Dark Angel ,,Mein Weg zur Erlösung"

46.Kapitel

Sicht Andreas:

Das Chris sich in Nadine verliebt hatte war mir sofort aufgefallen und ich gönnte es ihm grade jetzt am allermeisten. Ich hatte sie im Krankenhaus ja nur kurz gesehen aber schon da sah man es deutlich das Amor bei den beiden zugeschlagen hatte. Hoffentlich kann diese Beziehung unter den schwierigen Bedingungen die auf die zwei zukommen werden halten. Ich hoffe es für ihn wirklich. Sie kann ihm vielleicht die Kraft da drin geben, die er braucht um das durchzuhalten.

Der Gedanke das Chris lange Zeit in Haft sitzen wird macht mir Angst und ich weiß nicht wie ich damit umgehen werde. Er hat sich leider selber in diesen Schlamassel reingeritten und muss jetzt die Konsequenzen dafür tragen. So weh wie es tut. Da kann ich ihm jetzt nicht helfen. Für Mama wird das nicht zu ertragen sein, denn sie wird jetzt schon kaum damit fertig. Das hätte sie sich niemals gedacht das mal einer ihrer Söhne auf die schiefe Bahn geraten würde und das auch noch zu ihren Lebzeiten. Selbst Papa macht uns gegenüber schon merkwürdige Andeutungen in unseren Träumen die mich auch nicht in Ruhe lassen. Dann auch noch Chris seine Visionen von fremden Menschen die ihn in diese Situation gebracht haben, lassen mich nachts auch kaum noch ruhig schlafen.

Ich weiß auch nicht ob das so eine gute Idee ist das Chris zu Anne-Marie will. Ich hab da ein ungutes Gefühl dabei. Aber wenn er es nicht macht wird er nicht rausfinden was wohl wirklich dahinter steckt. Es gibt immer einen Grund für die Träume oder Bilder die er empfängt. Ich würde ihm so gerne einen Teil des Schmerzes abnehmen, aber es geht nicht und das macht mich traurig, dass er darunter leiden muss.

Das Beate uns so hat hängen lassen, kommen Nina und ich auch nicht drauf klar. Sie hat sich verändert und das zum negativen. Das sie private Post von uns liest geht gar nicht. Erst seit die Presse uns im Schwitzkasten hat ist sie so und wir können jetzt nur versuchen alles zu einem noch hoffentlich guten Ende zu bekommen was Beate betrifft. Eine zukünftige Zusammenarbeit wird jetzt nicht mehr möglich sein, da das Vertrauen zu ihr weg ist und sich der Hass von Chris auf sie nicht mehr rückgängig zu machen ist. Mit Vertrauensbruch kann er nur schwer umgehen. Das betrifft die Arbeit genauso wie seine privaten Beziehungen. Zumindest hat er noch Vertrauen zu mir und öffnet sich mir gegenüber.

Das Nadine und Chris so ein schweres Schicksal zusammen geführt hatte war auch für mich eine Überraschung und machte mich neugierig. Ich wollte sie auch näher kennen lernen und hatte die beiden zum Abendessen bei uns eingeladen. Ich hatte meinen Bruder schon lange nicht
mehr so glücklich gesehen. Aaron war auch endlich wieder zu Hause und so hatten auch wir eine große Sorge weniger und unsere Familie ist endlich wieder komplett am Tisch . Wir hoffen das Aaron sich jetzt am Wochenende nochmal ausruhen kann und Montag dann in der neuen Schule mit Max zusammen starten kann.

Gegen Abend kamen die beiden dann auch bei uns an. Nadine schien sehr nervös zu sein und Chris auch. Mein Bruder brachte bisher nur Mädels mit wenn er mit ihr in eine Beziehung gehen wollte und so dachte ich mir das es zwischen den beiden schon was ernstes sein wird. Ich begrüßte sie ganz herzlich und fragte sie vorher ob ich sie umarmen durfte. Sie nickte und ich schloss sie vorsichtig in meine Arme. Sie war zwar etwas angespannt, aber sie ließ es zu.

Nicht nur mein Bruder war sehr aufgeregt, auch meine Frau war neugierig und wollte Chris Herzdame kennenlernen. Wir hatten ja immerhin schon viel von ihr gehört und auch schon das eine oder andere Foto von ihr auf Chris Handy gesehen. Aber sie jetzt mal kennenzulernen war schon was anderes. Sie wirkte schüchtern und zurückhaltend. Das sie nicht sofort flüchtete war doch schon mal ein gutes Zeichen.

Nina hatte den Tisch schön gedeckt und das Essen roch herrlich und schmeckte auch köstlich. Während des Essens unterhielten wir uns alle locker miteinander und auch die zwei Turteltauben entspannten sich jetzt etwas.

Etwas später unterhielt ich mich mit Chris noch mal alleine im Garten über Nadine und wie er sich das vorstellt wie es mit ihnen weiter gehen soll wenn er wirklich verurteilt werden wird. Da der Termin ja jetzt steht sollte er sich da mal Gedanken drüber machen und mit Nadine drüber reden wenn er mit ihr alleine ist. Noch weiß sie von dem Brief ja nichts.
Aber ich bin mir sicher das er es ihr in einer ruhigen Minute mit ihr alleine noch sagen wird. Schließlich ist es für ihre Zukunft nicht ganz unwichtig.
Im Anschluss an dieses für Chris doch recht emotionale Gespräch gingen die zwei wieder. Ob Chris jetzt mit zu ihr fährt oder nicht war ich mir grade nicht sicher, aber er wird schon wissen was er tut.

Sicht Chris:

Zu späterer Stunde fuhren wir wieder. Ich hatte heute in Nadines Gegenwart nicht das Gefühl das meine dunkle Seite die Oberhand gewinnen würde. Ich fühle mich sicher und geborgen in ihrer Nähe. Im Auto erzählte ich ihr jedoch von meinem Gespräch mit meinem Bruder und von meinen immer wiederkehrenden Träumen die Anne-Marie betreffen und das ich Angst habe sie zu verlieren. Ich wollte wissen ob sie auch trotzdem zu mir halten wird und sie mich besuchen wird. Sie bestätigte es mir zwar im Gespräch, aber irgendwie habe ich ein eigenartiges Gefühl dabei, dass unsere Beziehung auf eine harte Probe gestellt werden wird. Wie recht ich damit noch haben werde sollte sich später noch zeigen.

Ich konzentrierte mich aufs fahren und fuhr nach Absprache mit ihr zu mir nach Hause. Keiner von uns beiden wollte heute Nacht seit dem das alles passiert war alleine sein. Also verbrachte ich die Nacht auf der Couch und Nadine hatte ich mein Bett fertig gemacht. Auch wenn sie aus der Klinik raus war musste sie sich doch noch schonen.

Nadine sah schlafend aus wie ein Engel und doch schlief sie recht ruhig im Gegensatz zu mir.

Ich träumte sehr schlecht und fand keine Ruhe. Erst als ich aus dem Schlaf hochschreckte und mir Nadine in meine Augen sah und dabei mir zärtlich die Tränen weg wischte, merkte ich überhaupt das ich weinte und unter mir schon alles nass war. Sie legte sich vorsichtig zu mir und so blieben wir auch noch die restlichen Stunden bis zum aufstehen zusammen liegen. So konnte ich auch noch etwas Ruhe finden und noch etwas an ihr angelehnt schlafen. Wir taten uns beide grade gegenseitig einfach nur gut.

Wir wollen jetzt am Wochenende so viel es geht Zeit miteinander verbringen und auch die nächste Zeit die mir noch bleibt, so wie das viele andere verliebte Paare auch tun. Wir kamen uns körperlich schon sehr nahe, aber ich nahm Rücksicht auf sie. Mehr wie kuscheln und sich körperlich zu berühren ist noch nicht drin aber es tut einfach gut nicht alleine zu sein.

Wir verbrachten auch noch den Sonntag ganz gemütlich miteinander bevor sie dann am Abend wieder bei sich zu Hause sein musste. Wir waren auf dem Friedhof bei Papa und sind viel zusammen spazieren gegangen und haben uns dabei viel unterhalten.

Ich brachte sie nicht so spät nach Hause, denn sie musste im Gegensatz zu mir Montag morgen wieder arbeiten.

Auch für Andreas und mich wird es morgen spannend werden denn Mama hat ihren Termin bei dem Psychologen, wohin wir sie begleiten wollen, aber auch für Aaron und Max wird es morgen spannend werden wenn sie ihre neuen Mitschüler kennenlernen werden. Ich hoffe nur das mein Neffe das nicht nochmal durchmachen muss und er gut in seiner neuen Klasse aufgenommen wird.

Aber nur weil ich meine Mutter begleite heißt das nicht das ich ihr schon verziehen habe. Sie weiß genauso was alles auf dem Spiel steht nicht nur ich. Unsere Karriere ist schon den Bach runter, ich gehe in den Knast. Schlimmer kann es nicht mehr kommen und in 15 oder mehr Jahren sind wir sicher von allen vergessen. Dann hab ich auch Ruhe vor den hardcore Fans die mir dauernd hinterdackeln. Hat auch was für sich, auch wenn ich das so wie es sich jetzt alles entwickelt hat nicht wirklich wollte.

Interessant wird es dann morgen erst, was bei Mama raus kommt und mit diesen Gedanken ging ich dann später nervös und mit Aufregung ins Bett, ohne zu wissen was die Nacht noch so bringen würde.