Dark Angel ,,Mein Weg zur Erlösung"

17.Kapitel

Sicht Andreas:

Eine unruhige Nacht liegt hinter mir und ich hatte wenig Schlaf bekommen. Nina hatte das natürlich auch mitbekommen und versuchte mir mit den Kindern etwas entgegen zu kommen trotz das sie sich auch Sorgen um mich und die Kinder macht.

Die großen wollten seit das mit Chris in der Zeitung stand gar nicht mehr zur Schule weil sie Angst hatten immer wieder darauf angesprochen zu werden. Die Medien sind inzwischen mit ihren Berichten Selbstläufer und nicht mehr zu verhindern. Beate konnte auch nur versuchen allem etwas entschärfend entgegen zu wirken was Chris und mich betrifft. Das ist aber gar nicht so einfach wenn es keine Neuigkeiten zu melden gibt. So lange bleibt alles wie es ist. Wichtig wäre jetzt die Meldung das die junge Frau zu sich kommt und Chris entlasten kann. Sonlange das nicht der Fall ist dreht sich die Spirale um Chris weiter. Er leidet von Tag zu Tag mehr darunter und findet keine Ruhe. Ich hoffe das es ihm heute etwas besser geht und er sich langsam wieder fangen wird. Dass das aber nicht der Fall ist, sollte ich heute im Laufe des Vormittags sehen wenn ich mit meiner Mutter zu Chris fahre.   

Ich hatte es schwer meine sonst so starken Kinder zu überzeugen zur Schule zu fahren und sich ganz normal zu verhalten. Ich weiß das ihnen das schwer fallen wird, weil sie Chris lieben und ihn in Schutz nehmen werden wenn man gegen ihn was negatives sagen wird. Doch diesmal können sie es nicht als nichts abtun und das wissen sie auch. Ich hoffe heute abend gute Nachrichten mitbringen zu können doch das Gegenteil wird leider der Fall sein. Wie meine Frau dann darauf reagieren wird, wird sich dann heute Abend zeigen.

Wir machten uns zeitig am Vormittag auf den Weg zu meinem Bruder. Das ich ihn erst mal noch nicht sehen durfte wusste ich bis dahin noch nicht und meine Mutter auch nicht. Wir wurden erst mal bevor man uns zu ihm lassen wollte zu einem Gespräch gebeten. Man wollte uns etwas zeigen hieß es von dem Beamten. Wir gingen mit und nahmen in dem Büro Platz. Dort stand ein DVD Player aufgebaut den man jeden Moment starten konnte. Uns war schon total mulmig als der Beamte rein kam und sich zu uns an den Tisch setzte.

Ich fragte den Beamten warum wir nicht zu Chris durften. Er hielt eine Fernbedienung in der Hand und fragte uns ob uns das was wir da gleich sehen werden schon mal bei Chris aufgefallen ist und wenn ja, ob wir vielleicht eine Erklärung dafür haben könnten. Er sah unsere fragenden und skeptischen Blicke bevor er das Video startete.

Das Video lief und uns beiden verschlug es die Sprache. Mama stand sogar kurz auf und hielt sich die Hände vor den Mund und schüttelte nur entsetzt den Kopf. Der Beamte forderte sie dann aber wieder auf sich hinzusetzen, was sie auch wieder tat. Es war komplett alles auf Video aufgezeichnet worden wie Chris sich losgerissen hat und versucht hat ein weiteres mal zu flüchten. Er war nicht er selbst. Nur das er diesmal nicht damit durchgekommen war und er nun gefesselt in seinem Zimmer beobachtet und mit Medikamenten ruhig gehalten wird. Jetzt sah ich das erste mal das sich Chris in seinem Wesen total verändert hatte und die schwarzen Augen die er während dessen hatte machten mir Angst, genauso wie die unglaubliche Stärke die er während dessen wohl hat und auch benutzt.

Erklären konnte ich mir das aber in diesem Moment nicht. Meine Mutter musste das erstmal verdauen das sie Chris vollkommen fixiert in seinem Bett liegen sah. Die Riemen waren so fest das da wenig Spielraum dazwischen war um sich selber aus eigener Kraft befreien zu können. Er schien zu schlafen. Ich fragte den Beamten seit wann er so schon gefesselt da liegt. Als uns gesagt wurde das man ihn sediert hatte verschlug es mir endgültig auch die Sprache. Ich konnte das einfach nicht glauben was da in der Nacht passiert war. Nachdem der Polizist alle Fragen die er stellen wollte gestellt hatte durften wir ihn von außen durch die Scheiben sehen. Er schlief immer noch. Die Medikamente die er bekommen hatte waren sehr stark sagte uns der Arzt der sich beim schauen zu uns stellte. Er erklärte uns das er sowie es ihm besser geht in eine Zelle verlegt wird, um die Ruhigstellung in der Nacht eventuell zu vermeiden wenn es bis dahin keine weiteren Zwischenfälle mehr gibt, aber noch war es notwendig solange er dort auf der Station liegt wo er schneller den Weg nach draußen finden kann.

Der Schock saß jetzt auch bei meiner Mutter sehr tief das mit ansehen zu müssen. Genau in dem Moment wie ihr die Tränen liefen drehte sich Chris zur Tür und nahm uns wahr. Er sah mich wie ich Mama fest im Arm hielt damit sie nicht stürzte. Sie wollte und konnte Chris grade nicht in die Augen sehen nachdem sie das Video eben gesehen hatte. Sie wollte für heute einfach nur noch nach Hause. Ich drehte mich mit ihr um und brachte sie nach Hause auch wenn das für mich doppelter Weg bedeutete. Das war mir für den ersten Augenblick aber egal. Ich wollte das Mama sich wieder beruhigte und das sie jetzt nicht allein war, also brachte ich sie zu Nina. Ich wusste das sie mit meiner Frau darüber reden würde. Das war zwar schmerzhaft das Mama da jetzt noch mal drüber reden muss, aber sie ist bei Nina gut aufgehoben und meine Frau ist dann auch gleich mit informiert. Ich muss mit Chris dringend reden und deswegen fuhr ich nochmal zurück. Ich wusste ja das er inzwischen wieder wach war und er Mama und mich schon gesehen hatte. Er wusste nur nicht was wir bereits wissen. Das konnte ich an seinem Blick sehen. Es fiel mir auch schwer jetzt zu ihm zu gehen, denn auch mir schwirrt das Video immer noch im Kopf umher, aber ich wollte Antworten. Also Augen zu und rein zu ihm. Ich brauchte etwas bis ich meine Worte fand. Ich wollte ihm keine Vorwürfe machen. Ich wollte einfach nur wissen was es mit dem Video auf sich hat und warum er das getan hatte. Er merkte mir an das es mir ziemlich unangenehm war darüber zu reden, aber ich kann das nicht einfach todschweigen, schon gar nicht wenn er jetzt auch noch Mama damit konfrontiert. Meine Nerven sind heute schon ziemlich überstrapaziert aber ich wollte wissen was er selber dazu zu sagen hatte. Ich wollte wissen was er sich dabei gedacht hat und ich wollte wissen ob er an die Folgen gedacht hatte. Das er mir im Gespräch dann aber sagte er kann sich an nichts erinnern machte mich sprachlos und irgendwie hatte ich schon damit gerechnet.

Ich hielt es im Gegensatz zu Mama länger aus und fand doch noch deutliche Worte für ihn. Ich kann nicht mehr vor allem die Augen verschließen. Chris sein Leben geht grade den Bach runter und unsere Zukunft als Magier auch. Warum nur? und was war daran Schuld das Chris so geworden ist? Das haben wir alle nicht verdient, aber wird sich Chris öffnen können und darüber reden können und wieder so werden wie er war?
Das wollte ich ihn fragen, doch eine Antwort sollte ich heute darauf noch nicht bekommen.