Auf ganzem Weg

Chapter 1

Naja, auch bei dem letzten Teil will ich vorher ein paar Worte sagen/schreiben.
Habe jetzt eine Woche etwas Pause gemacht, kaum was geschrieben und einfach ein bisschen den Sommer genossen... Naja, jeden Tag früh aufstehen kann man eigentlich nicht Pause nennen, aber habe ja früh Schluss gehabt😂🙈
Jetzt geht's aber endlich weiter mit dem letzten Teil von Mira und Wincent❤️
LG Emma💕🙈

-SICHT WINCENT-
Die Tage in Berlin vergehen ziemlich schnell. Nur habe ich jetzt erstmal den längsten Tag von allen vor mir. Zuerst geht es jetzt zum Frühstücksfernsehen. Dann noch abends ein Interview und gegen drei Uhr nachts fahre ich dann nach Köln. Mira ist mir endlich eine Erklärung schuldig. Was war gestern Abend bitte bei denen los? Ich hab nur ne Nachricht bekommen, dass Lukas sie endlich zum Arzt schleppen konnte, aber genauere Angaben hab ich auch noch nicht. Mira hat mir nur geschrieben, dass sie mir morgen alles genauer erklärt und dass es ihr gut geht. Ihr Glück, dass Lena mir das ganze bestätigt hat. Wahrscheinlich wäre ich sonst noch im selben Moment ins Auto gestiegen und nach Köln gefahren.
Jetzt muss ich mich aber wirklich erstmal auf den kleinen Auftritt mit Manu und Benni hier konzentrieren. Wir spielen zwei Lieder in der Akustikversion. Einmal 'Glaubst an mich' und dann noch 'Nur ein Herzschlag entfernt'.
Gerade hocken wir noch zu viert im Backstage und ich warte darauf, dass Mira mir endlich antwortet. Klar, es ist jetzt noch recht zeitig, aber bis vor einer Minute hat sie noch geantwortet. Jetzt ist sie online, hat meine Nachricht gelesen, antwortet mir aber nicht mehr.
»Sorry, hier geht grad alles drunter und drüber. Lena und ich gehen nachher mal in die Stadt«
»Noch mehr shoppen🙄«
»Nein, so kann man das nicht sagen😂❤️«
»Ah ja, ich muss dann mal«
»Viel Spass😘«

Nachdem wir unseren ersten Song gespielt haben, sitzen wir drei mit der Moderatorin an einem weihnachtlich geschmücktem Tisch.
"Jetzt ist ja so die Zeit, wo alles geschmückt ist und alles leuchtet und glänzt. Wie sieht das denn bei euch zuhause aus?"
"Wir schmücken schon, aber jetzt nicht wirklich doll. Baum, Kranz, die ein oder andere Figur und sonst steht die Familienzeit eigentlich im Vordergrund" antwortet Manu.
"Bei uns ist alles voll mit Deko" lacht Benni "Der Garten, im Haus, alles ist geschmückt."
"Na wir sind da eher ein Zwischending. Beziehungsweise, dank meiner Frau gibt es überhaupt Deko. Also nicht krass übertrieben oder so. Aber ohne sie wäre bei mir wahrscheinlich nichts geschmückt."
"Aber Weihnachten ist bei euch auch die Familienzeit?"
"Definitiv. Familie ist bei uns allen glaub ziemlich grossgeschrieben" antworte ich.
"Die Familie ist ja auch ein wichtiger Halt im Leben. Der bist du auch sehr dankbar. Zu diesem wunderschönen Song kommen wir gleich nochmal... Ähm... Stichwort: Konzerte. Ihr wart gerade auf Tour. Wie sieht das nächstes Jahr aus?"
"Ja, die Daten der Sommertour werden bald veröffentlicht und sollten, soweit nicht noch irgendwas unvorhersehbares dazwischenkommt, genau so stattfinden."
"Würdest du denn eine Tour absagen?"
"Das ist ehrlich gesagt eine recht schwierige Sache. Komplett absagen, würde ich denke nicht, aber wenn es wirklich einen Grund gibt, dann würde ich die Konzerte irgendwie verlegen. Absagen kann ich persönlich gar nicht ab. Es sind ja auch nicht nur die Fans, die sich freuen. Wir sind mindestens genauso aufgeregt."
"Können wir uns vorstellen, ist wahrscheinlich für euch alle verdammt cool, auf diesen grossen Bühnen vor den teilweise knapp 10.000 Leuten zu spielen."
"Definitiv, das ist für jeden ein grosses Privileg" meint Manu.
"Vor allem ist das ja auch teilweise so, dass manche Leute hauptsächlich wegen Benni kommen, oder die grössten Fans von meinen beiden Tourmanagerinnen sind, oder die Lichttechniker total feiern."
"Kam es schonmal vor, dass du mit jemandem aus deinem Team unterwegs warst und du wurdest gar nicht erkannt, sondern deine Begleitung?"
"Ja, das kam schon das ein oder andere Mal vor. Hauptsächlich, wenn ich mit meiner Frau unterwegs bin."
"Kannst du ein Beispiel nennen?"
"Oh Gott... Ähh... Wir sind einmal abends in Berlin zurück nach Hause gelaufen, es war schon etwas dunkel und auch recht kühl, weswegen wir auch alle ziemlich dick eingepackt waren und ich somit auch eigentlich nicht weiss, wie man sie so erkennen konnte. Wir waren vorher bei Freunden zum Geburtstag und sind dann eben zu viert zu uns nach hause gelaufen. Auf jeden Fall mussten wir dann mal kurz stehen bleiben, ich weiss gar nicht mehr, warum, und da wurde Mira angesprochen, ob sie ein Foto zusammen machen könnten. War übrigens auch verdammt lustig, weil auch unsere Freunde, die dabei waren, für die Fans keine unbekannten Gesichter sind und irgendwie hat die kleine Gruppe nur Mira erkannt. War ziemlich lustig."
"Aber du hast dich am Ende noch zu erkennen gegeben, oder?"
"Ja, hab mich dann als Fotograf angeboten" lache ich.
"Wurdet ihr auch schonmal auf der Strasse angesprochen?"
"Also ich nicht so wirklich, nur nach nen paar Konzerten, wenn wir nochmal aus dem Backstage raus sind" antwortet Manu.
"Ich schon, bin zu auffällig" lacht Benni leicht und deutet auf seine Friese.
"Na bei euch beiden liegt es hauptsächlich an den Haaren" meint Manu.
"Ja, aber meine Frau hat mir verboten, dass ich sie wieder abrasiere."
"Fand sie damals nicht so lustig?"
"Naja, ich hatte es ihr im Videochat gezeigt und sie hatte ihr heisses Getränk fast auf ihren damaligen Kommilitonen gespuckt. Ich hab mich vor lachen kaum noch einbekommen. Im Endeffekt hat sie sich damit irgendwann anfreunden können, aber sie wuschelt viel zu gerne."
"Haha... Kann ich mir aber vorstellen. Also wir haben ja vorhin davon gesprochen, wie wichtig dir deine Familie ist. In deiner letzten Single bedankst du dich ja auch bei ihnen. Insbesondere gehst du dabei auf deine Mutter, deine Grosseltern, deine Schwester, Ehefrau, Freunde und auch deine Fans ein. Du bedankst dich, dass sie immer hinter dir standen und auch noch immer hinter dir stehen. Und den spielt ihr auch jetzt nochmal für uns."
Wir bewegen uns also wieder hinter Mikros, Gitarre und Keyboard und spielen das Lied.
Ich mag dieses kleine Set irgendwie. Das hat definitiv was.

Nachdem ich mich nochmal für vier Stunden hingelegt habe, um wenigstens ein wenig Schlaf abzubekommen, räume ich meine Taschen ins Auto und stelle mein Navi ein. Zwischendurch werd ich wahrscheinlich nochmal eine kleine Rast machen und dann gegen 9 Uhr in Köln bei Mira sein.
Nur hätte ich ja nicht im Ansatz erahnen können, was mich in Köln erwartet. Wahrscheinlich wäre ich schon länger bei meiner Frau gewesen, hätte ich es gewusst.