Gedanklich machte ich mir eine Notiz Kim einen Arschtritt zu verpassen, wenn sie wieder nüchtern war. Diese kleine Kröte hatte auch nichts anderes zu tun, als sich in mein Leben einzumischen. Vorzugsweise in mein Liebesleben.
Trotzdem lieferte es mir eine gute Steilvorlage, um Freya wieder ein Stück näher zu kommen. Also setzte ich ein verlegenes Lächeln auf und zuckte mit den Schultern. „Darf ich mich nicht freuen?"
Warum auch immer, schien sie meine offene Reaktion zu überraschen.Ihre schönen grünen Augen weiteten sich ein wenig und ihre Wangen färbten sich rot.
„Doch ... natürlich darfst du das. Aber-"
„Na dann ist doch alles geklärt." Ich schnappte mir Freyas Hand und zog sie hinter mir her. „Amanda, Conner ist mit Jax in der Küche, er wird sich freuen dich zu sehen."
„Chase! Das ist nicht dein Ernst, ich will den Idioten gar nicht sehen", rief sie mir hinterher, machte aber keine Anstalten uns zu folgen, sondern schaute sich suchend nach der richtigen Tür um.
„Sie will ihn sehen, sie weiß es nur noch nicht", kicherte Freya und löste unsere Hände voneinander, als wir das Wohnzimmer betraten.
Ihr Blick glitt über die überschaubare Masse von Menschen, es waren vielleicht vierzig Leute hier, wenn überhaupt. Die meisten standen in kleinen Gruppen zusammen, unterhielten sich und schlürften gemütlich ihre Becher leer.
„Hast du uns zu einem Kindergeburtstag eingeladen?", fragend zog sie ihre Augenbrauen zusammen, aber ich konnte den Schalk in ihrer Stimme hören.
„Eine gute Frage, ich bin noch dabei heraufzufinden was genau das hier ist. Eine Party ja offensichtlich nicht, aber ich denke ein Kindergeburtstag ist es auch nicht. Dann gäbe es immerhin Kuchen und vielleicht sogar eine Pinata!"
„Oh ja, eine Pinata würde das ganze ziemlich aufwerten", sagte sie lachend und tippte sich dann nachdenklich ans Kinn, „Noch ein paar Luftballons und einen Clown vielleicht?"
„Du sprichst mir aus der Seele, Prinzessin."
Mason winkte uns von der Couch aus zu, ein übergroßes Grinsen zierte seine Lippen als er uns erblickte.
Zögerlich wank Freya ihm zurück und schaute dann zu mir hinauf. Sofort hatte sie all meine Aufmerksamkeit.„Sollen wir zu ihm rüber gehen?" Ihre Stimme war leise und ihre Hände wischten immer wieder über ihre Oberschenkel.
„Wenn du das möchtest?" Meine Gedanken schweiften kurz zu unserem letzten Treffen ab, wo sie mir erzählt hatte, dass es ihr schwer fällt sich neuen Leuten zu öffnen. Mason hatte sie zwar schon ein paarmal gesehen, aber miteinander geredet, hatten sie meines Wissens nach noch nie wirklich.
„Wir können aber auch woanders hingehen!", schob ich deswegen eilig hinterher und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Ein kleiner Teil von mir wünschte sich sogar, dass sie mit mir alleine irgendwo hingehen wollte.
Nicht nur, weil mein früherer Plan Freya nicht zu sehr in meinen Freundeskreis zu integrieren, zwar ziemlich beschissen lief, aber trotzdem noch irgendwie vorhanden war - nein, ich fand die Vorstellung noch ein wenig Zeit mit ihr allein zu verbringen, wirklich schön.„Nein, nein! Wir können ihn doch nicht einfach allein dort sitzen lassen." Dieses Mal ergriff Freya meine Hand und zog mich hinter sich her, zu dem gemütlichen roten Sofa das mitten im Raum stand.
„Hey." Mit einem schüchternen lächeln blieb sie vor Mason stehen, sah kurz zu mir herüber und wandte sich dann wieder meinem Mitbewohner zu. „Macht es dir was aus, wenn wir uns zu dir setzen?"
Begeistert schlug Mason ein paar Mal auf den freien Platz neben sich. „Ich wäre beleidigt, wenn ihr es nicht tuen würdet!"
Als sie sich zu Mason aufs Sofa setzte, ließ sie meine Hand wieder los und wandte sich komplett meinem Mitbewohner zu. Ein kleiner Stich in meiner Brust ließ mich zusammenzucken, bevor ich mich neben Freya niederließ.
„Ich habe mich letztes Mal, als du bei uns warst, gar nicht vorgestellt. Ich bin Mason und wie du weißt teile ich mir eine Wohnung mit unserem guten Chase und Conner. Also gehe ich davon aus, dass wir uns demnächst öfter sehen."
Freya ergriff die Hand, die er ihr anbot und stellte sich auch nochmal kurz, als Bekannte von mir vor.
Tz, Bekannte. Bekannte schleppen dir kein Sofa hoch in die Wohnung, nachdem sie diese ein paar Nächte vorher gestrichen haben.Mit der Zeit wurde Freya immer entspannter, lachte herzhaft über Masons versaute Witze und unterhielt sich zum Schluss ziemlich angeregt mit ihm über einen Professor, den sie wohl beide kannten.
Damit war klar, sie hatte wohl nicht gelogen, als sie meinte sie müsste Leute einfach nur kennenlernen damit sie ihnen ihr wahres Ich zeigen konnte.
Mason machte es einem jedoch auch nicht wirklich schwer ihn zu mögen. Er war durch seine lustige Art einfach prädestiniert dafür, sich in die Herzen anderer Leute zu schleichen.
Also wunderte es mich nicht, dass Freya ihm schon nach ein paar gemeinsamen Minuten gegenüber so offen war, wie sie es eben konnte.
Doch so sehr ich mich für die beiden freute, dass sie sich so herzlich unterhielte, kam ich mir irgendwann vor wie das fünfte Rad am Wagen.
Ich möchte nicht so weit gehen, dass ich eifersüchtig auf Mason war aber es nervte mich mit der Zeit, dass die Brünette neben mir keinen Gedanken mehr an mich zu verschwenden schien. Ich hatte sie schließlich eingeladen, da konnte sie sich auch wenigstens mit mir unterhalten!
Gerade wollte ich mich ins Gespräch einmischen, da wurde die Musik runtergedreht und Carl bat lautstark um Aufmerksamkeit.
„So, damit die Party etwas in Schwung kommt, haben Kim und ich uns überlegt, dass wir ein paar schöne Runden Wahrheit oder Pflicht spielen könnten! Wer Lust hat, kann sich gerne zu uns auf die Terrasse gesellen!"
Nachdem seine kleine Ansprache beendet war, wurde die Musik wieder ein wenig hoch geregelt. Einige der Partygäste tuschelten kurz und erhoben sich, um Carl nach draußen zu folgen.
„Der Kindergeburtstag geht in die Zweite Runde", flüsterte Freya mir lachend ins Ohr.
Beinahe wäre ich erschrocken zurückgezuckt. Ich hatte nicht bemerkt, wie sie sich meinem Gesicht genähert hat aber jetzt wurde mir ihre Nähe schlagartig bewusst.
Es war untypisch für mich, rot zu werden aber irgendwie kochte jetzt das Blut in meinen Wangen, während ich ihre Lippen noch ganz nah an meinem Ohr spürte. Ihr warmer Atem schlug gegen meine Ohrmuschel und sorgte für einen angenehmen Schauer auf meinen Armen.
„Alles okay?" Rasch entfernte sich Freya von mir und musterte mich kurz. Sie hatte wahrscheinlich eine sarkastische Antwort oder einen zynischen Kommentar erwartet aber mein Mund war gerade so verdammt trocken, dass ich nur ein Nicken zustande brachte.
Mason, der hinter Freya saß und das ganze beobachtete, biss sich derweil seine Unterlippe kaputt, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen.
Wenigstens er hatte Spaß an der Sache.„Sag mal, wollen wir nicht auch raus gehen? Wir wollten Kim doch im Auge behalten", fragte Freya schließlich und rückte noch ein bisschen weiter von mir ab.
Unwillkürlich zuckten meine Finger, um sie zurück zu mir zu bringen. Hoffentlich hatten sie und Mason es nicht gesehen.Mein Blick glitt zurück zu der Brünetten, die sich gerade den Ausschnitt ihres Tops zurecht zog. „Klar, du hast recht. Ich hol die anderen aus der Küche."
„Nein, lass nur. Ich will mir sowieso noch was zu trinken holen. Ich sag ihnen Bescheid." Mit einer schnellen Bewegung war Freya auf den Beinen und schaute uns beide fragend an. „Wollt ihr auch noch was?"
„Ein Bier wäre super", orderte Mason und hielt ihr seinen leeren Becher entgegen.
„Misch mir was zusammen", auch ich reichte ihr meinen leeren Becher, bevor sie sich schnell in Richtung Küche verzog.
"Ich mag Freya", murmelte Mason, während er das Mädchen weiterhin mit seinen Augen verfolgte.
Shit Mason, ich auch.
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Your Choice
Dla nastolatków"Ich mag es nicht, dass andere Typen dich anschauen, als würdest du ihnen gehören", flüsterte ich leise, verharrte weiterhin in meiner Position. Mehr als zufrieden bemerkte ich, wie ihr Körper von einem leichten Schauer geschüttelt wurde und ihr Ate...