3.Kapitel

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Sicht Chris:

Ich schaute an den beiden Polizisten vorbei und fragte mich erstens was die Polizei von mir wollte und zweitens was meinen Bruder so die Fassung hat verlieren lassen.

Zuletzt habe ich ihn so entsetzt gesehen als Papa starb und ich mich nicht von ihm verabschieden konnte, weshalb ich mir heute immer noch Vorwürfe mache. Ich war unterwegs und hatte es nicht mehr rechtzeitig geschafft, denn es ging alles plötzlich ganz schnell und da hatte keiner von uns mit gerechnet. Zumindest Andreas war bei ihm und konnte ihm erklären warum ich nicht da war. Ich wüsste zu gern ob er mir verziehen hat oder nicht. Fragen kann ich ihn ja leider nicht mehr, aber ich spüre immer noch seine Präsenz in meiner Nähe und am deutlichsten wenn ich bei ihm am Grab stand und zu ihm sprach. Doch was mich jetzt erwarten sollte davor konnte mich auch mein Papa nicht schützen.

Es kommen jetzt Ereignisse ins Rollen die mit dieser Schlüsselsituation in Verbindung stehen.

Ich öffnete die Tür die ich nur einen Spalt geöffnet hatte ganz und fragte die Polizisten:

Chris:
Wollen Sie zu mir?
Was für eine doofe Frage, schlug ich mir gedanklich an den Kopf.
Polizist:
Wenn Sie Christian Reinelt sind, dann ja. Dürfen wir reinkommen?
Chris:
Ja klar, sagte ich unsicher und verängstigt.

Mein Blick fiel wieder zu Andreas, denn ich hoffte das er mir etwas sagen könnte was mir die plötzliche Nervosität beim Anblick der Polizisten nehmen könnte. Statt dessen sagte er nur
,,Bleib ruhig, es klärt sich bestimmt gleich alles auf". Er merkte mir meine Ratlosigkeit grade in diesem Augenblick an. Das ich jetzt erst richtig Angst hatte brauchte ich ja nicht zu sagen. Ich hielt noch immer die Bettwäsche in meinen Händen an der ich mich jetzt instinktiv festklammerte. Andreas bemerkte das, kam auf mich zu und nahm sie mir ab. Er war auf dem Weg in mein Schlafzimmer um die Bettwäsche dort auf mein Bett zu legen.

Ich hatte es von der Zeit aber noch nicht geschafft alles abzuziehen. Das wollte ich ja grade noch machen. Das es dazu nicht mehr kommen sollte und bei mir gleich noch mehr Beamte und die Spurensicherung auftauchen wird wusste ich noch nicht. Noch war ich ahnungslos, aber das sollte sich gleich ändern.

Andreas kam mit der Bettwäsche wieder zurück ohne in dem Zimmer drin gewesen zu sein. Ich konnte vom Wohnzimmer aus alle Räume gut einsehen und sah das Andreas geschockt im Türrahmen stehen blieb und schwer durchatme. Er legte sie mir dann im Wohnzimmer auf einer meiner Kommoden ab. Ihm stand der Schock jetzt noch mehr im Gesicht denn er sah jetzt auch was ich zuvor sehen musste. Er war genauso ratlos und voller Fragen wie ich, doch sagte er nichts und das fiel auch den Polizisten auf. Auch sie deuteten Blicke ohne etwas zu sagen. Ob das aber gut oder schlecht war wussten wir nicht. Ich bat sie Platz zu nehmen.
Doch sie lehnten es ab.

Chris:
Können sie mir jetzt bitte sagen was Sie zu mir führt?
Polizist 1:
Wir sind wegen einer Tatortermittlung hier. Sie stehen in Verbindung mit einer Straftat weil Sie am Tatort gesehen und von Zeugen erkannt worden sind. Wir wissen wer sie auch als Künstler sind und wollen das möglichst schnell und ohne Presse aufklären. Sollte sich der Tatverdacht gegen Sie jedoch erhärten steht Ihnen eine hohe Freiheitsstrfe bevor.
Chris:
Das ist nicht ihr Ernst, was soll ich getan haben und wann?
Polizist 2:
Heute Nacht ist eine junge Frau auf offener Straße brutal überfallen, vergewaltigt und zusammengeschlagen worden. Sie hat das überlebt und liegt nun aber schwer verletzt in Bünde im Krankenhaus. Auch der scheinbare Täter ist unweit der jungen Frau schwer verletzt gefunden worden. Ob er die nächsten 24 Stunden überlebt ist noch sehr fraglich. Die Dame ist noch nicht vernehmungsfähig, daher sind Sie unser erster Anhaltspunkt. Sie sind von Zeugen die dort zur wahrscheinlichen Tatzeit vorbeigefahren sind und den Notarzt informiert haben klar beschrieben und namentlich genannt worden und man hat sie von dort wegfahren gesehen. Sie fahren doch einen alten roten Golf? Wo waren Sie heute Nacht um 3:30 Uhr?
Chris:
Ich kann mich nicht erinnern. Ich weiß das ich gestern kurz nach 23 Uhr ins Bett gegangen und eingeschlafen bin. Ich kann mich auch nicht erinnern heute Nacht mit dem Auto unterwegs gewesen zu sein und er steht auch genauso da wie ich ihn gestern Mittag abgestellt hatte. Ich bin heute morgen kurz bevor Sie hier bei mir geklingelt haben blutverschmiert in meinem Bett wach geworden und kann nicht sagen woher das kam. Ich war schockiert als ich wach geworden bin und das gesehen habe.
Polizist 1:
Wo sind die Sachen jetzt und haben Sie in ihrem Schlafzimmer sonst noch was verändert?
Chris:
Nein. Ich wollte grade alles abziehen und meine Sachen liegen im Bad. Ich war nur Duschen seit ich aufgestanden bin.
Polizist 2:
Bitte fassen Sie nichts weiter an, wir schicken die Spurensicherung hier her und untersuchen im Labor zu wem das Blut gehört. Es kann nur von einem der beiden verletzten Personen stammen. Wir werden beide noch zu gegebener Zeit befragen.
Andreas:
Wird Anklage gegen meinen Bruder erhoben werden?
Polizist 1:
Es kommt darauf an was die Befragung der anderen Betroffenen ergibt und wie die Genesung der beiden verläuft. Das kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen. Sie müssen jetzt abwarten und sich für weitere Befragungem bereit halten.
Noch eine Frage. Haben Sie bewusst Drogen zu sich genommen die einen Blackout erklären könnten?
Chris:
Nein. Ich muss in meinem Beruf immer klar sein. Ich würde nie Drogen nehmen. Ich nehme ab und zu mal eine Kopfschmerztablette. Das war es auch schon.
Polizist 2:
Könnte ihnen jemand etwas untergejubelt haben?
Chris:
Nicht das ich wüsste.
Polizist 1:
Dann sind sie ja sicher zu einem Drogentest bereit?!
Chris:
Ich habe nichts zu verbergen. Ich kann mir das alles nicht erklären.

Andreas saß neben mir und war nur noch ein Schatten seiner selbst. Er hörte mir genau zu was ich erzählte.

Je mehr ich erzählte um so trauriger und weißer wurde er im Gesicht. Ich weiß das er im Schlafzimmer mein Bett gesehen hatte und ich konnte mir das nicht erklären. Ich sah in sein Gesicht was kurz davor war Tränen zu verlieren. Es brach ihm grade das Herz was er eben im Moment miterleben musste. Er überlegte wie er das Mama erklären sollte was hier grade passiert war und was er ihr sagen würde, falls ich wirklich angeklagt und verurteilt werden würde. Unsere Karriere wäre dann vorbei. Meine Sachen im Bad hatte er ja nicht gesehen, aber das würde sich auch gleich ändern.

Etwa 10 Minuten später klingelte es erneut und einer der Polizisten ließ die Spurensicherung rein. Einer der Polizisten fragte mich wo die entsprechenden Räume sind und führte sie dort hin. Es waren jetzt noch zwei weitere Beamte vor Ort die sich meinen Wagen vornehmen, dass er ebenfalls so mit Blut befleckt war wusste ich ja bis eben grade gar nicht. Ich musste den Beamten meinen Autoschlüssel aushändigen. Er wurde so wie er war abgeschleppt und durch die Beamten zur KTU der Polizei gebracht. Ich durfte also nirgendwo hin und hatte auch kein eigenes Auto zur Zeit. Der Vorteil war das unsere Firma mehrere Firmenwagen hat von denen ich jetzt erst mal einen mit nutzen kann, bis ich meinen hoffentlich wieder zurück bekomme, denn mein Herz hängt an diesem Wagen weil er seit vielen Jahren in Familienbesitz ist.

Das dieses Gespräch aber gleich noch in einer Verhaftung enden wird und dazu führen wird das mein Bruder einen Nervenzusammenbruch hat sollte ich jetzt gleich noch erfahren, denn ein Anruf wird das gleich ändern.

Dark Angel ,,Mein Weg zur Erlösung"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt