Auch den gestrigen Tag haben wir entspannt verbracht. Jetzt sitzen wir im Auto und sind auf dem Weg nach Hause. Zumindest dachte ich das in den letzten 45 Minuten noch. Nur hat Wincent dafür gerade die komplett falsche Auffahrt genommen.
"Ich weiss, du willst bestimmt einfach nach Hause in deine eigenen vier Wände, nur sind das gerade unsere letzten Wochen zu zweit für die nächsten Jahre. Vier Tage weg von allem könnten uns also vielleicht doch nochmal guttun."
"Das ist wirklich verdammt süss" schmunzle ich und sehe Wincent einfach etwas von der Seite an.
"Nicht sauer, dass du dich noch nicht nach Hause kannst?"
"Ich soll sauer sein, weil ich noch ein paar Tage allein mit dir hab? Ich kann bestimmt, ich hab aber eigentlich keine Lust, sauer zu sein."
Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und konzentriert sich weiter auf die Strasse.Nach ein paar Stunden und drei Zwischenstopps parkt Wincent das Auto vor einem kleinen Haus in Strandnähe. Drinnen legen wir allerdings nur schnell unsere Sachen ab und inspizieren alles nur recht kurz, um direkt nochmal kurz einkaufen zu fahren und danach erstmal einen kleinen Spaziergang am Strand zu machen.
Dabei nimmt Wincent auch eine kurze Story auf, während wir im Sand sitzen. Man sieht nur das Meer und unsere Füsse im Sand.
Ich lehne derweil an Wincents Brust und schliesse einfach mal meine Augen.
"Hey, nicht einschlafen" lacht Wincent dann und stupst mich leicht an.
"Ich schlafe doch gar nicht" schmunzle ich und öffne meine Augen langsam wieder, um Wincent anzusehen.
Er lächelt mich an und haucht mir einen Kuss auf die Stirn, bevor uns doch langsam wieder auf den Rückweg machen. Und mit langsam meine ich wirklich im Schneckentempo. Ich bin echt zu schwanger für irgendwelche Sprints und schnell laufen gehört auch nicht mehr wirklich in mein Spezialgebiet.
Somit spazieren wir langsam zurück zu dem kleinen Ferienhaus.
Dort mache ich mich endlich einmal daran, alles zu erkunden. Es hat ziemlich Ähnlichkeit mit dem kleinen Haus am See, wo wir unsere Flitterwochen verbracht haben. Unten gibt es einen grösseren Bereich mit Wohnecke, Küche, Esstisch unter der Treppe und Flurbereich mit Garderobe und ein kleines Badezimmer. Die Treppe ist quasi mitten im Raum und führt direkt ins Schlafzimmer, was, im Gegensatz zu unserem Haus in den Flitterwochen, einfach nur eine Art Ebene mit Geländer, von welchem man eigentlich nur runter auf die Couch und ein bisschen auf die Terrasse draussen schauen kann. Hier steht einfach nur ein grosses Bett, ein Sessel und ein Kleiderschrank. Das alles wird mit einer riesigen Fensterwand, von der man auf ein weites Feld schauen kann. Die Terrasse ist an sich recht klein. Einfach ein kleiner Tisch, Bank und Stühle, welche gut geschützt durch ein paar Hecken auf grüner Wiese stehen.Am Morgen wache ich langsam auf, da mir die Sonne direkt ins Gesicht scheint. Ich drehe mich also etwas umständlich auf die andere Seite und sehe plötzlich direkt in zwei rehbraune Augen.
"Guten Morgen" schmunzle ich leicht.
"Guten Morgen, mein Engel" brummt Wincent mit rauer Morgenstimme.
Er zieht mich vorsichtig in seinen Arm und küsst mich zärtlich.
"Happy Birthday" murmelt er gegen meine Lippen und verschliesst sie dann wieder mit seinen.
Viel zu schnell löst er sich dann aber wieder von mir und steht auf. Erst jetzt bemerke ich, dass er anscheinend schon länger wach ist.
"Kommst du?" schmunzelt er und streckt die Hand nach mir aus.
Ich setze mich also langsam auf und strecke mich etwas, bevor ich Wincents Hand nehme und richtig aufstehe. Vorsichtig zieht er mich nochmal zu sich, bevor wir runtergehen.
"Gott bist du süss" lache ich dann, als ich den gut gedeckten Tisch auf der Terrasse sehe.
"Ich liebe dich" flüstert er leise und haucht mir einen Kuss auf die Wange "Und können wir jetzt bitte endlich essen? Ich hab unglaublichen Hunger!"
"Wieso hast du mich nicht eher geweckt?"
"Meine schwangere Frau an ihrem Geburtstag nicht ausschlafen lassen? Sorry, ich bin ein Gentleman."
Er schiebt mich dann zum Tisch, wo wir uns setzen und erstmal entspannt frühstücken.
"Wann hast du das bitte gemacht?"
"Während du noch tief und fest geschlafen hast" schmunzelt er und trinkt etwas von seinem Kaffee.
Wir essen also entspannt auf und diskutieren dabei aus, was wir heute machen. Dabei bringt Wincent mich natürlich so oft zum lachen, sodass wir fürs Frühstück fast zwei Stunden brauchen.
Als wir dann gerade dabei sind alles abzuräumen, klingelt mein Handy. Schmunzelnd nehme ich den Anruf entgegen und werde prompt zum Geburtstag beglückwünscht.
"Alles liebe zum Geburtstag, Schwesterherz!"
"Danke" lache ich leicht.
"Also, was habt ihr jetzt noch vor?"
"Nicht viel. Wir wollen nur an den Strand. Ich darf ja kaum einen Finger krümmen."
"Dann hab einen schönen Tag... Ja... Schwesterchen, Timo will dich auch nochmal sprechen."
"Heyyy, Geburtstagskind! Alles gute, Kleines!"
"Kleines?! Ich bin 26!"
"Fuck bist du alt."
"Ha Ha! Wie witzig... Idiot."
"Haha, hab einen schönen Tag."
"Danke" schmunzle ich.
Wir legen dann auf und ich wende mich wieder Wincent zu, welcher seit zwei Minuten in der Tür steht.
"Ich hab noch was für dich" lächelt er, nimmt meine Hand und zieht mich etwas zu sich ran, bevor er mir das silberne Armband mit dem W, dem kleinen Herzanhänger mit hellblauem Stein und einem weiteren kleinen Infinity Symbol um mein rechtes Handgelenk macht.
"Es ist wunderschön" lächle ich und ziehe Wincent zu mir, um ihn gefühlvoll zu küssen.
Wincent erwidert diesen zwar, löst sich aber doch recht schnell wieder.
"Wir haben heute noch ganz viel Zeit für sowas. Jetzt fahren wir erstmal an den Strand" murmelt er und küsst mich nochmal kurz, bevor er nach oben verschwindet.
Ich gehe erstmal ins Badezimmer entspannt duschen, bevor ich mich in ein Handtuch wickle und ebenfalls nach oben gehe, wo Wincent gerade noch dabei ist, die Strandtasche zu packen.
Ich suche mir also einfach meinen dunkelgrünen Bikini mit den Golddetails aus meiner Tasche raus und ziehe mich dann an.
Als ich meinen Bikini anhabe, betrachte ich mich einmal kurz im Spiegel. Eigentlich ist es ja auch egak, wie schön der Bikini ist. Mit dieser Monsterkugel ist es einfach fast unmöglich, sich attraktiv zu fühlen.
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Auf ganzem Weg
FanfictionDies ist der 3. und letzte Teil der Buchreihe rund um Mira und Wincent. Im Grunde genommen gibt es hier nicht gross etwas zu erklären. Der 1. und 2. Teil sollte definitiv zuerst einmal gelesen werden, da die Handlungen zusammenhängen. Vor allem vom...