagen. Typisch.

"Ich denke das Risiko ist kleiner, wenn ich ihm, naja, den Kopf abreiße", sagte Damon.

"Hilf mir Stefan", jammerte Elena.

"Du hast 10 Sekunde bis ich mich nach alter Schule um den Neuen kümmere. 3. 2. 1.", meinte Damon und wollte gerade gehen, doch ich packte ihn am Arm.

"Das machst du nicht", zischte ich und verstärkte meinen Griff.

"Oh, die Prinzessin redet mit mir", nörgelte er.

"Halt die Klappe, Damon. Du weißt genau weshalb ich sauer bin", fauchte ich und krallte meine Nägel fester in seinen Arm.

"Elena kann von mir trinken", kam es plötzlich von Matt. "Es sieht dann so aus, wie wenn sie trauert." Gesagt, getan. Matt nahm Elena in den Arm und sie trank von seiner Halsschlagader.

Tyler unterbrach den Gesang und wollte noch ein paar Worte zu Pastor Young sagen. Ist er lebensmüde? Der Jäger erkennt ihn doch sofort. Ich lag bei meiner Vermutung richtig und Tyler bekam einen Pfahl in den Bauch geschossen. Sofort schrien alle und flüchteten aus der Kirche. Ich rannte nach vorne und Caroline zog ihm gerade den Pfahl heraus.

"Den scheiß Kerl bring ich um", knurrte
Tyler.

"Damon ist schon dabei", meinte Stefan.

"Ich muss ihm helfen", kam es von mir und wollte gehen. Auch wenn ich total sauer bin, habe ich trotzdem das Verlangen diesen Idioten zu retten.

"Nein", sagte Stefan und stellte sich mir in den Weg.

"Stefan, ich schaffe das", erklärte ich ihm und schob ihn sanft zur Seite. Danach rannte ich nach draußen.

"Damon!", rief ich und suchte das vordere Gelände der Kirche nach ihm ab. Ich fand ihn. Er lag am Boden und der Jäger floh gerade mit dem Auto.

"Au", stöhnte er, als ich bei ihm ankam. Ich streckte ihm meine Hand entgegen und wollte ihn hochziehen. Dann schlug ich ihm jedoch mit meiner Faust direkt ins Gesicht.

"Verdammt, wofür war das denn?", keuchte er und hielt sich seine Wange.

"Das weißt du ganz genau", entgegnete ich und ging zurück ins Anwesen.

Ich ließ mir ein Bad ein und las dabei ein Buch. Das Wasser kühlte nach einiger Zeit ab und ich stieg aus der Wanne. Danach zog ich mir etwas Bequemes an und sah auf mein Handy.

"Komm zu Schule. -Stefan", las ich und nahm mir gleich meine Jacke und machte mich auf den Weg. Dort angekommen saßen dort Matt, Caroline, Elena und Jeremy an einem Tisch. Kurz nach mir kamen auch Bonnie und Damon.

"Stefan was machen wir hier?", fragte ihn Damon genervt.

"Wir bringen die Trauerfeier zu Ende. Wir alle haben in jüngster Zeit etwas verloren. Wir glauben, wir sind abgestumpft, wir verdrängen es und machen Späße, wir ignorieren unsere Gefühle und lassen die Trauer nicht zu", erklärte Stefan.

"Und jetzt zündest du Laternen an", schmunzelte Damon, als Stefan eine Papierlaterne aus einer Tüte holte.

"Ja, wir müssen das machen", antwortete Stefan ernst.

"Was wir müssen, ist mehr über den Jäger herauszufinden. Wir haben Wichtigeres zu tun", sagte Damon.

"Nein. Nicht heute Nacht", erwiderte Stefan und Damon seufzte nur.

"Die hier ist für meinen Onkel Zac, für meine Freundin Lexi und Alaric", sagte Stefan und zündete die Laterne an. Anschließend gab er mir das Feuerzeug. Ich nahm mir eine Lampe und machte sie an.

"Die hier ist für meine Mutter und meinen Vater", meinte ich und gab das Feuerzeug an Caroline weiter. So machte es seine Runde bis es bei Damon ankam.

Er hob nur abwehrend seine Hände und knurrte: "Vergiss es. Sowas mach ich nicht." und ging.

Elena war die Letzte und als sie fertig war, ließen wir die Himmelslaternen aufsteigen.

After all this time || Tvd FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt