4.Kapitel

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Sicht Chris:

Die Spurensicherung machte ihre Arbeit sehr gründlich. Ich sah ihnen dabei zu und merkte je mehr Beweise scheinbar gegen mich gefunden wurden, um so mehr baute Andreas ab und um so nervöser wurde ich, obwohl ich mir nicht vorstellen konnte so etwas getan zu haben. Doch was ist wenn es doch so war und sich meine dunkle Seite nach außen kehrt und den lieben netten und verständnisvollen Menschen der viel schlucken musste im Leben und viel ertragen musste im Alltag zwischen Fans und Privatleben verdrängt?. Ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte außer das was ich eh schon gesagt hatte. Ich war ehrlich und das merkten auch die Beamten die sich mit mir unterhielten. Als Andreas dann meine Klamotten sah die in einer Tüte steckten wurde es ihm übel und als der Kollege aus meinem Schlafzimmer kam ging er nach draußen. Ich wäre ihm so gerne nachgegangen aber ich konnte nicht. Ich wüsste zu gern was ihm grade durch den Kopf ging und ich spürte seine Traurigkeit.

Ich sah ihm nach. Er stand erst am Geländer auf meinem Balkon und nur kurz später war er nicht mehr zu sehen.
An mir vorbei war er jedenfalls nicht. Wir konnten ja nicht aus meiner Wohnung ohne an den Polizisten vorbei zu kommen. Grade jetzt nachdem alles gesichert war ließen sie mich nicht mehr aus den Augen.

Ich machte mir doch Sorgen um Andreas und ging jetzt auch auf den Balkon. Da die Polizisten wussten das ich nicht weg konnte ließen sie mich gehen.
Dort saß er zusammengekauert an die Hauswand angelehnt auf dem Boden  und ließ in der Hoffnung ich würde es nicht sehen seinen Tränen freien Lauf. Doch ich sah es. Ich setzte mich zu ihm und sagte:

Chris:
Ich hoffe das ich damit nichts zu tun hatte und sich alles klären wird.
Andreas:
Das hoffe ich auch. Was ist nur mit Dir los? Du hast Dich seit längerer Zeit schon verändert. Das ist Nina und Mama auch schon aufgefallen, nur hat sich keiner getraut Dich darauf anzusprechen. Selbst in der Crew hast Du schon einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Wie es bei unseren Fans aussieht möchte ich jetzt gar nicht drüber nachdenken. Bitte lass das hier gut ausgehen. Ich bitte Dich.
Chris:
Ich weiß nicht was passiert ist. Ich höre das heute auch zum ersten mal und bete genauso zu Papa dass das hier heute nur ein Albtraum ist.

Doch der wahre Albtraum sollte jetzt erst kommen. Ich sah während ich mit Andreas sprach immer mal nach drin und bemerkte das einer der Polizisten telefonierte und zu uns sah. Ich hatte ein ganz mieses Gefühl im Bauch. Ich fragte mich was das für Zeugen waren die mich und mein Auto erkannt hatten. Waren es vielleicht Fans von uns die mir mein Privatleben nicht gönnten? Alles war möglich.

Andreas hatte sich grade wieder beruhigt das wir wieder rein gehen konnten. Der Polizist hatte auch aufgehört zu telefonieren, doch den Grund für das Telefonat sollte ich jetzt gleich erfahren.

Ich sah schon wie der Polizist tief Luft holte und überlegte wie er anfangen sollte.

Polizist:
Wir müssen Sie bitten mit auf die Wache zu kommen. Der Täter ist eben an seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus erlegen. Er hatte schwere Kopfverletzungen. Somit wird es definitiv eine Anklage gegen Sie geben. Er konnte sie in einem klaren Moment bei meinen Kollegen die zur Zeit in Herford im Krankenhaus vor Ort sind als den jenigen identifizieren der ihn zusammengeschlagen hatte. Wollen Sie immer noch nichts davon wissen?
Chris:
Ich schwöre es, ich weiß davon nichts.

Nur etwas später zog mich der Polizist in den Stand, drehte mich mit dem Rücken zu sich, zog meine Hände hinter mich und legte mir Handschellen an. Die Spurensicherung war schon weg.
Für die Polizisten bestand jetzt Fluchtgefahr weshalb ich verhaftet worden bin und nach Herford in die JVA in U-Haft gebracht werden sollte.

Jetzt war es bei Andreas ganz vorbei. Er legte sich bei mir auf die Couch und schaute mich nur noch teilnahmslos an. Das ich verhaftet worden bin war jetzt endgültig zu viel für ihn. Ich bat die Polizisten seine Frau Nina her zu holen und unserem Hausarzt dazu kommen zu lassen, denn sein jetziger Zustand machte mir Sorgen. Ich sagte ich möchte erst sicher sein das es ihm besser geht und dann würde ich auch ohne Probleme mitgehen.

Er ließ mich tatsächlich telefonieren.  Dafür löste er eine der beiden Schellen damit ich mit Nina sprechen und ihr sagen konnte das sie mit Eric unserem Hausarzt zu mir kommen sollte und sie dann hier alles erklärt bekommt. Ich sagte ihr noch das sie   sich beeilen soll weil es Andreas nicht gut geht und sie mit dem Schlüssel hoch kommen sollte. Ich legte auf und schon war sie Schelle auch wieder zu.

Ich durfte noch kurz warten um Nina und Eric die Kurzfassung zu geben warum Andreas grade so out of Order ist. Während wir warteten schossen mir so einige Gedanken durch den Kopf. Ich überlegte wie es jetzt in den Medien landen wird und wir uns vor Negativpresse nicht retten können und ich bin daran Schuld. Mir tat Andreas so leid. Er konnte da überhaupt nichts dafür und musste das jetzt ausbaden. Er scheint einen Nervenzusammenbruch zu haben. Ich hoffe Eric lässt ihn gut betreuen. Er braucht dann professionelle Hilfe, so wie ich nach Papas Tod.

Ich hörte mehrere Schritte was uns alle aufhorchen und aufstehen ließ. Es war tatsächlich Nina und Eric die dann auch meine Wohnung betraten. Ihnen war auch schon das Polizeiautoaufgebot vor meiner Wohnung aufgefallen und da war ihnen klar das was nicht stimmte. Jetzt bekamen sie auch von den Polizisten die Kurzfassung was passiert war und warum ich verhaftet worden bin. Vom Tod des Täters erwähnten sie jedoch nichts. Mit einem Auge war sie immer bei Andreas und Eric. Er untersuchte ihn. Auch mein Blick ruhte wieder auf ihm, denn ich wollte genau so wissen was los ist. Eric bestellte einen Krankenwagen. Er hatte einen Schock und einen Nervenzusammenbruch wie ich es auch vermutet hatte und der sollte nicht unbehandelt bleiben und er hatte ihn in Herford in der Klinik unter Kontrolle. Man ließ ihn dort hin bringen weil er dort auch auf einer der Stationen Belegbetten hat. Andreas wehrte sich auch gar nicht denn er war fix und fertig. Eric hatte ihm schon einen Zugang gelegt und direkt was zur Beruhigung gespritzt. Eric informierte uns das er ihn in die Klinik bringen lässt und er mich auf dem laufenden halten wird.
Ich verabschiedete mich von meinem Bruder der grade nicht wirklich viel wahr nahm und von Nina und Eric.

Die Polizisten schoben mich jetzt mit Nachdruck Richtung Tür, was Andreas grade emotional den Rest gab und er von den Medikamemten die er von Eric bekommen hatte mit Tränen in den Augen eingeschlafen war. Ich drehte mich noch ein letztes mal um und ließ Andreas, Nina und Eric zurück. Die Tür fiel ins Schloss und ich wurde nach unten zu einem der Streifenwagen gebracht. Jetzt war jeder seinem eigenen Schicksal ausgesetzt.

Andreas der hoffentlich sicher in die Klinik kommen wird und es ihm hoffentlich schnell wieder besser geht, die junge Frau die mich eventuell entlasten kann das ich ihr nichts angetan hatte und ich, alleine in einer Zelle in U-Haft.

Das der Täter es aber nicht geschafft hatte wird alles noch mehr erschweren und mich mit meiner Familie, den Medien und meinen Job an die Grenzen bringen.

Dark Angel ,,Mein Weg zur Erlösung"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt