41.Kapitel

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Sicht Chris:

Ich zuckte förmlich zusammen als die Klingel ertönte. Mama konnte es ja nicht sein, die war schon da und Nina hatte einen Schlüssel und brauchte nicht klingeln. Ohne aber das jemand von uns die Tür öffnete, ging die Tür von außen auf und ich hörte Stimmen. Es war die von Nina und von zwei weiteren Beamten die sie bat doch mit rein zu kommen. Sie fragte zu wem sie wollten, aber eigentlich war es mir klar das sie zu mir wollten. Meine Stimme war wie eingefroren und mein Kloß im Hals wurde immer größer je näher sie auf mich zukamen und sie mich begutachteten. Ich sah müde und erschöpft aus. Ich war noch fertig von dem Gespräch mit meiner Mutter eben, aber das konnten die Beamten ja nicht wissen. Andreas schickte meine Mutter dann auch nach Hause damit ich mich auf das was jetzt kommen wird konzentrieren kann.

Mein Bruder blieb bei mir denn er wusste mehr als ich und ich weiß, dass er, wenn ich unsicher sein werde in das Gespräch eingreifen würde, so das es auch für die Polizisten glaubhaft sein wird. Das was ich weiß werde ich ihnen sagen.

Es dauerte auch nicht lange und es kam direkt die erste Frage wo ich gestern Abend war. Ich antwortete so wie ich konnte. Andreas lenkte dann mit ein das er mich zum Friedhof begleitet hatte weil wir eine schlechte Nachricht durch die Medien bekommen hatten.

Das ich nicht alleine dort war beruhigte die Beamten dann. Sie sagten mir noch das ich die Auflagen nicht vergessen und mich daran halten soll. Dann wünschten sie mir noch einen schönen Tag und gingen wieder.

Ich war erleichtert das sie mir aus dieser Nacht nichts nachweisen konnten. Sie wussten nur das ich auf dem Friedhof war, was genau passsiert war behielten mein Bruder und ich für uns. Immerhin war nur der Ort bekannt und nicht was geschehen war. Da war ich auch heilfroh drüber.

Genau so froh war ich auch als sie dann wieder gegangen waren und ich wieder durchatmen konnte. Ich wollte jetzt wieder auf gute Gedanken kommen und holte mir einen unserer Firmenwagen die hier auf dem Hof standen. Ich nahm einen der relativ neutral und mit wenig Werbung versehen war. Ich sagte meinem Bruder Bescheid das ich zu Nadine fahre und auch bei Aaron noch mal vorbei schauen werde. Mein Bruder nickte mir zustimmend zu und ich
ging dann erst mal zu uns ins Büro, wo wir die Schlüssel alle separat aufbewahren. Wie es der Zufall so wollte saß Beate am PC von Andreas und schien irgendetwas zu bearbeiten. Ich wollte aber nicht genauer drauf eingehen und holte nur den Schlüssel vom Wagen. Ich versuchte sie so gut es ging zu ignorieren und sie nicht zu beachten. Ich holte mir den schwarzen Ford Mondeo, den ich öfters mal nutzte, grade weil er einer der neutralsten war, den wir hier stehen hatten und man über das Kennzeichen nicht sofort auf uns schließen kann. So verwirrten wir wenn wir mal zu zweit unterwegs waren auch gerne mal unsere Fans, zu mindest die jenigen die uns manchmal auf Schritt und Tritt verfolgen wollen. Die Scheiben sind zwar abgedunkelt aber das haben inzwischen auch viele Privatfahrzeuge in den Autohäusern. Hauptsächlich für Familien mit Kindern.

Ich sah noch wie Beate mir nachsah als ich mit dem Auto vom Hof fuhr. Ich merkte wie es inmer noch wegen ihr in mir brodelte. Ich weiß das ich mich meiner Wut nicht hingeben darf um schlimmeres zu vermeiden. Doch es sollte sich noch rausstellen dass das gar nicht so einfch werden wird, denn der Verrat von Beate sitzt bei mir tiefer als ich es mir im Moment eingestehen und wahr haben will.

Ich fuhr zum Krankenhaus nach Herford und ging zuerst zu Nadine. Ich fühlte mich grade wie im siebten Himmel als ich bei ihr vor der Tür stand. Wie jemand der nervös ist vor einem ersten Date. Ich zählte bis drei, klopfte und ging rein zu ihr. Sie war allein. Das freute mich grade um so mehr. Doch sie schaute bedrückt zum Fenster raus. Als sie mich aber sah , lächelte sie mich an und setzte sich vorsichtig etwas auf. Sie schien aber noch Schmerzen zu haben, denn sie hielt sich kaum sichtbar ihren Unterleib am Bauch.

Ich setzte mich zu ihr und wir kamen wieder gut ins Gespräch. Wir waren vollkommen offen zueinander. Sie erzählte mir wie es ihr wirklich geht und ich was mich wirklich quält. Sie klingelte und sagte der Schwester das sie einen Rollstuhl bringen soll. Im Rollstuhl darf sie schon mal für eine Stunde raus. Ich freute mich so riesig das sie so Fortschritte macht. Sie sagte wenn sie weiterhin so gut mit der Therapie weiterkommt darf sie bald nach Hause. Schon in wenigen Tagen. Ich wollte mit ihr im Bistro einen Kaffee trinken und einfach mal abschalten. Das brauchten wir beide grade. Unsere Gespräche und unsere Gefühle zwischen uns wurden immer intensiver. Mit ihr könnte ich mir vorstellen alt zu werden und auch Kinder zu haben. Auch wenn wir uns beide lieber in einer anderen Situation hätten kennenlernen wollen. Aber so ist das Leben. Jetzt ist es so. Das meine bald bevorstehende Verhandlung unsere Beziehung noch auf eine harte Probe stellen wird konnten wir jetzt noch nicht wissen.
Für den Moment sind wir glücklich und für einen kurzen Augenblick konnte ich meine negativen Gedanken vertreiben, aber auch die werden mich noch mal einholen.

Ich brachte Nadine wieder in ihr Zimmer und half ihr wieder ins Bett. Sie sah noch immer schrecklich aus. Der Gedanke daran das man dachte ich hätte ihr das angetan tat wieder weh und trieb mir die Tränen jetzt doch in die Augen. Nadine bemerkte meine Traurigkeit und tröstete mich. Sie fing mich grade auf und es tat gut.

Nachdem ich mich gefangen hatte sah ich auch bei Aaron noch mal vorbei. Ihm ging es gut und er sagte mir das er in 2 bis 3 Tagen nach Hause kann. Das waren auch gute Nachrichten, die ich für Andreas mit nach Hause nahm.

Auf der Rückfahrt dachte ich drüber nach ob ich Nadine von Anne-Marie und meinen Träumen erzählen sollte. Das hatte ich ihr bisher verschwiegen weil ich denke das sie dann von mir nichts mehr wissen möchte. Ich entschied mich dann aber dafür, denn ich wollte ihr nichts verheimlichen.

Ich stellte den Wagen wieder auf dem Gelände ab und brachte den Schlüssel wieder zurück ins Büro. Ich hoffte das Beate inzwischen weg war, aber Fehlanzeige. Sie saß noch immer an Andreas seinem PC. Auf die Frage hin was sie noch immer hier macht, entgegnete sie mir patzig

Beate:
Ich versuche eure Ärsche zu retten und Euch vor Vertragsstrafen zu bewahren.
Chris:
Was bringt das jetzt alles noch? Es ist alles vorbei. Was hast Du der Presse noch alles gesteckt? Wir wollten den Täter von Amelias Unfall selber finden, jetzt ist er gewarnt, dank Dir und der Presse. Halt Dich aus unserem Privatleben raus und mach nur das wofür Du hier noch angestellt bist. Das wird sich bis zum nächsten Monat auch noch ändern. Verlass Dich drauf.
Beate:
Warum hast Du nicht gesagt das Du eine Fußfessel trägst?
Chris:
Woher weißt Du das? Es geht Dich nichts an ganz einfach.
Beate:
Seit Euer Aus offiziell ist, ist die Presse noch mehr an euch dran und sieht alles. Die machen das ganz geschickt ohne das ihr es mitkriegt, da brauche ich keine Informationen weitergeben, da sorgt ihr zum Teil selber dafür. Lies mal die Online-Meldungen von heute.

Ich war schon halb am gehen als sie mich auf die Onlinepresse hingewiesen hatte. Sie konnte sagen was sie wollte, sie hing da mit der Presse mit drin. Was sie da genau tat wusste ich in dem kurzen Augenblick nicht, aber am nächtesm Tag sollte Andreas und mir eine böse Überraschung bevorstehen, denn dann sollten wir es erfahren, dass Beate vor hat unser ganzes Tourteam in unserem Namen zu entlassen.

Ich ließ Beate hinter mir und ging zu Andreas rüber ins Haus. Er merkte das ich ziemlich angefressen war und fragte natürlich nach. Ich sagte ihm das Beate irgendwas vor hat, ich aber nicht genau wusste was. Er fragte wie es Nadine und Aaron geht. Wir gingen zusammen in den Garten. Andreas holte in Ruhe Luft und ich berichtete ihm wie mein Treffen mit Nadine war.

Er merkte das ich für einen Moment glücklich bin wenn ich an sie denke und nahm mich in die Arme, weil er sich einfach für mich freute.

Mir kamen wieder Beates Worte in den Kopf, auch wenn ich grade so gar nicht an sie denken wollte.
Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und fand eine Meldung die mich nur noch mehr in den Focus der Presse und den der Fans bringen würde, denn eines wusste ich über diese Fußfessel nicht, das auch andere schlaue Menschen das GPS Signal orten konnten und ich mich nun auch vor den Fans die über unsere Trennung aufgebracht sind nicht verstecken kann und ich mir etwas überlegen muss wie ich meine Ruhe behalten kann.

Andreas unterbrach meine Gedanken und zog mich wieder mit nach drinnen.
Ich ging in mein Zimmer und startete meinen Laptop, denn ich wollte wissen was Beate meinte.

Sofort ploppten einige Meldungen auf. Doch eine erregte besonders meine Aufmerksamkeit.
......

Dark Angel ,,Mein Weg zur Erlösung"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt