Den Dienstag verbringen wir vormittags ganz entspannt. Wir frühstücken gemeinsam und fahren danach erstmal einen Baum kaufen. Dieser wird erstmal draussen im Schuppen gelagert und morgen dann aufgestellt. Ausserdem waren wir auch nochmal für Freitag einkaufen.
Nachdem wir alles eingeräumt haben, setzt Wincent sich nochmal an seinen Laptop, um sich irgendwelche Demos anzuhören, während ich mich daran mache, die Wäsche, welche ich heute Morgen angestellt hatte, aufzuhängen.
Als das erledigt ist, lasse ich mich unten auf dem Sofa fallen. Auf dem Rücken liegend, schreibe ich etwas mit Lena und schaue immer mal wieder zu Wincent rüber, welcher ganz konzentriert auf seinen Laptop schaut und immer wieder etwas tippt.
»Wir fahren jetzt demnächst los zu meinen Eltern«
»Ich wünsch euch viel Spass«
»Danke, was macht ihr heute noch?«
»Nicht viel, später geht es dann noch zu Angela und Shay zum Abendessen. Morgen müssen wir dann ja schon wieder früh raus«
»Schreib mir dann mal kurz, wie es eurem kleinen Wunder geht💕«
»Mach ich😂💕«
"Schatz, kannst du mal kurz kommen?"
"Ja."
Ich schalte mein Handy also aus und lasse es auf dem Sofa liegen, während ich zu Wincent an den grossen Esstisch gehe. Wincent zieht mich auf seinen Schoss und versteckt sein Gesicht in meinen Haaren.
"Was ist los?" lache ich leicht.
"Ich komm irgendwie nicht weiter" murmelt er.
"Und da kann ich dir wie helfen?"
"Keine Ahnung, sei einfach ein bisschen hier."
Man ist der schon wieder kuschelbedürftig. Aber ich geniesse es.
"Wir müssen dann aber demnächst los" murmle ich irgendwann, nach einem kurzen Blick in die Küche auf die Uhr.
"Müssen wir?"
"Haha... Hey komm, freust du dich nicht, Shay und deine Mum in die Arme zu schliessen?"
"Natürlich freu ich mich! Nur ist das gerade ziemlich bequem."
"Wir können auch später noch kuscheln. Ich mach mich fertig" schmunzle ich und drücke Wincent noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich nach oben gehe und meine Jogginghose gegen eine schwarze Jeans wechsle. Das schwarze Jerseyshirt hatte ich vorhin gar nicht mehr gewechselt und somit mache ich mir meine Haare nur nochmal frisch zusammen, bevor ich wieder nach unten gehe.
Wincent hat seinen Laptop inzwischen geschlossen und sich aufs Sofa gepflanzt.
"Schatz, kommst du?"
"Ja" meint er nur kurz und schreibt noch irgendwas fertig.
Ich gehe in der Zwischenzeit schonmal in den Flur und ziehe mir meine Schuhe und meine Jacke an. Als dann auch Wincent sich fertig angezogen hat, verlassen wir unser Haus und setzen uns ins Auto.
"Hast du dein Handy?" schmunzelt Wincent dann, als er die Auffahrt verlassen hat.
"Och nööö" stöhne ich auf.
"Ich hab es eingesteckt" lacht mein Mann dann.
"Du hättest mich auch einfach so dran erinnern können... Danke."
"Immer gerne... Nur sag nie wieder, dass ich ohne dich aufgeschmissen wär. Du genauso, ohne mich!"
"Ja, meinetwegen... Wo hast du mein Handy jetzt eigentlich?"
"In meiner Hosentasche... Du, wann müssen wir morgen eigentlich in der Stadt sein?"
"Also den Termin hab ich um acht."
"Ach du."
"Ich kann auch alleine fahren."
"Vergiss es! Ich komme ja wohl schön mit!"
"Haha... So viel wird man aber noch nicht erkennen können."
"Ist mir egal. Du trägst mein Kind im Bauch."
"Dann müssen wir so gegen halb acht losfahren."Am nächsten Morgen weckt mich ganz klassisch die Übelkeit. Gerade geht es noch und in Wincents Armen ist es grade auch einfach nur bequem. Ich schliesse meine Augen also wieder und versuche einigermassen ruhig zu atmen. So verschwindet meine Übelkeit auch tatsächlich ein wenig.
Kurz bleibe ich noch liegen, bis ich dann doch gegen kurz vor sieben aufstehe, mir Klamotten aus dem Schrank nehme und ins Bad verschwinde. Ich gehe schnell duschen und ziehe mich dann an. Meine Haare binde ich locker zu einem Messi-Dutt hoch und gehe dann nach unten. Für mich setze ich Teewasser auf und für Wincent schalte ich die Kaffeemaschine an. Dazu mache ich auch gleich noch die Terrassentür auf, damit der ganze Kaffeeduft direkt nach draussen kommt. Darauf habe ich gerade echt keine Lust.
"Morgen" kommt dann auch Wincent in die Küche getrottet.
Er drückt mir einen Kuss auf die Wange und geht direkt weiter zu seinem Kaffee.
"Fuck ist das hier kalt" murmelt er dann.
"Könnte erstens an deinem Outfit und zweitens der offenen Terrassentür liegen."
"Warum ist die überhaupt offen?"
"Da schau mal, was du in der Hand hast."
"Kaffee."
"Genau und davon wird mir gerade echt verdammt schlecht."
"Trotzdem hast du mir einen gemacht?"
"Ohne deinen Kaffee bist du früh morgens echt unerträglich. Jetzt trink aber aus und mach dich fertig. In zehn Minuten müssen wir los."
"Schon unterwegs."
Mit der Tasse verschwindet er wieder nach oben. Entspannt trinke ich noch meine Tasse Tee aus und dann kommt Wincent auch schon wieder nach unten. Seine leere Tasse stellt er in die Spülmaschine. Er ist total hippelig und aufgeregt.
Auf seinen Lippen liegt ein Dauergrinsen und er schafft es nicht auch nur eine Sekunde still zu stehen.
"Okay, Schatz!" halte ich ihn dann fest, als er ziemlich eilig aus der Küche verschwinden will "Beruhige dich mal. Es ist nichtmal ein grosser Termin oder so. Meine Ärztin will nur schauen, wie es dem Kind geht."Bei meiner Frauenärztin angekommen, fühlt Wincent sich dann glaub doch ein wenig Fehl am Platz. Im Wartezimmer sind zwar nicht viele, aber die drei Damen schauen uns wissend an. Na toll!
Ich werde dann zum Glück recht zeitnah aufgerufen und wir betreten das Behandlungszimmer.
"Frau Weiss" lächelt meine Ärztin und gibt mir die Hand "Ach und Sie sind dann Herr Weiss. Da sind also die Termine, bei denen die Gatten gerne mitkommen."
"Haha... Wenn Sie wüssten."
"Na dann nehmen Sie mal Platz."
Zuerst unterhalten wir uns ein wenig, wie es mir bis jetzt ging. Natürlich bin ich dabei ehrlich und sage, dass es mir in den letzten Wochen nicht gerade gut ging, da ich auch viel Stress hatte. Währenddessen inspiziert sie meinen Mutterpass haargenau und runzelt auch kurz ein wenig die Stirn, als sie das Ultraschallbild betrachtet.
"Okay, dann wollen wir doch mal schauen" lächelt sie dann.
Während meine Ärztin konzentriert auf den Bildschirm schaut, hält Wincent meine Hand.
"Oh Gott" murmelt sie dann, was sowohl mich als auch Wincent hellhörig werden lässt.
DU LIEST GERADE
Auf ganzem Weg
FanfictionDies ist der 3. und letzte Teil der Buchreihe rund um Mira und Wincent. Im Grunde genommen gibt es hier nicht gross etwas zu erklären. Der 1. und 2. Teil sollte definitiv zuerst einmal gelesen werden, da die Handlungen zusammenhängen. Vor allem vom...