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#ungebumsteJungfer

<<There is always a wild side to an innocent face.>>

Ein paar Minuten später, befand ich mich tatsächlich auf der kleinen Terrasse hinter Carls Haus und diskutierte allen Ernstes darüber, ob wir eine nicht knutschen Regel einführen sollten. Ich weiß, ich wiederhole Kim an dieser Stelle, aber warum zur Hölle spielt man dieses Spiel dann?!

„Meine Fresse, jetzt benimm dich nicht, wie ein ungebumste Jungfer und lass uns anfangen!", unterbrach Jax irgendwann das Mädchen, welches vehement versuchte die anderen von der Regel zu überzeugen.

„Wie hast du mich gerade genannt?", zischte sie und warf einen Todesblick in die Richtung meines Kumpels.
Dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern und erwiderte ihren Blick, mit genau der gleichen Intensität. „Eine ungebumste Jungfer. Und so wie du dich hier gerade anstellst, bis du wahrscheinlich nicht nur ungebumst sondern auch noch ungeküsst."

„Wie kannst du-"

„Halt die Klappe Kleine, wir wollen anfangen. Wenn du Schiss hast, dann geh zurück zu der Kinderparty im Wohnzimmer und lass die Erwachsenen spielen", unterbrach sie Amanda schlussendlich und verdrehte genervt die Augen.

Für gewöhnlich war es nicht ihre Art so ‚ausfallend' zu reagieren aber Conner und dieses ganze Event hatten ihren Gedultsfaden wahrscheinlich schon gefährlich straff gespannt.

„Gibs ihr Amanda!", kicherte Kim von der anderen Seite und prostete ihr mit ihrem Becher zu. Wo hatte sie den eigentlich schon wieder her? Jax hatte ihr eben erst ihren alten abgenommen.

„Sorry Emily", brummte Carl und warf Amanda einen angefressenen Blick zu.

Emily verzichtete auf ein weiteres Wiederwort, als sie einen Blick auf Amanda warf und beließ es dabei, beleidigt die Arme vor der Brust zu verschränken.

„Dann fang ich einfach mal an, bevor hier noch mehr Diskussionen entstehen", rief irgendein Kerl, der aussah, als hätte man ihn in einem Boyband Katalog bestellt. Diese Leute hier gingen mir sowas von auf den Sack, mit ihrem glattgebügeltem und spießigen auftreten.

Wir spielten eine Weile vor uns hin und ich konnte förmlich spüren, wie die Laune meiner Freunde bis auf den Erdkern sank.

Diese Leute hatten absolut keine Ahnung, wie man dieses Spiel reizvoll gestalten konnte und es dauerte wahnsinnig lange, bis endlich einer von uns dran war.

Nachdem Conner seinen Strafschnaps getrunken hatte, drehte er die Flasche mit viel Schwung und diese blieb zu seiner Freude bei Emily stehen. 

„Jetzt wird es lustig", murmelte ich Freya zu, die im Schneidersitz neben mir saß.

„Das will ich auch schwer hoffen, sonst sterbe ich gleich vor Langeweile", brummte sie und nippte an ihrem Becher. „Ich habe eben schon Amanda gesimst, sie soll diesen Carl in Grund und Boden klagen, wenn er mein zu frühes Ableben verschuldet."

„Ich dachte ich bin der Anwalt deines Vertrauens!" Ich fasste mir ans Herz und verzog leidlich das Gesicht. „Ich weiß nicht, ob ich diesen Rückschlag verkrafte."

„Du kannst sie gerne bei der Klageschrift unterstützen." Lachend piekte sie mir in die Seite, wandte sich dann aber wieder Conner.

„Wahrheit oder Pflicht, Kleine?", fragte er sie und grinste sie verschmitzt an.

„Wahrheit", sagte sie sofort. War ja klar, die Prüde Maus würde niemals Pflicht nehmen.

Jax war scheinbar der gleichen Meinung, nur hielt er damit nicht hinterm Berg, sondern lachte laut auf und reckte ihr herausfordernd das Kinn entgegen, „War ja klar, dass du dich nicht traust."